Navi im Auto – Folgekosten für Kartenmaterial bedenken

Regelmässig auf unbekannten Schweizer Strassen oder im Ausland unterwegs zu sein, legt die Investition in ein Navigationsgerät nahe. In vielen modernen Baureihen ist das Gerät neben weiterer Bordelektronik bereits fest integriert und wird von den Fahrzeugherstellern serienmässig ohne zusätzliche Kosten angeboten. Leider übersehen die meisten Verkehrsteilnehmer, dass im Laufe von Monaten und Jahren weitere Kosten für eine einwandfreie Nutzung des Gerätes anfallen können. Wer an einen bestimmten Anbieter gebunden ist und dessen Karten in Form von Updates herunterlädt, wird immer wieder zur Kasse gebeten.

Der Strassenbau wird hierzulande und in allen Teilen Europas stetig vorangetrieben, auch bauliche Besonderheiten, Baustellen & Co. fliessen in die aktuellen Daten eines GPS-Empfängers im Navigationsgerät mit ein. Schleichend sinkt über Monate und Jahre hinweg die sinnvolle Einsetzbarkeit des Navigationsgerätes, weshalb Anbieter in mehr oder weniger grossen Abständen zum Download des aktuellen Kartenmaterials einladen. Je nach Marke und Art des Gerätes muss mit wenigen Hundert Schweizer Franken gerechnet werden, um nicht mit altem Kartenmaterial unterwegs zu sein. Für viele Fahrzeughalter ein zu hoher Preis, weshalb die Suche nach Alternativen gezielt vorangetrieben wird.


Tragbares Navigationsgerät (Bild: Pincasso / Shutterstock.com)


Angebot der jeweiligen Automarken genau überprüfen

Wer ein Fahrzeug neu kauft, wird in den meisten Fällen serienmässig ein Navigationsgerät angeboten bekommen. Grundsätzlich ist es nicht verboten, sich gegen die Montage zu entscheiden und hierdurch die Freiheit bei der Ausstattung des Fahrzeugs zu behalten. Unabhängig von drohenden Kosten durch regelmässige Updates kann im Moment des Kaufes schon ein leistungsstarkes, mobiles Gerät vorliegen, das die feste Installation eines Konkurrenzproduktes überflüssig macht. Ausserdem kann der Fahrer bestimmte Vorlieben für Marken wie TomTom oder Garmin besitzen, die nicht als Kooperationspartner des jeweiligen Fahrzeugherstellers fungieren. Da sich selbst Unterschiede zwischen einzelnen Baureihen desselben Herstellers ergeben, sollte vor jedem Kauf explizit auf Art und Ausstattung des Navis geachtet werden.

Kostenlose Updates möglich – doch die Häufigkeit muss stimmen

Die Zurückhaltung der Fahrzeugkäufer bei Folgekosten für das Navi ist längst bei den Autoherstellern angekommen, ein Update des Kartenmaterials mit anfallenden Kosten können diese dennoch nicht verhindern. Verschiedene Hersteller kommen ihren Kunden entgegen und stellen im Rahmen von Werbemassnahmen das kostenlose Update der Karten in Aussicht. Was auf den ersten Blick reizvoll erscheint, entpuppt sich bei genauer Betrachtung als Marketingaktion, da die Kostenfreiheit häufig nur für die ersten ein oder zwei Updates gilt. Das Problem, immer wieder für neues Material zur Kasse gebeten zu werden, verschiebt sich so nur um einige Monate nach hinten. Eine faire Regelung sollte sich durch eine Befreiung von Update-Kosten von minimal drei oder noch besser fünf Jahren auszeichnen.


Baustellen & Co. sollen in die aktuellen Daten eines GPS-Empfängers im Navigationsgerät mit einfliessen. (Bild: val lawless / Shutterstock.com)


Unterschiede zwischen mobilen und fest montierten Navis

Auch wenn es auf den ersten Blick überrascht: Die Intervalle zum Karten-Update für im Fahrzeug verbaute Navis ist nicht mit denen mobiler Geräte identisch. Erneut spielen die Kosten bei dieser Entscheidung eine Rolle; Hersteller von Navigationsgeräten in Fahrzeugen möchten Kunden nicht durch zu häufige Updates mit ihren Kosten abschrecken. Eine einheitliche Regelung der bekanntesten Anbieter gibt es hierbei nicht, allerdings kann die Taktung von Updates für tragbare Geräte doppelt so häufig gegeben sein wie bei einer Festmontage. Der Nachteil dieser Entscheidung zeigt sich vorrangig bei Personen, die täglich auf schweizerischen und europäischen Strassen unterwegs sind und sich bei allen Touren im fremden Gelände auf eine optimale Unterstützung des Navis verlassen möchten.



Smartphone & Co. als sinnvollen Ersatz des Navis einsetzen

Grundsätzlich muss nicht auf ein fest montiertes GPS-Gerät im Fahrzeug vertraut werden, um sich bei der Suche nach Reisezielen und Adressen helfen zu lassen. Längst kann mit jedem Smartphone der neueren Generation und entsprechenden Apps das Funktionsspektrum eines Navigationsgerätes übernommen werden, was sogar zur praktischen Alternative echter mobiler Navis wird. Ein grosser Vorteil hierbei ist, dass nach einmaliger Installation generell keine Folgekosten für diese Nutzungsform gegeben sind. Beispielsweise kann das Betrachten von Karten oder die Routenplanung über kostenlose Dienstleister im Internet durchgeführt werden, Updates werden automatisch vorgenommen und müssen nicht vom Nutzer bezahlt werden. Die Alternative ist gerade dann reizvoll, wenn eine bequeme Bedienung vom Cockpit des Autos aus eine untergeordnete Rolle spielt oder das Navi nicht für den täglichen Einsatz benötigt wird.


Smartphone & Co. als sinnvollen Ersatz des Navis einsetzen (Bild: Denys Prykhodov / Shutterstock.com)


Umfangreiche Information vor dem Navi-Kauf unverzichtbar

Pauschal ist nicht von fest montierten Navigationsgeräten im KFZ abzuraten, allerdings lohnt es sich beim Kauf eines Neu- oder Gebrauchtwagens mit entsprechender Technik, weiterführende Informationen einzuholen. Ein seriöser Autohändler sollte auf Sorgen und Nachfragen potenzieller Käufer eingehen und sich rund um das Navi und anstehende Updates äussern. Sollte generell kein kostenloser Service in den ersten Monaten und Jahren gegeben sein, ist vom entsprechenden Angebot Abstand zu nehmen, zumal kostenlose Alternativen über mobile Geräte bereitstehen. Für eine einfache Bedienung, z. B. über Sprachsteuerung in allen Fahrsituationen, ist das echte Navi natürlich weiterhin eine sinnvolle Investition. Die eigenen Vorlieben rund ums Fahren und natürlich das vorhandene Budget sollten letztendlich über Installation und folgende Updates entscheiden.

 

Oberstes Bild: Wer ein Fahrzeug neu kauft, wird in den meisten Fällen serienmässig ein Navigationsgerät angeboten bekommen. (© Rafal Olechowski / Shutterstock.com)

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