Oldtimer – richtig gepflegt und technisch gewartet

Wer einen echten Oldtimer stolz zu seinem Besitz zählen kann, weiss auch, wie wichtig die richtige Pflege und die technische Wartung der alten Fahrzeuge sind. Auch wenn sich die Veteranen in vielerlei Hinsicht robuster und langlebiger zeigen als ihre modernen Nachfahren, so bedürfen sie doch eines besonderen Augenmerks auf die sachgerechte Pflege und die fachgerechte Wartung.

Im folgenden Beitrag gibt es ein paar wertvolle Tipps dazu, wie Sie Ihre motorisierten Schätze richtig pflegen und technisch auf Trab halten können.

Von innen nach aussen

Oldtimer werden in aller Regel genauso oft und gründlich gepflegt wie auch das Alltagsauto. Der Turnus der Autopflege sollte allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Senioren unter den Autos doch anders gepflegt werden müssen. Dazu bedarf es zunächst einer etwas genaueren Materialkenntnis, da sich ein altes Lederlenkrad eben anders pflegt als ein modernes Lenkrad aus Kunststoff.

Grundsätzlich gilt aber erst einmal: Reinigen und pflegen Sie Ihren Veteranen von innen nach aussen. Dabei entfernen Sie zunächst gröbere Verschmutzungen und saugen das Fahrzeug mit einem geeigneten Staubsauger aus. Dann geht es im Innenraum an die Details.


Reinigen und pflegen Sie Ihren Veteranen von innen nach aussen. (Bild: Nejron Photo / Shutterstock.com)


Hier macht es sich schon bezahlt, genau zu wissen, aus welchen Materialien die einzelnen Interieurs gefertigt sind. Das ist wichtig für den Einsatz der jeweils richtigen Reinigungs- und Pflegemittel. In aller Regel sind ältere Materialien empfindlicher als moderne. Daraus ergibt sich auch, dass hier nur mildere Reinigungs- und Pflegemittel eingesetzt werden können.

Auch in der Lackpflege gilt es bei alten Lacken, besonders vorsichtig zu sein. Setzen Sie hier möglichst nur milde Seifenlaugen ein und verzichten Sie auf aggressive Spezialreiniger. Historische Originallacke kommen mit modernen Pflegemitteln meist nicht gut zurecht. Der Lack wird über die Dauer angegriffen und dadurch zunehmend stumpfer. Ausserdem sollten Sie auch daran denken, dass jede Politur den Lack zusätzlich angreift. Gehen Sie hier also sparsam vor und verzichten Sie auf jede Bearbeitung der Lackschichten, die nicht unbedingt erforderlich ist.

Wenn Sie den Oldie besonders gründlich reinigen wollen, dann ist natürlich auch eine Unterbodenwäsche erlaubt. Nicht erlaubt hingegen sind Motorwäschen. Diese greifen die älteren Gummidichtungen schnell an und bringen letztlich mehr Ärger als Vorteile. Denken Sie auch daran, dass gerade ältere Motoren gut geschmiert sein wollen. Mit einer chemisch unterstützten Motorwäsche entfernen sie den schützenden Fettfilm unnötigerweise.

Veteranen brauchen ein gutes Zuhause

Stellen Sie Ihre wertvollen antiken Möbel auf die Strasse? Nein. Dann sollten Sie das auch nicht auf Dauer mit Ihrem vierrädrigen Schätzchen tun. Ein Oldtimer sollte immer trocken und gut belüftet, am besten in einer sauberen Garage, stehen. Hier wartet das Fahrzeug gern auf seinen Einsatz. Auch eine gleichmässige Temperatur kommt dem Fahrzeug entgegen, da so Schwitzwasserbildung gut ausgeschlossen werden kann.

Stellen Sie den Veteranen möglichst nicht in eine rundum abgedichtete Garage. Hier besteht die Gefahr, dass mit den Reifen eingeschleppte Nässe nicht schnell abtrocknen kann und letztlich für eine verstärkte Rostbildung sorgt. Grundsätzlich gilt für das Zuhause Ihres Oldtimers: sauber, trocken und gut belüftet.


Ein Oldtimer sollte immer trocken und gut belüftet stehen. (Bild: Bocman1973 / Shutterstock.com)


Technische Pflege im Detail

Ältere Fahrzeuge benötigen auch in Bezug auf die technische Wartung und Pflege ein gutes Stück mehr Aufmerksamkeit. Alle beweglichen Teile müssen immer gut geschmiert sein. Für die kleineren Scharniere, Türschlösser und andere Kleinteile verwenden Sie hier am besten harzfreies Öl oder Graphitspray.

Wer alte Maschinen kennt, weiss auch, dass sie an den entscheidenden beweglichen Stellen immer gut gefettet sein wollen. Eine Fettpresse gehört für Oldtimer-Fans zur Grundausstattung. Regelmässig müssen hier an den dafür vorgesehenen Öffnungen Schmiermittel nachgefüllt werden. Auch der Ölstand bedarf einer regelmässigen Kontrolle.

Mindestens einmal im Jahr sollte der Unterboden gründlich geprüft und versiegelt werden. Auch eine professionelle Hohlraumversiegelung ist ratsam, auch wenn diese im Handwerksbetrieb ganz schön ins Geld geht. Wer hier spart, geizt jedoch an der falschen Stelle.

Werden Roststellen entdeckt, muss hier schnell gehandelt werden. Auch wenn das Blech der Veteranen meist stärker ist als bei neueren Fahrzeugen, frisst sich hier der Rost dennoch gern und schnell durch. Zumal hier auf moderne Rostschutzbeschichtungen in aller Regel verzichtet wurde. Empfehlenswert ist der Besuch in einer Karosserie- und Lackierwerkstatt, die sich mit alten Fahrzeugen auskennt. Auch der Tipp so manches Kollegen aus dem Oldtimer-Klub kann helfen.



Im Abschnitt zur Autopflege wurde bemerkt, dass eine Motorwäsche für Veteranen meist nicht günstig ist. Stellt sich die Frage, wie denn nun der Motor bei Bedarf sauber gehalten werden soll. Das ist besonders wichtig, wenn Veteranen gern detailliert vorgezeigt werden. Hier hilft nur filigrane Handarbeit. Mit milden Reinigungsmitteln entfernen Sie oberflächliche Verschmutzungen und putzen den Motor von oben nach unten Stück für Stück. Sind der Motor und angrenzende Bauteile sauber, dann sprühen Sie den Motor mit einem leichten harzfreien Ölfilm ein und polieren Sie noch einmal leicht nach.

Übrigens will ein alter Motor nicht trocken sein. Ein leichter Ölfilm mit feinem Graphitöl ist hier eine gute Lösung. Keilriemen und ähnliche Bauteile halten Sie natürlich fett- und ölfrei.

Und nach der ganzen Putzerei wünsche ich Ihnen jetzt viel Spass beim nächsten Ausflug mit Ihrem glanzvollen Veteranen.

 

Oberstes Bild: Veteranen wollen etwas spezieller gepflegt werden. (© g215 / Shutterstock.com)

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Ich schreibe, seit ich schreiben kann, und reise, seit ich den Reisepass besitze. Momentan lebe ich im sonnigen Spanien und arbeite in der Modebranche, was auch oft mit Reisen verbunden ist, worüber ich dann gerne auf den Portalen von belmedia.ch berichte. Der christliche Glaube ist das Fundament meines Lebens; harmonisches Familienleben, Kindererziehung, gute Freundschaften und Naturverbundenheit sind meine grössten Prioritäten; Reisen und fremde Kulturen erleben meine Leidenschaft; Backen und Naturkosmetik meine Hobbys und immer 5 Minuten zu spät kommen meine Schwäche.

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