KFZ-Panne im Ausland – welches Verhalten ist sinnvoll?
VON Meik Peters Allgemein Auto
Natürlich zieht nicht jede Autopanne im Ausland direkt einen kostspieligen Werkstattbesuch nach sich. In Panik entscheiden sich viele Autofahrer zu schnell für die Kontaktaufnahme mit ortsansässigen Werkstätten. Ist es nicht zu einer Unfallsituation gekommen, kann es bereits grundlegend weiterhelfen, das Fahrzeug abzustellen und die Betriebsanleitung zu studieren. Sofern das Auto fahrtüchtig ist und lediglich kleine Defekte aufgetreten sind, sollte zwischen Werkstattbesuch und einer Weiterfahrt abgewogen werden. Ein ausgefallenes Abblendlicht ist kein Grund, den Abschleppdienst zu rufen, sollte aufgrund drohender Verkehrskontrollen und Bussgeldzahlung jedoch nicht über Tage und Wochen der Auslandsfahrt toleriert werden.
Kosten ortsansässiger Dienste oftmals höher
Ob Normandie, Niedersachsen oder Tirol – in jeder Region Europas lässt sich bei einer Panne Kontakt zu Abschleppdiensten und Werkstätten vor Ort aufnehmen. Auf den ersten Blick erscheint das logisch, um nicht lange auf Hilfe warten zu müssen und auf eine schnelle Reparatur des Fahrzeugs hoffen zu können. Viele Dienstleister lassen sich allerdings nicht lumpen und nutzen die Notsituation aus, um eine teure Rechnung für sämtliche Leistungen zu stellen. Ist ein defektes Fahrzeug erst einmal auf dem Kontrollstand, werden sich die wenigsten Reisenden gegen eine Beseitigung des Defektes entscheiden und hierfür nicht selten teuer zur Kasse gebeten. Die optimale Vorbereitung vor der Auslandsreise ist daher empfehlenswert, um auf eine Panne im Ausland vorbereitet zu sein und sie mit geringsten Kosten zu meistern.
Automobilclubs als sinnvolle Hilfe für häufige Auslandsreisen
Gerade wer regelmässig ausserhalb der Schweiz unterwegs ist, sollte die Mitgliedschaft in einem Automobilclub nicht scheuen. Dieser bietet für einen überschaubaren Jahresbeitrag ein vielfältiges Spektrum an Leistungen, falls Autofahrer in einer Pannensituation Hilfe benötigen. Für die Bergung und den Abtransport eines Fahrzeugs ist bei bestehender Mitgliedschaft ebenso wenig Geld zu bezahlen wie für einen Ersatzwagen oder die Unterbringung der Reisenden vor Ort. Die Auswahl an Automobilclubs in der Schweiz und Europa ist über die letzten Jahrzehnte erkennbar gestiegen, ein Vergleich der gebotenen Leistungen und der hiermit verbundenen Jahresprämie ist deshalb anzuraten. Die gebotenen Leistungen dürften sich im Regelfall über Fahrten in ganz Europa erstrecken, manche Dienstleister helfen sogar weltweit weiter.
Mit einem Schutzbrief auf Pannen im Ausland vorbereitet
Wer mit dem eigenen Auto in den Ferien oder auf Geschäftsreise ist, kann auf einen umfassenden Schutz seiner Autoversicherung genauso vertrauen wie im Inland. Mit wenigen Schweizer Franken mehr im Jahr lassen sich diese Leistungen um einen Schutzbrief ergänzen, dessen Leistungen bewusst auf die Hilfe in einer Pannensituation ausgelegt sind. Grundsätzlich deckt ein Schutzbrief vergleichbare Leistungen wie ein Automobilclub ab, letzterer bietet für seine Mitglieder zusätzliche Extras wie die vergünstigte Teilnahme an Sicherheitstrainings und ähnlichen Leistungen. Wer diese Sonderleistungen nicht wünscht und in der Pannensituation nur eine schnelle Hilfe des Versicherers benötigt, wird mit einem Schutzbrief besser beraten sein. Da dieser stets an den bestehenden Vertrag der Autoversicherung gekoppelt ist, sollte sein Abschluss beim Vergleich der Versicherer mit einfliessen.
Smartphone oder Autobahnsäule verwenden?
Bei einer Panne auf einer Autobahn oder Bundesstrasse liegt die Nutzung einer der Telefonsäulen nahe, die zu diesem Zweck in regelmässigen Abständen eingerichtet wurden. Ihre Nutzung ist Autofahrern zu empfehlen, die sich in der Umgebung der Panne nicht auskennen und keinen direkten Ansprechpartner bei einer Versicherung besitzen. Bei Mitgliedschaft in einem Automobilclub kann beim Telefonat darauf bestanden werden, diesen zum Abschleppen herbeizurufen. Hierfür sind grundlegende Kenntnisse der einheimischen Sprache erforderlich.
Sollten diese fehlen oder ist ein Schutzbrief bei der Versicherung abgeschlossen worden, ist der Griff zum Handy oder Smartphone sinnvoller. Die meisten Assekuranzen unterhalten eigene Schadenshotlines, die zur Abwicklung der Schadenssituation ohnehin zu kontaktieren sind. Bei einem bestehenden Schutzbrief kann über diese die entsprechende Hilfe angefordert werden.
Optimal vorbereitet auf Auslandsreise gehen
Um auf Touren ins Ausland optimal vorbereitet zu sein, hilft nicht nur der Abschluss eines Schutzbriefes oder die Mitgliedschaft in einem Automobilclub. Vor Reisebeginn sollte sich der Fahrer einen Plan zurechtlegen, wie er sich in der Notsituation am besten verhält, um nicht überfordert zu sein. Nicht selten steckt der Teufel im Detail. Manche Versicherer oder Automobilclubs verfügen zur Kontaktaufnahme aus dem Ausland über andere Telefonnummern als bei einem Gespräch von der Schweiz aus. Wer häufiger ins Ausland fährt und hier von einer Pannensituation nicht gänzlich überrascht werden möchte, kann mit der richtigen Vorbereitung vorsorgen. Dazu gehört definitiv der Vergleich von Leistungen unterschiedlicher Anbieter, um umfangreiche Leistungen mit einer attraktiven Jahresprämie zu vereinen.
Oberstes Bild: Eine Panne mit dem Auto im Ausland ist ein unangenehmes Ereignis. (© coronado / Shutterstock.com)