Mit Kindern im Auto unterwegs

Die Ferien haben begonnen, die Koffer sind gepackt, Spannung und Vorfreude steigen. Jetzt gilt es, die lange Fahrt so zu gestalten, dass sie für Kinder wie für Eltern gleichermassen nicht zu stressig wird. Denn für Kinder ist eigentlich jede Autofahrt zu lang. Sie können ihren Bewegungsdrang nicht ausleben, müssen stattdessen still sitzen oder fühlen sich – besonders wenn sie als Einzelkind auf der Rückbank verharren – schnell allein und gelangweilt.

Eltern sollten sich deshalb vor Fahrtantritt gut überlegen, wie sie ihre Sprösslinge am besten bei Laune halten können. Gegen die Einsamkeit beispielsweise hilft, wenn sich das nicht fahrende Elternteil ebenfalls nach hinten setzt, Geschichten vorliest, Spiele mitspielt oder mit Erzählungen über das Urlaubsziel das Kind aufmuntert.

Die richtige Reisezeit

Bei Reisen mit kleineren Kindern empfehlen Experten, die Fahrtzeit an ihre täglichen Schlaf- und Essgewohnheiten anzupassen, um sie nicht allzusehr aus ihrem normalen Rhythmus zu bringen. Nachtfahrten haben auch den Vorteil, dass Sie nicht der grössten Tageshitze ausgesetzt sind. Zudem können Sie eher Staus vermeiden, die die Reisedauer erheblich verlängern.

Grössere Kinder finden es häufig spannend, frühzeitig in die Planungen miteinbezogen zu werden. Dies gelingt, wenn man anhand von Strassenkarten die Route und was es auf ihr zu sehen gibt bespricht oder ein Navigationsgerät bzw. eine App für das Mobiltelefon bereithält, mit deren Hilfe das Kind die Strecke für sich „abarbeiten“ kann. Andere moderne Hilfsmittel für den Zeitvertreib sind mobile Musikgeräte oder DVD-Spieler für Filme. Selbstverständlich sollten auch die Klassiker nicht fehlen: Bücher, Comics oder Malsachen, mit denen Kinder sich lange beschäftigen können, ohne die Lust zu verlieren.

Ausreichend Pausen einlegen

Ganz wichtig ist die rechtzeitige Planung ausgiebiger Pausen. Sie sollten alle zwei Stunden für mindestens 15 Minuten anhalten und Ihrem Nachwuchs Zeit zum Toben geben. Etwas Bewegung und Gymnastik schadet übrigens auch den Eltern nicht, ganz im Gegenteil. Das Internet bietet Gelegenheit, Rastplätze auszuwählen, die über Spielplätze verfügen. Kinder müssen sich unterwegs genügend bewegen können.

Leichte und gesunde Verpflegung

Achten Sie auf eine gesunde Verpflegung während der Reise. Verzichten Sie auf Süssigkeiten oder salziges Gebäck. Leichte Kost wie frisches Obst und Gemüse eignet sich am besten. Ausserdem muss – vor allem an heissen Tagen – für genügend Getränke gesorgt sein. Diese sollten möglichst wenig Zucker enthalten. Früchtetees und Saftschorlen bieten sich hier an. Und vermeiden Sie Schokolade: Sie ist in kürzester Zeit auf den Sitzen und der Kleidung verteilt.


Vor allem an heissen Tagen muss für genügend Getränke gesorgt sein (Bild: Marcel Jancovic / Shutterstock.com)


Die optimale Kleidung

Wählen Sie bequeme Sachen aus – für alle Reisenden. Die Kleidung sollte der Witterung angepasst und weder zu warm noch zu kalt sein. Eine Decke und ein Nackenkissen für die Kinder sind ebenfalls empfehlenswert.

Sicherheit geht vor

Bei aller Sorge um Bewegung und gesunde Kost: Die Sicherheit während der Fahrt hat oberste Priorität. Leider verunglücken immer noch viele Kinder im Wagen der Eltern. Deshalb sollten sie durchgehend angeschnallt sein, und zwar ohne Ausnahme. Auch Schlafen und Spielen sind kein Freibrief dafür, den Sicherheitsgurt zu lösen.


Schlafen ist kein Grund dafür, den Sicherheitsgurt zu lösen (Bild: Elena Stepanova / Shutterstock.com)


Die beste Unterhaltung bieten gemeinsame Spiele

Der gemeinsame Urlaub ist eine wunderbare Gelegenheit für jede Familie, mal wieder richtig viel Zeit miteinander zu verbringen – ohne Schule und Hausaufgaben, ohne Arbeit und andere Beschäftigungen. Fangen Sie doch einfach schon auf der Hinfahrt an! Gemeinsame Spiele sind immer noch die beste Unterhaltung. Erinnern Sie sich als Eltern, was Sie früher selbst gern mit Ihren Eltern und Geschwistern gespielt haben. Um Ihnen ein bisschen auf die Sprünge zu helfen, möchten wir Ihnen hier ein paar Anregungen für einfache, aber lustige Spiele geben, an denen alle teilhaben können.

Nummernschilder erraten

Ein Klassiker auf Urlaubsfahrten – die Orte von Nummernschildern überholender oder entgegenkommender Fahrzeuge zu erraten. Das macht nicht nur Spass, sondern bildet auch weiter. Im Internet oder im Autoatlas finden Sie Listen, mit denen Sie die Antworten kontrollieren können. Interessant ist es auch, anschliessend nachzusehen, wo der entsprechende Ort liegt. Wer richtig rät, bekommt einen Punkt. Legen Sie eine Obergrenze fest, z. B. hat gewonnen, wer als Erster zehn Punkte erreicht.


Gemeinsame Spiele sind die beste Unterhaltung während der Fahrt (Bild: bikeriderlondon / Shutterstock.com)


Ich sehe was, was du nicht siehst

Noch so ein Klassiker! Legen Sie aber zu Beginn fest, dass nur Gegenstände im Auto, im Zug oder Bus ausgesucht werden dürfen, die sich nicht bewegen. Der erste Mitspieler sagt: „Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist blau.“ Wenn die übrigen Mitspieler den Gegenstand über einen längeren Zeitraum nicht erraten, kann ein weiterer Hinweis gegeben werden, etwa dass es sich um etwas Rundes handelt. Wer zuerst darauf kommt, ist an der Reihe, die nächste Frage zu stellen.

Stadt, Land, Fluss

Dies ist ebenfalls ein Spiel mit langer Tradition. Es eignet sich natürlich nur für ältere Kinder, die schreiben und lesen können und Grundkenntnisse in Geografie haben. Halten Sie Papier und Stifte schon bei Antritt der Fahrt bereit, damit Sie nicht unnötig lange suchen müssen. Passen Sie den Schwierigkeitsgrad dem Alter der Kinder an. Neben den oben erwähnten Kategorien können etwa Namen, Tiere, Pflanzen und Berufe abgefragt werden. Und einigen Sie sich auf ein festes Punktesystem, damit es keine Streitereien gibt.

Es gibt noch viele weitere Spiele dieser Art, da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Vielleicht erfinden Sie ja auch Ihr ganz spezielles Spielchen, das dazu beiträgt, Ihre Urlaubsfahrt gelingen zu lassen.

 

Obertes Bild: Mit Kindern im Auto unterwegs (Bild: bikeriderlondon / Shutterstock.com)

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Mehr zu Ulrich Beck

hat Germanistik, Geschichte und Philosophie studiert und ist zusätzlich ausgebildeter Mediendesigner im Segment Druck. Er schreibt seit über 30 Jahren belletristische Texte und seit rund zwei Jahrzehnten für Auftraggeber aus den unterschiedlichsten Branchen.

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