General Motors bleibt in der Sackgasse
Die Probleme rund um General Motors reissen nicht ab: Zwar musste das US-amerikanische Unternehmen erst vor wenigen Monaten Millionen von Fahrzeugen zurückrufen, aber neue Defekte sorgen für eine erneute Rückkehr zahlreicher Autos in die Werkshallen.
Dabei ist es abermals das Zündschloss, das Probleme verursacht: Zwar fällt die Menge der zurückgerufenen Wagen mit etwa 300’000 Stück diesmal deutlich geringer aus, aber wundern muss man sich als Kunde dennoch. Wieso scheitert ein Unternehmen, das fortschrittliche Autos mit allen erdenklichen technischen Hilfsmitteln bauen kann, immer wieder an einem vergleichsweise banalen Stück Technik wie einem Zündschloss?
Zahlreiche betroffene Modelle
Die nun veröffentlichten Listen zeigen unter anderem Fahrzeuge auf, die zu den Marken Chevrolet, Cadillac oder auch Saturn gehören. Es handelt sich also durchaus um Unternehmen mit einem sehr hohen Bekanntheits- und Verbreitungsgrad in den USA. Ein Beispiel hat GM unter anderem in Form des Saturn VUE aufgezeigt: 215’000 Modelle des Fahrzeugs weisen einen Defekt am Zündschloss auf, der dazu führen könnte, dass der Schlüssel herausgezogen wird, obwohl der Wagen gar nicht ausgeschaltet ist. Die Folgen wären mitten in der Fahrt wohl katastrophal.
Der Konzern ist dem Fehler erst auf die Spur gekommen, als es bereits zwei Unfälle mit – zum Glück – nur einem Verletzten gegeben hatte. Die interne Qualitätskontrolle hatte der Saturn VUE offenbar problemlos durchlaufen. Die Rückschläge für GM hören an diesem Punkt aber noch immer nicht auf, denn unter anderem sind auch die Sicherheitsgurte und sogar die Bremsflüssigkeit weitere Aspekte, die für Unfälle sorgen könnten.
Ruiniertes Image
Um das öffentliche Ansehen von GM ist es daher weltweit nicht mehr besonders gut bestellt. 29 Millionen Autos mussten allein 2014 zurückgerufen werden, mindestens 13 Verkehrstote werden den Defekten zugeordnet, wobei die Anzahl der Verletzten noch deutlich höher liegen dürfte. General Motors bemüht sich um Schadensbegrenzung, denn ein extra eingerichteter Fond soll Familien entschädigen, die Verletzte oder gar Tote zu beklagen haben. Ob ein wenig Geld jedoch ausreicht, um das ramponierte Image aufzupolieren, dürfte höchst fraglich sein – und der neuerliche Skandal um weitere 300’000 Modelle wird GM in seiner Mission sicherlich nicht helfen.
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