So machen Sie Ihr Boot fit für den Winter – Teil 1

Eine trockene und sichere Winterlagerung kann die Lebensdauer Ihres Bootes um ein Vielfaches erhöhen. Allerdings sind dabei ein paar Details zu beachten. Wenn Sie unsere Tipps zur Auswahl und Vorbereitung des optimalen Winterlagers befolgen, wird Ihr Boot die kalten Monate unbeschadet überstehen, danach bereit sein für die kommende Saison – und seinen eventuellen Wiederverkaufswert erhalten Sie auch noch!

Die ist ein Bericht in zwei Teilen:

So machen Sie Ihr Boot fit für den Winter – Teil 1
So machen Sie Ihr Boot fit für den Winter – Teil 2

Wenn Sie können, dann bleiben Sie drinnen

Am besten ist Ihr Boot fraglos in Innenräumen aufgehoben. Die Mietkosten können allerdings unbezahlbar sein, solange Sie in der Nähe des Hafens oder der Küste bleiben. Manchmal kann die Lösung ein Lagerplatz sein, der ein wenig weiter entfernt liegt – denn die Transportkosten werden durch die wesentlich günstigere Miete schnell wieder ausgeglichen. Achten Sie aber auf einen trockenen Raum ohne Schimmelbildung, die auf Ihr Boot übergreifen könnte.

Die nächstbeste Lösung: ein Platz im Hafen

Versuchen Sie, so nah wie möglich an Ihrem Zuhause einen Hafenplatz zu ergattern – vor allem wenn Sie während der Wintermonate an Ihrem Boot arbeiten oder einfach nach dem Rechten schauen wollen. Besorgen Sie sich frühzeitig die Preislisten der Häfen zum Vergleich. Achten Sie auch auf den Annahmeschluss und geben Sie sich nicht der Illusion hin, wenn es noch ein paar zusätzliche, warme Tage gibt, verschöbe dieser sich automatisch nach hinten. Manche Häfen machen an einem bestimmten Tag dicht. Wenn Ihr Boot dann nicht vertäut ist, müssen Sie sich spontan einen neuen Platz suchen – und das ist in keinem Fall eine wünschenswerte Situation.


Ein Platz im Hafen. (Bild: PRILL / Shutterstock.com)
Ein Platz im Hafen. (Bild: PRILL / Shutterstock.com)


Achten Sie aufs Kleingedruckte

Der Lagervertrag soll Sie und die Hafenleitung gleichermassen schützen. Lesen Sie ihn deshalb sorgfältig durch – Nachbesserungen sind meist schwierig bis unmöglich. Lassen Sie sich die genaue Lagerstelle festschreiben, an der Ihr Boot platziert wird und dann den Winter über auch bleibt. Es sollte nicht ohne Ihre Einwilligung bewegt werden. Auch eine präzise Angabe der Grösse der Lagerfläche muss vertraglich festgeschrieben sein, damit Sie sich auf Raum für Arbeiten Ihrerseits verlassen können. Stellen Sie sicher, dass die Möglichkeit besteht, Wartungs- und Pflegearbeiten sowie Reparaturen durchzuführen, falls Sie dies vorhaben.

Einige Häfen bestehen darauf, dass alle Masten abgenommen und gesondert gelagert werden. Lesen Sie sich besonders die Abschnitte zur Haftung sorgfältig durch. Manche Häfen lassen sich von jedweder Haftung im Schadensfall während der Lagerzeit entbinden. Falls Sie dennoch dort lagern wollen, sollten Sie sichergehen, dass Ihre Versicherung auch den Aufenthalt Ihres Bootes im Winterlager abdeckt.

Finden Sie heraus, wann die Lagerhaltung im Frühling endet, ob das Boot nach Wasserlassung direkt entfernt werden muss oder ob es auch auf dem Wasser noch einen (eventuell zusätzlich kostenpflichtigen) Liegeplatz hat – und wie lange. Auch wenn Sie mit dem Hafen an sich vertraut sind: Stellen Sie dennoch vor Vertragsabschluss sicher, dass auch die Lagerumgebung in guter Form ist. Eine zuverlässige Hafenlagerleitung wird Sie gerne herumführen und Ihre Fragen beantworten.

Ist der Bootslift in einwandfreiem Zustand und kann Ihr Bootsgewicht problemlos stemmen? Stehen die Boote extrem eng beieinander, um möglichst hohe Mieteinnahmen zu gewährleisten? Das kann die Arbeit an Ihrem Boot sehr erschweren, weil Sie nicht genug Raum haben werden, um sich und Ihre Ausrüstung auszubreiten. Befinden sich innerhalb der Lagerfläche Wasser- und Stromanschlüsse und können Sie diese unentgeltlich nutzen, um Wartungsarbeiten durchzuführen?

Lassen Sie sich auch zeigen, wie die Masten verstaut werden. Sind sie sicher auf gepolsterten Unterlagen untergebracht, sorgfältig verschnürt, leicht identifizierbar und jederzeit zu erreichen, ohne dass andere Masten unnötig bewegt werden müssten?

Achten Sie auf eine sichere Platzierung

Wenn Sie Ihr Boot im Hafen lassen, dann sollten Sie sich so viel wie möglich von lokalen Fachkräften unter die Arme greifen lassen. Idealerweise setzen Sie nur das Datum fest. Dann sollte es Teil der Lagervereinbarung sein, dass Ihr Boot aus dem Wasser gehoben, an Land in ein Gestell platziert und zunächst gereinigt wird, damit der Rumpf unterhalb der Wasserlinie von Verschmutzungen befreit wird.

Das Gestell sollte aus Metall oder robusten Holzplanken konstruiert sein, einen soliden Eindruck machen und alle sensiblen Bootsteile unterstützen. Stellen Sie sicher, dass Ihr Boot sicher steht, da alle vertikalen Streben nur zur zusätzlichen Stabilisierung dienen. Sollte das Gestell auf Erde oder Kieselsteinen stehen, muss jede Gerüststrebe zusätzlich auf Holzplanken platziert sein, damit das Boot bei Durchfeuchtung des Untergrundes nicht einsackt. Die Streben sollten ausserdem verbunden sein, damit die Gesamtkonstruktion ausbalanciert bleibt.


So kann Ihr Boot im Wasser bleiben. (Bild: Pavel Ilyukhin / Shutterstock.com)
So kann Ihr Boot im Wasser bleiben. (Bild: Pavel Ilyukhin / Shutterstock.com)


So kann Ihr Boot im Wasser bleiben

Wenn das Wetter in Ihren Breitengeraden eine gewisse Temperatur nicht unterschreitet, können Sie Ihr Boot auch an seinem Liegeplatz im Wasser lassen. Klären Sie allerdings mit dem Hersteller ab, wo die kritische Temperaturgrenze liegt beziehungsweise welche Witterungsbedingungen Ihrem Boot irreversiblen Schaden zufügen könnten. Gehen Sie das Risiko einer Überwinterung im Wasser nur ein, wenn Sie regelmässig nach dem Rechten sehen können.

Vertäuen Sie das Boot (über)vorsichtig, indem Sie es mit so vielen zusätzlichen Tauen netzartig mit dem Kai verbinden, wie Ihnen zur Verfügung stehen. Entfernen Sie alles von Deck, was sich bei starkem Wind oder Wellengang lösen könnte – und natürlich ebenso den Aussenbordmotor.

 

Oberstes Bild: © Piotr Wawrzyniuk – Shutterstock.com

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Mehr zu Caroline Brunner

Caroline Brunner ist freiberufliche Online-Journalistin mit Fokus auf Arbeitspsychologie, Entrepreneurship, Kommunikation, Karriereplanung, Nachhaltigkeit und Verbraucherthemen.

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