Sprit sparen – welche Tipps helfen wirklich?

Die Preise an den Tankstellen steigen seit Jahren kontinuierlich an. Zwar kommen ständig neue Fahrzeugmodelle auf den Markt, die ihre jeweiligen Vorgänger hinsichtlich Energieeffizienz übertreffen, doch kann dies die fortlaufenden Treibstoffpreiserhöhungen nicht kompensieren. Denn moderne Autos verfügen zunehmend über technische Systeme und Anlagen, die beim Autofahren zwar ein Höchstmass an Sicherheit und Komfort bieten, aber auch einiges an Energie verbrauchen.

Allerdings bestehen sowohl beim Fahrstil als auch bei den Fahrgewohnheiten mehr als genug Möglichkeiten, die monatlichen Treibstoffkosten zu senken.

Die aktuelle Entwicklung

Die Schere klafft zunehmend weiter auseinander. Einem seit dem Jahr 2006 um etwa 17 % reduzierten Spritverbrauch steht im gleichen Zeitraum ein Anstieg des Kraftstoffpreises um fast 30 % gegenüber. Hinzu kommt, dass der Sprit längst nicht mehr nur für den Betrieb des Motors und die Beleuchtung verbraucht wird. Moderne Autos haben zahlreiche Stromverbraucher an Bord, die durch ihren Energiebedarf die Spritkosten gnadenlos in die Höhe treiben. Rechnet man dies in Stromleistung um, kommt heute bereits ein Kleinwagen auf einen Leistungsbedarf von etwa 1000 Watt pro Stunde. Zum Vergleich: Eine Energiesparlampe benötigt stündlich etwa 12 Watt.

Unangefochtener Spitzenreiter bei den Stromverbrauchern ist die Klimaanlage, die abhängig von ihrer Auslastung zwischen 0,3 und 0,7 Liter Sprit pro Stunde verbraucht. Aber auch die Scheinwerfer sind in Sachen Treibstoffbedarf nicht zu verachten. Werden diese auch tagsüber eingeschaltet, ist mit einem Mehrverbrauch von ca. 0,2 Litern pro Stunde zu rechnen. Die diesbezügliche Formel ist einfach: 400 Watt elektrischer Leistung schlagen sich in einem Verbrauch von etwa 0,5 Liter Kraftstoff nieder.


Die Preise an den Tankstellen steigen seit Jahren kontinuierlich an. (Bild: Maxim Safronov / Shutterstock.com)


Tipps zum Spritsparen

Wie kann man nun sparen beim Fahren? Wir haben die wichtigsten Tipps zusammengestellt:

  • Sofort losfahren

Beim Umdrehen des Zündschlüssels sollte die Benutzung des Gaspedals möglichst unterbleiben. Sobald der Wagen gestartet ist, unverzüglich losfahren, da der Motor auf diese Weise am schnellsten Betriebstemperatur erreicht.

  • Richtigen Gang wählen

Kaltstarts verbrauchen einiges an Sprit, daher Gaspedal dosiert einsetzen und möglichst früh in den zweiten Gang schalten. Grundsätzlich können die Drehzahlbereiche der einzelnen Gänge je Fahrzeugtyp unterschiedlich sein, generell gilt jedoch: Je niedriger die Drehzahl, desto geringer der Spritverbrauch. Frühzeitiges Hochschalten in den nächsten Gang hilft somit, den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren.


Rechtzeitiges Hochschalten in den nächsten Gang hilft, den Spritverbrauch zu reduzieren. (Bild: Syda Productions / Shutterstock.com)


  • Vorrausschauend fahren

Das fortlaufende „Lesen“ des Verkehrs und antizipatives Reagieren auf Situationen erhöht nicht nur die Verkehrssicherheit, sondern trägt auch zur Reduktion des Spritverbrauches bei. Demgegenüber führt ständiges Bremsen und Gas geben zu einem Mehrverbrauch von bis zu 20 %.

  • Motorbremswirkung nutzen

Erkennt man zeitgerecht, dass die Verkehrslage eine Verringerung der Geschwindigkeit erfordert, sollte ein Auto, welches über kein ABS verfügt, im Gang rollen (Kupplung und Gaspedal nicht betätigen), da auf diese Weise die Motorbremswirkung aktiviert wird. Bei modernen Fahrzeugen wird in dieser Situation über das ABS die Spritzufuhr gestoppt, da die für den Kolbenhub benötigte Energie über die rollenden Räder zugeführt wird.

  • Bei Fahrzeugstillstand Motor ausschalten

Steht man im Stau oder an der Ampel, so gilt folgende Regel: Dauert die Fahrtunterbrechung voraussichtlich länger als 20 Sekunden, sollte der Motor ausgeschaltet werden.


Bei längerem Fahrzeugstillstand Motor ausschalten spart Kraftstoffkosten (Bild: koko-tewan / Shutterstock.com)


  • Auf unnötige Dachlasten verzichten

Gepäckträger und Dachboxen kosten einiges an Kraftstoff, beim Dachtransport von Fahrrädern kann der Verbrauch sogar um bis zu 30 % ansteigen. Ist nichts zu transportieren, sollten die Dachträger daher abmontiert werden.

  • Richtige Bereifung wählen, Reifendruck prüfen

Mit Leichtlaufreifen kann bis zu 8 % Treibstoff gespart werden, da diese einen geringeren Rollwiderstand als herkömmliche Reifen aufweisen. Darüber hinaus ist ein optimaler Reifendruck für den Kraftstoffverbrauch von wesentlicher Bedeutung, denn bereits ein Druckdefizit von 0,2 Bar verursacht einen Mehrverbrauch von etwa 10 %. Der Reifendruck sollte daher in Abständen von etwa zwei Wochen sowie vor jeder längeren Fahrt überprüft werden.

  • Unnötige Beladung vermeiden

Wird das Gesamtgewicht des Fahrzeugs reduziert, wirkt sich dies ebenfalls positiv auf den Spritverbrauch aus. So führt beispielsweise eine Beladung von 100 kg auf 100 Kilometer zu einem Mehrverbrauch von 0,5 Litern. Es lohnt also, im Kofferraum Dinge, die selten gebraucht werden, auszusortieren. Soll auch das Reserverad der Gewichtskur zum Opfer fallen, sollte man allerdings ein Notrad oder ein Reifen-Reparaturset im Auto mitführen.

  • Stromverbraucher dosiert einsetzen

Genauso, wie der streng bedarfsorientierte Einsatz technischer Geräte den Energiebedarf im Haushalt spürbar reduzieren kann, so eröffnet der verantwortungsbewusste Umgang mit Stromverbrauchern auch bei einem Kraftfahrzeug ein enormes Energiesparpotenzial. Elektrisch betriebene Komfortausstattung sollte im Auto daher überlegt eingesetzt und bei Nichtgebrauch unverzüglich ausgeschaltet werden.



  • Das richtige Motorenöl verwenden

Durch die Verwendung von Leichtlauf-Motorenölen kann eine Verringerung des Spritverbrauches um bis zu 6 % erzielt werden, da ein derartig hochwertiges Motoröl durch seine hohe Viskosität den durch Reibung bedingten Energieverlust des Antriebsmotors stark reduziert. Der dadurch erhöhte Wirkungsgrad führt zu einer spürbaren Reduktion des Kraftstoffverbrauches bei gleicher Motorleistung.

Die Beachtung dieser Tipps spart nicht nur Geld, sondern schont auch die Umwelt. Denn eine Treibstoffersparnis von beispielsweise 20 % bedeutet auch einen um 20 % geringeren Schadstoffausstoss.

 

Oberstes Bild: Sprit sparen beim Fahren – angesichts stetig steigender Tankstellenpreise ein brandaktuelles Thema! (© iQoncept / Shutterstock.com)

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