Zu viele Unfälle: Pro Velo will mehr Verkehrssicherheit
VON belmedia Redaktion Allgemein
Die Anzahl der Verkehrsunfälle für das vergangene Jahr sind veröffentlicht. Die Unfallzahlen von Autofahrern sind seit Jahren rückläufig. Dagegen ist bei den Zahlen verunglückter Velofahrer keine Trendwende in Sicht.
Im vergangenen Jahr ereigneten sich gleich viele schwere oder tödliche Velofahrer-Unfälle wie 2014. Bei den E-Bikes nehmen die schweren und tödlichen Unfälle stark zu. Pro Velo Schweiz fordert bessere Sicherheitsmassnahmen und Investitionen in die Infrastruktur.
Im letzten Jahr erlitten 1‘040 Personen beim Velofahren eine schwere oder tödliche Verletzung, fast genau gleich viel wie letztes Jahr. Während beim Autoverkehr erfreulicherweise seit Jahren eine stark rückläufige Tendenz bei den Opferzahlen auszumachen ist, ist kein solcher Trend bei den Velofahrenden in Sicht.
E-Bike-Unfälle nehmen sogar stark zu. So erlitten letztes Jahr 14 Personen, die mit dem E-Bike unterwegs waren, eine tödliche Verletzung, 9 Personen mehr als vorletztes Jahr (5 Personen). 163 verunfallten schwer, 18 mehr als im 2014 (145 Personen).
Pro Velo Schweiz, der Verband der Velofahrenden, ist alarmiert: Nach wie vor verunfallen damit Tag für Tag durchschnittlich fast drei Menschen schwer. Die Velofahrenden profitieren langfristig gesehen nicht von den Erfolgen der Verkehrssicherheits-Arbeit. In den letzten zehn Jahren ist die Gefährdung sogar deutlich gestiegen. Zudem hält der E-Bike-Boom an.
Das führt dazu, dass insbesondere mehr ältere Personen mit höheren Tempi unterwegs sind. Sie sind oft länger nicht mehr Velo gefahren und auch verletzlicher. Dieser Trend wird weiter zunehmen. Damit wird auch das Unfallrisiko steigen.
Die Anstrengungen der Behörden und Verbände der letzten Jahre bringen den Velofahrenden zu wenig. Dank Fortschritten im Fahrzeugbau und der Alkoholprävention ist der Verkehr für Automobilisten sicherer geworden. Für verletzlichere Verkehrsteilnehmende – hierzu gehören neben Velo- und E-Bike-Fahrenden auch die FussgängerInnen und die Motorradfahrenden – leben dafür umso gefährlicher.
Pro Velo Schweiz will nicht weiter tatenlos zusehen. Zusammen mit anderen Organisationen hat der Verband die Velo-Initiative initiiert. Die Initiative wurde mit 105‘000 Unterschriften am 1. März eingereicht. Mit einer Verankerung der Förderung des Veloverkehrs in der Schweiz erhofft sich der Verband eine starke Signalwirkung für mehr Sicherheit für alle Velofahrenden.
Doch es muss sofort gehandelt werden: Pro Velo Schweiz fordert die Behörden und die Politik auf, endlich griffige Massnahmen für die Sicherheit der Velofahrenden umzusetzen. Dazu gehört insbesondere der Ausbau der Infrastruktur. Dieser ist gerade auch wegen des anhaltenden Booms von E-Bikes dringlich.
Artikel von: Pro Velo Schweiz
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