Welches Auto ist das richtige?
VON Olaf Hoffmann Allgemein Auto
Die Qual der Wahl entsteht letztlich immer dann, wenn ein Fahrzeug angeschafft werden soll. Welches ist der richtige fahrbare Untersatz, welche Ansprüche müssen erfüllt werden und wieviel Geld soll dafür letztlich ausgegeben werden. Jede Menge Fragen, die es zu beantworten gilt, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird.
Die Entscheidungskette
In den meisten aller Fälle entscheidet sich die Frage nach dem nächsten Auto zuerst über das zur Verfügung stehende Budget. Je nach angesetzter Summe wird dann aus den zur Verfügung stehenden Angeboten gewählt. Eine gewisse Vorauswahl ist dann jedoch meist schon getroffen.
An diesem Punkt geht es dann schon um den Gebrauchswert der Fahrzeuge. Also darum, was letztlich mit den Wagen alles anzufangen sei. Ist es ein typisches Single-Auto, bietet der Neue ausreichend Platz für die ganze Familie, kann ich auch das transportieren, was für mich üblicherweise in Frage kommt?
Schon dann kommen auch optische Erwägungen in den Blickwinkel. Gefällt das Design, die Farbauswahl und das Interieur? Passt das Fahrzeug zu meinem Anspruch und kann ich mich damit auch sehen lassen? Keine unwichtigen Fragen vor dem Kauf eines Autos.
An nächster Stelle, oftmals viel zu weit hinten, kommen dann die Fragen nach dem Antriebssystem, den eingesetzten Kraftstoffen, dem Verbrauch und vielen anderen technischen Details. Benzin oder Diesel, Front-, Heck- oder Allradantrieb? Vielleicht sogar ein Hybrid- oder Elektrofahrzeug? Sind mir die Verbrauchswerte und -kosten egal oder doch wichtig? Auch solche Fragen sind ausschlaggebend beim Autokauf.
An meist letzter Stelle kommt dann noch die Entscheidung über die vorgesehene Nutzungsdauer der Fahrzeuge und ob es sich vielleicht um einen Zweitwagen handeln soll. Interessant sind hier sicherlich auch die Kosten für die Versicherung und ähnliche Begleitkosten.
Wer sich für Gebrauchtwagen oder Oldtimer entscheiden will, kommt an den Antworten auf diese Fragen genauso wenig vorbei wie die Käufer von Neuwagen. Und nicht selten steht auch die Frage: Was wird aus dem Alten?
Vor allem der Gebrauchswert zählt
Wenn all diese Grundsatzfragen beantwortet und entschieden sind, könnte die Entscheidung relativ klar ausfallen. Dabei muss jedoch der erwartete Gebrauchswert eines privat genutzten PKW doch noch einmal genauer unter die Lupe genommen werden. Was will der künftige stolze Besitzer mit seinem (gebrauchten) Neuen anfangen? Genau an dieser Stelle fällt die eigentliche Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Modell, wenn diese Entscheidung später nicht bereut werden soll.
Wer nur als Einzelperson, bestenfalls noch mit einem Beifahrer unkompliziert und eigenständig von A nach B kommen will, braucht sicherlich nur einen komfortablen Kleinwagen. Der darf gern auch vier bis fünf Sitze haben, der Kofferraum fällt dabei natürlich entsprechend sparsam aus. In der Endkonsequenz eignet sich solche ein Wägelchen bestimmt nicht für die ausgiebige Urlaubsreise mit der ganzen Familie, für den Wocheneinkauf reicht es vielleicht noch, für Heimhandwerker und Möbelselbstaufbauer könnte das Platzangebot für den Transport schon recht knapp werden.
Wer mit Familie und Kindern gern und oft unterwegs ist und auch schon mal die neue Matratze und den passenden Lattenrost selbst nach Hause transportieren will, ist mit einem entsprechend geräumigen Kombi oder zumindest einem der beliebten Vans deutlich besser bedient. Auch für die Urlaubsreise mit Sack und Pack sind viele der grösseren Fahrzeuge durchaus geeignet. Wer richtig grosse Ansprüche an das Platzangebot im Auto hat, entscheidet sich gern für einen Kleinbus oder einen Pickup mit mindestens zwei Sitzreihen und viel Stauraum.
Das trifft auch auf selbständige Handwerker zu, die das Auto nicht nur privat, sondern gern auch beruflich nutzen möchten. Dann sollte Platz im Auto keine Mangelware sein.
Stilvoll unterwegs
Wer abgesehen vom Platzangebot auch viel Wert auf die besondere Klasse des Reisens legt, ist mit einer Limousine in der Mittelklasse oder Oberklasse sicherlich gut bedient. Hier ist das Platzangebot im Kofferraum zwar eingeschränkt, der fällt allerdings immer noch grösser aus als bei den Fahrzeugen der Kompaktklasse. Ein individuell als hochwertig und markant definiertes Design steht hier meist mit in der erste Reihe der Wünsche.
Sportlich auf Reisen
Für die, die es gern einen Tick sportlicher mögen, sind die Funcars, Cabriolets und Sportwagen immer ein interessantes Objekt der Begierde. Diese Fahrzeuge eignen sich allerdings kaum für den Transport von viel Gepäck und der grossen Familie, machen dafür aber gerade auf Überlandfahrten richtig Spass. Vor allem auch dann, wenn das Gefühl eines durchzugskräftigen Motors und einer sehr direkten Lenkung bevorzugt wird. Zu bedenken ist allerdings, dass beispielsweise ein Sportwagen kaum als Alltagsfahrzeug gebaut ist und auch die Cabrios als Sommerfahrzeuge im strengen Winter schon so ihre Schwächen zeigen.
Letztlich fällt die Entscheidung aber auch immer irgendwie aus dem Bauch heraus. Der Autokauf ist eben nicht nur eine reine Verstandesentscheidung, sondern hat auch viel mit Gefühl und dem zu tun, was wir persönlich als „Gefällt mir“ bezeichnen.
Oberstes Bild: Viele Faktoren spielen beim Autokauf eine wichtige Rolle. (© Hasloo Group Production Studio / Shutterstock.com)