Professionelle Motorwäsche – das sollte beachtet werden
VON Robert Brettschneider Allgemein Auto
So findet sich im Versicherungsvertrag so mancher Oldtimerversicherung ein Passus, welcher besagt, dass die Versicherung bei durch Motorwäsche verursachten Schäden von der Leistung befreit ist. Aber auch der eine oder andere Autofahrer steht der Motorwäsche kritisch gegenüber. Denn vor allem bei unsachgemässer oder zu radikaler Handhabung kann es vorkommen, dass sich der Motor danach nicht sofort starten lässt. Trifft kaltes Wasser auf durch den Fahrbetrieb erhitzte Bauteile, kann es überdies zu erheblichen Schäden kommen.
Wodurch wird ein Motor überhaupt so verschmutzt, dass das Bedürfnis entsteht, ihn zu waschen? Fährt man auf nasser Fahrbahn, gelangt Spritzwasser in den Motorraum, wodurch sich an den Motorteilen Schmutzrückstände bilden. Dies ist zwar für den Motor nicht schädlich, allerdings werden Hände und Kleidung schnell schmutzig, sobald man am Motor hantiert. Eine Reinigung des Motors kann hier Abhilfe schaffen.
Wie sollte eine Motorwäsche durchgeführt werden, um Schäden zu vermeiden? Grundsätzlich ist zu bedenken, dass der Motor das „Herz“ des Autos darstellt und sensible Elektronik beinhaltet. Eine entsprechend behutsame Vorgehensweise ist also geboten. Auch schreibt der Gesetzgeber vor, dass sich in unmittelbarer Nähe ein Ölabscheider zu befinden hat, um eine ordnungsgemässe Entsorgung des Motoröls zu gewährleisten. Privatgrundstücke scheiden daher als Durchführungsort einer Motorwäsche in der Regel aus.
Auf keinen Fall sollte ein Dampfhochdruckreiniger verwendet werden, da dieser mit hohem Druck arbeitet, was zu Schäden an elektronischen Bauteilen führen kann. Ausserdem kann durch den Einsatz eines Dampfreinigers die Beschichtung, mit der zahlreiche Komponenten im Motorraum versehen sind und die dem Schutz dieser Bauteile dient, zerstört werden. Es ist zu empfehlen, einen normalen Hochdruckreiniger zu verwenden und die Motorreinigung mit möglichst geringem Druck durchzuführen. Der Motor sollte danach erst wieder in Betrieb genommen werden, wenn der Motorraum vollständig ausgetrocknet ist.
Die Motorwäsche kann auch einem Fachmann übertragen werden, was den Vorteil hat, dass Beschädigungen von vornherein ausgeschlossen sind. Manche Betriebe verwenden zur Reinigung das als schonend geltende Trockeneis-Verfahren. Dabei werden die Schmutzpartikel mit Trockeneis besprüht und die gefrorenen Schmutzteilchen danach mittels pneumatischen Druckstrahls weggeblasen. Diese Vorgehensweise wird vor allem für Fahrzeuge mit empfindlichen Bauteilen – etwa Oldtimer – empfohlen.
Oberstes Bild: Für zahlreiche Autobesitzer ist eine Motorwäsche fixer Bestandteil des Pflegeprogramms nach dem Winter. (© buffaloboy2513 / Shutterstock.com)