Die richtige Einstellung und Wartung der Klimaanlage
VON Ulrich Beck Allgemein
Moderne Klimaanlagen arbeiten im Sommer effektiver als geöffnete Fenster. Wenn Sie die Scheiben herunterlassen, strömt letztendlich nur die warme Aussenluft ins Wageninnere, während eine Klimaanlage wirklich kühlt. Auch das Argument „Kraftstoffverbrauch“ zieht nicht mehr. Berechnungen haben gezeigt, dass offene Fenster für einen Mehrbedarf von einem halben bis ganzen Liter Sprit auf 100 Kilometer sorgen. Moderne Kühlungssysteme sind mittlerweile so effizient, dass sie selbst bei grosser Hitze nur selten mehr als einen halben Liter benötigen.
Oftmals wissen Autofahrer aber nicht, welche Einstellung die günstigste ist. Deshalb an dieser Stelle ein paar Tipps, wie Sie Ihre Klimaanlage optimal regulieren und langfristig warten sollten. Die richtige Temperatur im Inneren sorgt nicht allein für ein körperliches Wohlbefinden, sondern erhält auch die körperliche Belastbarkeit des Fahrers aufrecht. Gerade bei langen Autofahrten ist diese Tatsache von Bedeutung. Kühlere Luft enthält ausserdem weniger Luftfeuchtigkeit, was Menschen als durchweg angenehm empfinden. Eine Klimaanlage kann somit auch zur Sicherheit im Strassenverkehr beitragen.
Die optimale Temperatur
Allerdings sollten Sie beachten, dass der Unterschied zwischen aussen und innen nicht zu hoch ausfallen sollte. Sonst kann nämlich erstens die körperliche Belastung steigen. Zweitens wächst die Gefahr von Erkrankungen. Umfragen haben zwar ergeben, dass Fahrer eine Temperatur zwischen 20 und 24 Grad Celsius am angenehmsten finden, aber Experten raten, die Luft im Innenraum um nicht mehr als sechs Grad im Vergleich zur Aussenluft abzukühlen.
Die richtige Temperaturwahl wirkt sich auch auf die Wirtschaftlichkeit aus. Je stärker die Luft gekühlt wird, umso höher ist der Spritverbrauch. Im Gegensatz zu den oben genannten Zahlen kann der Verbrauch im Stadtverkehr dann auch mal auf bis zu drei Liter steigen. Das belastet die Umwelt und natürlich auch Ihren Geldbeutel. Um dem vorzubeugen, sollten Sie Ihre Anlage entsprechend regulieren.
Achten Sie auch darauf, dass Sie für das erste Herunterkühlen nicht länger als drei Minuten veranschlagen. Verfügt Ihr Fahrzeug über eine Klimaautomatik, stellen Sie die Anfangstemperatur ein paar Grad niedriger als letztlich gewünscht ein und erhöhen Sie sie dann schrittweise. Diese Methode sorgt optimal für Wohlbefinden und reduziert ausserdem die Gebläselautstärke.
Die Luftfeuchtigkeit sinkt
Kalte Luft kann nicht so viel Feuchtigkeit aufnehmen wie warme. Deshalb sinkt der Feuchtigkeitsgehalt beim Herunterkühlen der Wagenluft. Wir Menschen empfinden trockenere Luft angenehmer als feuchte. Ein weiterer Vorteil: Die Fensterscheiben beschlagen bei feuchter Witterung weniger bzw. sind schneller wieder frei. Deshalb sollten Sie auch bei kaltem Wetter ab und zu mal die Klimaanlage einschalten. Das sorgt für bessere Sicht und somit mehr Sicherheit. Sie sollten aber beachten, dass Sie vor allem bei längeren Touren genügend Flüssigkeit zu sich nehmen.
Sorgen Sie für die richtige Belüftung
Wenn Sie Ihr Belüftungssystem auf null stellen, arbeitet auch die Klimaanlage nicht. Deshalb sollte die Belüftung beim Betrieb der Anlage immer eingeschaltet werden. Dies gilt allerdings nur bei einer manuellen Klimaanlage. Eine Klimaautomatik sorgt dagegen für einen regelmässigen und der Temperatur angepassten Luftstrom im Fahrzeug. Vermeiden Sie aber eine direkte Belüftung von Gesicht und Körper. Das kann schnell zu trockenen Augen, kalten Körperpartien und Muskelverspannungen führen.
Wichtig ist auch die richtige Handhabung des Umluftschalters. Er stoppt bei Gebrauch die Frischluftzufuhr von aussen. Vorteil: Die Innenluft muss weniger abgekühlt werden als neu hereinströmende Aussenluft. Das spart kostbare Energie. Allerdings sollten Sie zwischendurch immer mal wieder für die Zufuhr von Frischluft sorgen, damit frischer Sauerstoff ins Innere kommt und Sie nicht zu schnell ermüden. Vor allem, wenn Sie im Fahrzeug rauchen, im Stau oder in einem Tunnel stehen, sorgt verbrauchte Luft für schnellere Ermüdung.
Regelmässige Wartung ist Pflicht
Ob manuelle oder automatische Klimaanlage: Um eine regelmässige Wartung kommen Sie nicht herum, am besten einmal pro Jahr. Dabei wird das System auf richtige Funktionalität, Dichtigkeit und Kühlmittelstand geprüft. Ist z. B. zu wenig Kühlmittel vorhanden, steigt der Energieverbrauch bei gleichzeitigem Absinken der Leistung. Undichte Stellen können zu Schäden am Kompressor führen, die unter Umständen recht teuer werden.
Ausserdem muss die Anlage gereinigt werden, um beispielsweise eine gesundheitsschädliche Bakterienbildung zu vermeiden. Auch die Filter sollten regelmässig ausgetauscht werden, um weitere Gefährdungen durch Pollen und Pilzentwicklung zu vermeiden. Dies ist besonders wichtig für Allergiker. Ansonsten kann eine Autofahrt sehr schnell zur Qual werden. Wenn Sie trotz dieser Massnahmen einen unangenehmen Geruch oder gar Gestank im Wageninneren wahrnehmen, hilft nur noch eine gründliche chemische Reinigung oder Desinfektion – am besten in Ihrer Fachwerkstatt, denn sie hat das Know-how, die richtigen Werkzeuge und die geeigneten Reinigungsmittel.
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