Umweltbewusst fahren und Kraftstoff sparen

Der Autozulieferer Bosch machte Ende des Jahres 2013 mit einer besonderen Idee auf sich aufmerksam: Um Kraftstoff zu sparen, will das Unternehmen den Motor bei voller Fahrt ausschalten, das Fahrzeug hält die Geschwindigkeit lediglich durch Rollen in einer sogenannten Segelphase. Autofahrer können mit einer besonders sparsamen Fahrweise selbst einiges zu einem niedrigen Kraftstoffverbrauch beitragen.

Segeln statt fahren

Die Start/Stopp-Technik nutzen viele Fahrzeuge bereits an Ampeln oder in Staus: Steht der Wagen und befindet sich im Leerlauf, geht der Motor aus. Sobald ein Gang eingelegt wird, startet der Motor automatisch und die Fahrt geht weiter. Auf Grundlage dieser Technik hat das Unternehmen Bosch ein neues System entwickelt: Tests haben ergeben, dass die Motorkraft auf langen Strecken nicht immer benötigt wird. Die neu entwickelte Technik schaltet den Verbrennungsmotor ab, wenn er nicht benötigt wird – auf diese Weise wird kein Kraftstoff verbraucht. Tippt der Fahrer leicht auf Gas- oder Bremspedal, springt der Motor automatisch wieder an.


Die Start/Stopp-Technik nutzen viele Fahrzeuge bereits an Ampeln oder in Staus (Bild: VMarin /Shutterstock.com)


In einer Presseerklärung erläutern Bosch-Experten, dass Fahrzeuge auf rund einem Drittel der zurückgelegten Strecken „segeln“ und auf diese Weise bis zu 10 % Kraftstoff einsparen könnten – nicht nur der Geldbeutel des Fahrers, sondern auch die Umwelt würde mit dieser innovativen Technik geschont.

Bosch setzt mit seinem System auf zwei Ideen: Das bereits vorhandene Start/Stopp-System und das Segeln. Entscheidend ist, dass auch bei abgeschaltetem Verbrennungsmotor Funktionen wie Lenkunterstützung und Bremskraftverstärker erhalten bleiben. Bosch-Geschäftsführer Dr. Rolf Bulander geht davon aus, dass das sogenannte Start-Stopp-Segeln in einigen Jahren so normal wird wie der Betrieb einer Klimaanlage. Bis die innovative Technologie des Zulieferers massentauglich ist, wird vermutlich einige Zeit vergehen. Autofahrer können selbst einiges zu einem geringen Kraftstoffverbrauch beitragen.



Tipps für kraftstoffsparendes Fahren

Eine regelmässige Wartung des Motors sorgt für saubere Luftfilter und Zündkerzen. Nur wenn der Motor auf einem technisch einwandfreien Stand ist, kann er sparsam laufen. Wer zusätzlich spezielle Leichtlauföle verwendet, kann den Spritverbrauch ebenfalls reduzieren. Auch wenn Leichtlauföle deutlich teurer sind als klassische Mineralöle, lohnt sich die Verwendung.

Der Reifendruck eines Fahrzeugs sollte regelmässig kontrolliert werden. Ist der Luftdruck zu gering, wird der Rollwiderstand erhöht und der Kraftstoffverbrauch steigt an. Experten empfehlen, sich zwar grundsätzlich an die Empfehlungen der Hersteller zu halten – dennoch kann bereits eine leichte Druckerhöhung von rund 0,2 bar zu einer Verringerung des Rollwiderstandes und einem niedrigeren Kraftstoffverbrauch führen. Wichtig ist, den Reifendruck bei einer vollen Beladung des Wagens entsprechend zu erhöhen. Im Handel sind spezielle Leichtlauf-Reifen erhältlich, die mit einem geringeren Rollwiderstand die Möglichkeit zum Benzinsparen bieten.


Der Reifendruck eines Fahrzeugs sollte regelmässig kontrolliert werden (Bild: bikeriderlondon /Shutterstock.com)


Wer stets mit einem voll beladenen Kofferraum fährt, erhöht seinen Spritverbrauch. Die Getränkekiste gehört also in den Keller und nicht in den Kofferraum! Fahrradgepäckträger oder Dachboxen sollten nur dann verwendet werden, wenn Sie wirklich benötigt werden, ansonsten wirken sie als Ballast und erhöhen den Verbrauch.

Sitzheizung und Klimaanlage benötigen Energie – Autofahrer, die auf die komfortablen Features im Auto verzichten, verbrauchen weniger Benzin! Das Warmlaufenlassen des Motors ist vollkommen unnötig und ein wirkliches No-go!

Vor allem auf Kurzstrecken verbraucht der Motor viel Kraftstoff. Ein Motor ist erst nach rund vier Kilometern Fahrt auf Betriebstemperatur und der extreme Verbrauch der Startphase normalisiert sich langsam. Darum sollten umweltbewusste Fahrer kurze Strecken mit dem Fahrrad zurücklegen oder laufen – das ist nicht nur sparsamer, sondern auch gesünder!


Umweltbewusste Fahrer sollten kurze Strecken mit dem Fahrrad zurücklegen (Bild: connel /Shutterstock.com)


Eine vorausschauende Fahrweise trägt deutlich zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs bei: Direkt nach dem Anfahren sollte daher sofort in den zweiten Gang geschaltet werden. Eine zügige Beschleunigung und ein rasches Schalten in die höheren Gänge sind ebenfalls sinnvoll. Auch im Stadtverkehr kann es sich lohnen, in den fünften Gang zu schalten. Experten empfehlen, den Drehzahlmesser des Wagens im Auge zu behalten und bei 2000 U/min in den nächsten Gang zu schalten.

Moderne Fahrzeuge zeigen an, wann es sinnvoll ist, in den nächsten Gang zu schalten. Bei einer Reduzierung der Geschwindigkeit muss nicht sofort zurückgeschaltet werden – erst wenn der Motor zu ruckeln beginnt, muss geschaltet werden! Grundsätzlich gilt: besser einen höheren Gang wählen! Ausrollen ist besser als Abbremsen, darum empfiehlt es sich, langsam an eine rote Ampel heranzurollen und nicht abrupt abzubremsen.

Fahrer, die ihren Wagen auf der Autobahn bis zur maximalen Höchstgeschwindigkeit ausreizen, verbrauchen besonders viel Sprit. Empfehlenswert ist es, mit der Durchschnittsgeschwindigkeit rund 20 Prozent unter der maximal möglichen Höchstgeschwindigkeit des Wagens zu bleiben. Gerade bei langen Autobahnstrecken kommt es auf eine möglichst konstante Geschwindigkeit an: Hier ist die Verwendung eines Tempomaten sinnvoll.

Vor allem während des anstrengenden Stop-and-go-Verkehrs verbrauchen Fahrzeuge viel Kraftstoff. Wer es ermöglichen kann, sollte die Rushhour meiden und verkehrsarme Zeiten für seine Fahrten wählen. Für Fahrten ins Büro oder zur Arbeit bieten sich Fahrgemeinschaften an: Das ist nicht nur spritsparend, sondern in der Regel auch lustiger.

Steht der Fahrer mit seinem Wagen länger als 20 Sekunden auf einer Stelle, empfiehlt es sich, den Motor abzuschalten. Viele neue Fahrzeuge sind bereits mit der praktischen Start/Stopp-Automatik ausgestattet.

Einer Untersuchung des ADAC zufolge haben hochpreisige Kraftstoffe keinen Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch eines Fahrzeugs.

 

Oberstes Bild: Umweltbewusst fahren und Kraftstoff sparen (Bild: Sam72 / Shutterstock.com)

author-profile-picture-150x150

Mehr zu Andrea Hauser

Aus meinem langjährigen Hobby, dem Schreiben, ist im Jahr 2010 ein echter Job geworden - seitdem arbeite ich als selbständige Texterin. Davor war ich als gelernte Bankkauffrau im klassischen Kreditgeschäft einer Hypothekenbank tätig. Immobilien und Baufinanzierungen sowie Versicherungen zählen daher zu meinen Steckenpferden. Ich entdecke aber auch gern neue Themen abseits dieser „trockenen Materie“ und arbeite mich gern in neue Gebiete ein.

jQuery(document).ready(function(){if(jQuery.fn.gslider) {jQuery('.g-13').gslider({groupid:13,speed:10000,repeat_impressions:'Y'});}});