Willkommen beim Concorso d'Eleganza – willkommen im Oldtimer-"Himmel"!

Wer Autos liebt, der kommt am Oldtimer, an den Classic Cars einfach nicht vorbei. Und was gibt es da Schöneres, als all die tollen und edlen Modelle auf einem Fleckchen sehen zu können? Ja, eher weniger. Und es gibt eben immer noch eine Steigerung zu all dem: den Concorso d’Eleganza Villa d’Este in Cernobbio am Comer See.

Wie ist genial, grandios, einzigartig zu steigern? Richtig, in der Autoszene nur mit Concorso d’Eleganza Villa d’Este. Das ist etwas, das muss man einfach gesehen, erlebt, gefühlt und förmlich gerochen haben, denn die Bilder werden sich förmlich hinter dem Auge festbrennen – in positivem Sinne.

Willkommen im Mekka der Oldtimer

Der Concorso d’Eleganza am Comer See ist wie ein Heiligtum der Classic Cars. Hier sind sie daheim, die absoluten Puristen des gediegenen Auto-Stils. Hier erleben sie, hierfür leben sie. Wer hier mit seinem Oldtimer steht, der hat es wahrlich geschafft.

Denn die Plätze unter den Platanen am Uferpark vom Hotel Villa d’Este sind nicht begehrt, sie sind noch viel begehrter. Einmal im Jahr treffen sie sich hier, die absoluten Oldtimer-Enthusiasten, die auch bereit sind, astronomische Summen in ihr Gefährt zu stecken. Wer hier steht, hat den Oldtimer-Oscar für sich gewonnen. Denn der Kreis der Erlauchten ist nicht elitär, nein, er ist weit mehr als elitär. Es ist wie eine Parallelwelt der Fahrzeuge. Eine Reise in die Zeit, als Autos noch echte Autos waren.

Erlesener Kreis der Stil-Puristen am Comer See

Nein, dass hier Champagner in den Kühlern der Fahrzeuge fliesse, das ist nur ein böses Gerücht. Aber San Pellegrino darf es dann schon mal sein. Man gönnt sich ja sonst nichts. Oder doch? Jahr für Jahr kann und muss aus 300 Bewerbungen ausgesiebt werden, wer denn für den Concorso d’Eleganza Villa d’Este in Cernobbio am Comer See infrage kommt. Unter dem Strich sind es rund 50, welchen die Ehre zuteil wird, das eigene Auto dort zu präsentieren.


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Concorso d’Eleganza – Nein, dass hier Champagner in den Kühlern der Fahrzeuge fliesse, das ist nur ein böses Gerücht. Aber San Pellegrino darf es dann schon mal sein. (Bild: Jon Le-Bon / Shutterstock.com)


Ehre gegen Bargeld, denn eine Teilnahme am Comer See schlägt immerhin mit einem Betrag zwischen 4000 und 13’000 Franken zu Buche – an reinen Kosten für die Unterkunft. Da sind Kosten für den Transport der erlesenen und teuren Schätzchen auf vier Rädern noch nicht eingerechnet – ganz zu schweigen von den oft sechs- bis siebenstelligen Summen, die das Schätzchen oder sein Herrichten verschlungen haben. Also, auf Geld darf es dem Teilnehmerfeld im Hotel Villa d’Este wahrlich nicht ankommen. Wer ein Concorso-Fahrzeug in seinem Besitz weiss, kann sich sicher sein: Eine echte Steigerung dazu gibt es auf dem Markt der Oldtimer nicht mehr wirklich.

Erlesene Parade exquisiter Fahrzeugschätze

Das ganze Ambiente stimmt. Hier muss es dann wirklich besonders sein, wenn man die Juroren beeindrucken will. Da muss alles stimmen – Auto und Outfit. Nein, es wird wirklich nicht kontrolliert, ob beim altehrwürdigen Ferrari-Modell San Pellegrino statt Leitungswasser durch die Schläuche fliesst. Aber sein könnte es trotzdem. Da wird nämlich der Hispano Suiza Landaulet nicht einfach nur profan vorgeführt, sondern sein Besitzer, der aus Österreich kommt, tut dies im passenden Dress. Anzug farblich angepasst, Zylinder auf dem Kopf und das Ganze dann mit Stil.

Da sind die drei wunderhübschen Damen im Fond, die stilecht im Charleston Style gekleidet sind, eher Beiwerk, auch wenn sie sehr publikumswirksam winken. Und beim Publikum einen Eindruck hinterlassen. Dass mit einer behandschuhten Hand, die eine goldene Zigarettenspitze hält, gewedelt wird, sollte sich von selbst verstehen. Ganz im Zeichen der damaligen Zeit.

Lustig wird es dann, wenn jemand aus dem Publikum mitspielen will und berichtet, wie er in Zürich die Wahnsinnssumme von 50’000 Stutz auf einen Wagen geboten habe – da sind hier die Transportkosten der Fahrzeuge höher. Ganz zu schweigen vom Anschaffungspreis der erlesenen Pkw.

Das Juroren-Team schätzt Eleganz und Klasse

Bei diesem Event geht es nicht um schieren Protz. Hier am Comer See regieren die Klasse, der Stil, die Eleganz und vor allem der Respekt vor den Fahrzeugen. Und das kommt auch nicht von ungefähr. Schliesslich hat man es in jedem Jahr mit neun unterschiedlichen Klassen an Fahrzeugen zu tun – und die werden durch die Bank gewechselt, um so für ständig neue Edelgefährte zu sorgen, die dem Publikum präsentiert werden. Das aktuelle Motto war unter anderem „The Great Gatsby“, denn hier wurden Fahrzeuge aus den 20ern vorgeführt, die damals schon zu den Prunkstücken ihrer Zeit gehörten.

Eine weitere Kategorie lautet „From St. Tropez to Portofino“, und hier finden sich dann luxuriöse Cabrios, die in den 50er-Jahren die Strassen bevölkerten. So man es sich leisten konnte. Damals schon, denn auch früher waren die Fahrzeuge alles, nur eben nicht billig.
Es wird bei jeder Kategorie deutlich: Es geht nicht um den reinen Besitz oder darum, damit zu protzen.

Nur dann, wenn der Respekt vor der Geschichte des altehrwürdigen Fahrzeugs stimmt, hat man überhaupt eine Chance, sich und den Wagen zu präsentieren. Wer da mit Chromfelgen oder neuen Instrumenten im Cockpit pfuscht, der fällt umgehend in Ungnade, denn es zerstört den eleganten Gesamteindruck. Und es beweist: Stil kann man auch mit viel Geld nicht kaufen. Den hat man oder man hat ihn eben nicht. Beim Concorso d’Eleganza liegt die Betonung ganz klar auf Eleganz(a)!

Zu dritt nehmen die Juroren die Fahrzeuge unter die Lupe, und man kann sicher sein, ihren geschulten Augen entgeht kein Täuschungsversuch und kein Fauxpas beim Stil. Alles muss stimmen. Blech, Interieur, und der Motor muss sich starten lassen. Jede Klasse erhält einen eigenen Sieger. Und nur aus ihnen, den Klassensiegern, wird am Ende der Champion gekürt.

Best in Show! Das ist wie die Heiligsprechung unter den Oldtimern. Ein Titel, den man auch mit Geld nicht kaufen kann. Selbst wenn der Titel sehr viel Geld gekostet hat. Und wer hier seine Trophäe erhält, weiss, was er da in Händen hält. Es ist wie das Sahnehäubchen auf all den Mühen, die dem Erhalt eines Oldtimer-Schätzchens dienten.

Und wer einen hier prämierten Wagen veräussert, der weiss sicher, dass sich der Erfolg nachhaltig im Verkaufspreis bemerkbar macht. Nicht selten wurden prämierte Fahrzeuge zum doppelten Preis als vorher veranschlagt verkauft. Und das auf eh schon hochpreisigem Niveau. Da lohnt sich der Sieg doch.

 

Oberstes Bild: © Radoslaw Lecyk – Shutterstock.com

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