Bootsausstattung für kleine Budgets – Teil 2: Intelligent einkaufen

Je überlegter und cleverer Sie Zubehör einkaufen, desto mehr Geld können Sie sparen, ohne Abstriche bei der Qualität machen zu müssen.

Dies ist ein Bericht in zwei Teilen zum Thema „Bootsausstattung für kleine Budgets“

Teil 1: Do it yourself
Teil 2: Intelligent einkaufen

Second-Hand-Stores

Recherchieren Sie online in Liebhaber-Foren und Communities und offline in Hafenorten nach Second-Hand-Stores, in denen Sie kleineres Zubehör finden können. Gerade bei Letzteren muss es sich nicht um spezialisierte Shops handeln. Häufig landen interessante Gegenstände in Trödelshops von Hafenorten, einfach aufgrund ihrer Lage.

Handeln Sie so lange, bis Sie etwa die Hälfte des Originalpreises herausgeschlagen haben. Typische Funde sind Kanister, Heizer oder Pumpen. Erwarten Sie keine umwerfenden Funde – auch mit kleinen Dingen können Sie in der Summe viel sparen.

Preiswerte Anbieter

Es gibt viele kleinere Hersteller erstklassigen Bootszubehörs auf dem Markt, die kein Geld für Marketing haben (oder ausgeben wollen) und Ihnen deshalb vielleicht unbekannt sind. Hier sind Bewertungsplattformen eine exzellente Adresse – nichts garantiert Ihnen zuverlässiger Qualität als der Bericht anderer, zufriedener Bootseigner. Auch in entsprechenden Fachmagazinen finden Sie häufig Rezensionen: Redakteure lieben spezialisierte Anbieter, die den grossen Marken das Wasser reichen können.

Denken Sie dabei ruhig global – in Zeiten des Internet können Sie sich Equipment auf der ganzen Welt bestellen und schicken lassen. Interessante Anbieter finden sich häufig in Ländern mit einer regen Schifffahrt wie etwa den USA oder England, aber natürlich kann auch der asiatische Raum interessant sein. Halten Sie sich an die online üblichen Sicherheitsvorkehrungen und zahlen Sie nur im Versand versicherte Ware über einen Online-Payment-Anbieter, bei dem Sie Ihr Geld zurückbekommen können, wenn keine Ware eintreffen sollte. Kaufen Sie nur bei Firmen, die eine nachweislich gute Reputation in der Bootsszene haben.

Spezialisierte Schiffsausstatter

Versuchen Sie, Ihr Zubehör nicht bei Ausstattern von Hobbyseglern, stolzen Sportbootsbesitzern und Jachtkapitänen zu erwerben. Diese bieten zwar oft eine exzellente Beratung an, können aber bis zu 100 % teurer sein als Geschäfte, in denen Profis wie kommerzielle Fischer ihr Equipment kaufen. Häufig liegen sie etwas ab vom Schuss, gerade in touristisch stark erschlossenen und deshalb hinsichtlich der Immobilienpreise teuren Gegenden.

Fragen Sie einfach in Häfen nach Bezugsquellen herum. Sie werden bei Profiausstattern nicht die gleichen ausführlichen Beratungsgespräche angeboten bekommen – aber nur, weil die durchschnittliche Kundschaft dieser nicht mehr bedarf. Wenn Sie signalisieren, dass Sie Hilfe brauchen, wird Ihnen sicher alles bereitwillig erläutert.

Gleiches gilt für Online-Shops. Auch hier gibt es diese Unterscheidung hinsichtlich der Zielgruppen – ambitionierte Hobby-Bootseigner und Kunden, die aus professionellen Gründen Schiffszubehör kaufen. Da kann es leicht vorkommen, dass Sie in Shops für letztere Gruppe Zubehör in grösseren Gebinden für die Hälfte des Preises finden, der beim Hobbyzulieferer verlangt wird. Tun Sie sich in diesem Fall doch mit anderen DIY-Enthusiasten zusammen und bestellen sie gemeinsam.

Lokale Händler

Wenn Sie stattdessen lieber Ihre lokalen Händler unterstützen wollen, kann Ihnen das Internet gerade bei grösseren Anschaffungen dennoch behilflich sein. Verschaffen Sie sich einen Überblick über die besten Preise, drucken Sie die Angebote aus und zeigen Sie sie Ihrem Händler vor Ort. Diese Loyalität dem Einzelhandel gegenüber wird oft mit spontanen Rabatten belohnt. Auch wenn Ihr Händler an diesem einen Geschäft weniger verdient, weiss er doch, dass Sie danach wiederkommen werden – und Sie haben den Anfang einer guten Beziehung etabliert, die Ihnen auch in Sachen Know-how weiterhelfen kann.


Fachzeitschriften. (Bild: LFor / Shutterstock.com)
Fachzeitschriften. (Bild: LFor / Shutterstock.com)


Fachzeitschriften

Wenn Sie auf der Suche nach einer grösseren Anschaffung wie einem neuen Motor sind, dann lohnt sich ein Blick in die Kleinanzeigen der Bootsmagazine selbst in Zeiten des Internet. Wer einen über Jahre gut gepflegten Motor anzubieten hat, investiert gerne in ein Inserat – und Sie können sich relativ sicher sein, hier hochwertiges Equipment von erfahrenen Bootsbesitzern mit Verkaufserfahrung angeboten zu bekommen, die Ihnen auch noch wertvolle Tipps zur Nutzung und Wartung geben können.

Restposten

Gerade Stoffe für den Polsterbezug können teuer werden. Hier können Sie grossartige Schnäppchen in Geschäften machen, die sich auf den Rückkauf überschüssiger oder oberflächlich fehlerhafter Fabrikware und von Restposten spezialisiert haben. Meist halten sich die tatsächlichen Fehler beim Stoff in Grenzen und sind mit dem blossen Auge nicht zu erkennen. Allerdings: Nachkäufe sind problematisch. Erwerben Sie deshalb immer etwas mehr, als Sie für Ihr Projekt benötigen – und achten Sie auf gute Pflegeeigenschaften.

Preiswertere Materialien

Oft helfen preiswertere Alternativen bei der Materialwahl dabei, eine Menge Geld zu sparen. Beispielsweise hätten Sie vielleicht gerne viel Teak auf Ihrem Boot verarbeitet – aber es gibt eine Reihe von Hölzern, die die gleichen Eigenschaften aufweisen, genauso schön aussehen und nur einen Bruchteil kosten. Iroko beispielsweise ist extrem wasserabweisend und verträgt alle Wetterbedingungen fast so gut wie Teak. Es kann exzellent etwa für die Bodenverschalung genutzt werden und wird wie jedes andere Hartholz instand gehalten.

Für die Innenausstattung können Sie sich für das brasilianische Kirschholz Jabota oder amerikanische Walnuss entscheiden, die ebenfalls relativ preiswert sind. Auch Eiche, Birke und Ahorn lassen sich wunderbar bearbeiten und pflegen, wenn Sie es gerne heller mögen.

Ähnliches gilt für Farben und Lacke. Hier werden Sie bei Autozubehör fündig und zahlen oft nur die Hälfte dessen, was professionelle Bootsausstatterfirmen verlangen. Natürlich bedarf es etwas Recherche hinsichtlich Farbeigenschaften und Umweltverträglichkeit (das schliesst die Raumluft in Kajüten mit ein), aber auch hier können Sie von der Erfahrung der Online-Bootscommunity profitieren.

 

Oberstes Bild: © Nick_Nick – Shutterstock.com

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Mehr zu Caroline Brunner

Caroline Brunner ist freiberufliche Online-Journalistin mit Fokus auf Arbeitspsychologie, Entrepreneurship, Kommunikation, Karriereplanung, Nachhaltigkeit und Verbraucherthemen.

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