Reifenpanne – so verhalten Sie sich richtig
VON Olaf Hoffmann Allgemein Auto
Moderne Reifen sind verhältnismässig sicher und halten viel aus. Dennoch lässt sich so mancher Reifenschaden kaum vermeiden. Defekte Ventile, eingefahrene Nägel und Schrauben und andere Gründe führen nicht selten zum unverhofften Stopp auf der Strasse.
Oftmals stellen sich Plattfüsse schleichend ein. Schon deshalb lohnt sich eine regelmässige Kontrolle des Reifendrucks, und zwar auf allen Reifen. Vergessen Sie auch das Reserve- oder Notrad nicht. Neufahrzeuge verfügen oftmals über ein Reifendruckkontrollsystem (RDKS), das dem Fahrer die lästige Arbeit der Druckkontrolle abnimmt. Vor einem Reifenschaden schützen solche Systeme hingegen nicht. Wie Sie sich bei einem plötzlich auftretendem Reifenschaden richtig verhalten, beschreibt dieser Beitrag.
Wenn der Wagen ins Schlingern kommt
Mit oder ohne Knall, plötzlich kommt das Fahrzeug ins Schlingern, das Halten der Spur erscheint fast unmöglich. In diesem Fall sollten Sie unter Beachtung des nachfolgenden Verkehrs so schnell wie möglich das Fahrzeug zum Stehen bringen. Dabei lenken Sie moderat gegen das ausbrechende Fahrzeug und versuchen, möglichst weit am rechten Fahrbahnrand zum Stehen zu kommen. Jetzt gilt es, unverzüglich die Warnblinkanlage einzuschalten.
In einem nächsten Schritt überprüfen Sie per Augenschein schnell den eingetroffenen Schaden und stellen dann im vorgeschriebenen Abstand das Warndreieck auf. Vergessen Sie auch nicht, die Warnweste überzuziehen.
Pannenset oder Ersatzrad
Ist der Schaden am Reifen diagnostiziert, geht es an die Schadensbehebung. Verfügt Ihr Fahrzeug über ein vollwertiges Ersatzrad, können Sie dieses analog zu einem normalen Reifenwechsel montieren. Auch ein Notrad lässt sich einfach anbringen. Bei Verwendung eines Notrades denken Sie daran, dass Sie damit höchstens 80 Stundenkilometer fahren dürfen.
Viele neuere Fahrzeuge haben wegen der Gewichtseinsparung nur noch ein Pannenset an Bord. Benutzen Sie dieses entsprechend der hoffentlich verständlichen Gebrauchsanweisung. Ist damit der defekte Reifen nicht zu reparieren, müssen Sie einen Pannendienst zu Hilfe rufen. Übrigens gilt auch beim Einsatz des Pannensets anschliessend Tempo 80.
Nach der Ersten Hilfe
Haben Sie auf diese Weise den Wagen wieder zumindest bedingt fahrbereit bekommen, sollten Sie nach Möglichkeit die nächste Werkstatt anfahren. Auch dann, wenn Sie ein komplettes Ersatzrad montiert haben. Denn dieses hat nur selten denselben Reifen wie das Originalrad. Zu beachten ist hier, dass auf jedem Räderpaar pro Achse gleiche Reifen zu verwenden sind. Auch beim Notrad oder Pannenset muss die Werkstatt angefahren werden, um dort das defekte Rad reparieren und mit einem neuen Reifen ausstatten zu lassen.
Nehmen Sie auch schleichenden Druckverlust nicht auf die leichte Schulter, da sich hier verborgene Schäden zeigen, die auch plötzlich zum Totalausfall des Reifens führen können.
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