So sieht die Zukunft des E-Autos aus: Die Parkplatzsuche wird voll automatisiert

Wer hat noch nicht erlebt, dass er einen wichtigen Termin wahrnehmen will, aber der notwendige Parkplatz nicht zu finden ist. Besonders ärgerlich ist das, wenn man beispielsweise seinen Zug oder gar seinen Flieger dadurch verpasst. Derartige Probleme sollen mit dem E-Auto der Zukunft Geschichte sein. Der Fahrer eines E-Autos soll mit der leidigen Suche nach Parkplätzen keinerlei Schwierigkeiten mehr haben.

Schafft man dadurch Anreize, über die Mängel der E-Fahrzeuge – geringe Reichweite der Akkus – gnädig hinwegzusehen?

Die Reichweite des E-Autos ist die berühmte Nahtstelle

Es ist hinlänglich bekannt und wahrlich kein Geheimnis, dass die E-Fahrzeuge wegen der mangelhaften Leistung der derzeit auf dem Markt befindlichen Akkus massive Probleme mit einer eingeschränkten Reichweite haben. Wer nun Besitzer eines E-Autos ist und weitere Wegstrecken auf sich nehmen muss, ist zwangsläufig auf alternative – öffentliche – Verkehrsmittel angewiesen. Um dieses Manko in einen Vorteil oder gar ein Verkaufsargument zu verwandeln, existiert das sogenannte Forschungsprojekt „V-Charge“.

Ziel der Wissenschaftler und der produzierenden Industrie sowie der Hersteller von E-Fahrzeugen ist es, die E-Mobile wirkungsvoll mit dem öffentlichen Personennahverkehr zu verzahnen. Als Durchbruch der Forscher wird derzeit die Tatsache gefeiert, dass man ein gravierendes Problem beim Umstieg auf den Nahverkehr gelöst habe: Die lästige Parkplatzsuche soll „automatisiert“ werden.


ZOE von Renault (Bild: Fedor Selivanov / Shutterstock.com)


Vorzugsparkplätze für die Nutzer von E-Mobilen

Die Nutzer von E-Mobilen sollen bei der Ankunft an der Haltestelle oder am Bahnhof in der Zukunft eine etablierte Parkfunktion im Fahrzeug nutzen können. Sie können ihr E-Auto problemlos auf einem speziell dafür vorgerichteten Park-and-Ride-Parkplatz abstellen. Im Anschluss daran sucht sich der Pkw vollständig automatisiert einen Stellplatz, an welchem auch eine Ladestation für das Fahrzeug vorhanden ist. Kommt der Besitzer des E-Mobils am selben Bahnhof oder derselben Haltestelle wieder an, kann er seinen Pkw quasi „zu sich zurückpfeifen“.

Die Steuerung funktioniert, wie sollte es auch anders sein, über eine App auf dem Smartphone. Das E-Mobil hingegen orientiert sich über vorhandenes digitales Kartenmaterial, die im Fahrzeug verbauten Stereokameras und über diverse Ultraschallsensoren. Man hat hierbei ganz bewusst und gezielt auf eine Steuerung des Fahrzeugs via GPS-gestützter Navigation verzichtet, denn ist die Ladestation umbaut, fehlt der direkte Kontakt zum Satelliten und das Fahrzeug würde nicht reagieren.


Parkplätze reserviert für Elektroautos (Bild: QQ7 / Shutterstock.com)


Wie man das ganze Prozedere jedoch handhaben soll, falls man den „Saft“ am Akku des Smartphones verliert, bleibt bislang offen. Der Kauf eines Zusatz-Akkus empfiehlt sich sicherlich, denn wie soll man ansonsten seinen Wagen zu sich zurückbeordern? Den Praxistest jedenfalls konnte das E-Auto mit Glanz und Gloria bestehen. Bei der Parkplatzsuche ist es sogar gelungen, unbeweglichen und selbst beweglichen Hindernissen sehr gekonnt auszuweichen.

Besonders interessant wird das Unterfangen, da die Kosten für die Etablierung eines solchen Systems sich in absolut überschaubaren Grenzen halten sollen. Das wird dadurch erreicht, dass man sich einfach der Komponenten bedient, die bereits zum Standard in nicht wenigen Modellen gehören. Eine Neuentwicklung von Modulen und ähnlichen Dingen fällt weg. Die Beteiligten an diesem Forschungsprojekt – unter anderem VW, Bosch und die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich – planen eine zeitnahe Serienreife in E-Autos. Der erfolgreiche Abschluss des Forschungsprojektes jedenfalls ist für Anfang 2015 geplant und scheint auch erreicht werden zu können.



Beim Elektroauto der Zukunft steht Funktion vor Design – oder auch andersherum

Das E-Auto kämpft, neben der mangelhaften Akkuleistung, mit dem Image, hässlich zu sein. Ganz gleich, welchen Stromer man auch nimmt, ob den i3 von BMW, den ZOE von Renault, den LEAF von Nissan oder besonders den Twizy, sie alle entsprechen nicht den gängigen Schönheitsidealen von Autofans. Und doch gibt es eben auch die Gegenstimmen. Dabei steht die Funktionalität ganz klar vor dem Design. Im Zukunftsmobil soll die Funktion bestimmend sein, nicht die Form.

Ganze 57 % der befragten Europäer sahen die Kosteneffizienz klar im Fokus. Nachhaltigkeit und der Schutz der Umwelt haben ebenso ihren mehrheitsfähigen Platz, und das ebenso mit 57 % der Antworten. Dafür würden die 57 % eben auch das eher unkonventionelle Äussere des Wagens billigend in Kauf nehmen. Stimmen der Preis, die Nachhaltigkeit und der Umweltschutz, würden auch die Einkerbungen in Form eines Golfballes oder eines grossen Hagelkorns nicht mehr ins Gewicht fallen.


i3 von BMW (Bild: Fingerhut / Shutterstock.com)


Autos mit Solarzellen wären mehrheitlich kein K.-o.-Kriterium beim Kauf

Auch was die Antriebstechnologie angeht, sind die Europäer flexibel. Hilft es der Umwelt und spielt der Preis mit, sagen 53 % der Befragten, sie könnten mit Solarzellen auf dem Dach des Wagens leben. 33 % der Europäer gehen sogar noch einen entscheidenden Schritt weiter: Sie sind nicht an die klassische Autoform gebunden, sondern würden auch einen radikalen Designwechsel weg von der althergebrachten Autoform mitmachen.

Nur was den Klang des E-Mobils angeht, findet Europa keine einheitliche Linie. Rund 40 % wollen den satten Klang des Verbrennungsmotors dann doch nicht missen. Damit sind sie gegenüber den Stimmen in der Mehrheit, die auch einen Wagen mit „Silent Mode“ kaufen würden.

 

Oberstes Bild: Freie und automatische Parkplatzsuche beim E-Auto (© Sopotnicki / Shutterstock.com)

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