Wichtig und doch vernachlässigt: die Autobatterie
VON Olaf Hoffmann Auto
Einmal abgesehen von den ganz alten Schätzen der automobilen Fortbewegung benötigt jedes Auto eine Batterie, im Fachjargon auch als Starterbatterie bezeichnet. Neben der Funktion als Energiereservoir für den Startvorgang versorgt sie in vielen Fahrzeugen auch andere Systeme wie beispielsweise die elektronische Diebstahlwarnanlage oder die Wegfahrsperre.
So wichtig die Starterbatterie im Auto auch ist, sie wird dennoch gern und allzu häufig vernachlässigt. Erst dann, wenn sie unerwartet ihren Dienst versagt, gelangt bei vielen Autofahrern ihre Funktion wieder in Erinnerung. Immerhin gehört eine defekte oder leere Batterie in der Statistik zu den häufigsten Ursachen für den Einsatz der Pannenhelfer vom Automobilclub der Schweiz.
Eine gute Wahl beim Kauf und etwas Wartung und Pflege halten die Autobatterie lange frisch.
Welche Batterie soll ich kaufen?
Versagt die Batterie im Fahrzeug einmal ihren Dienst, stellt sich die Frage, welche Starterbatterie für welches Fahrzeug die richtige ist. Auskunft darüber gibt die Betriebsanleitung des Fahrzeuges, die unter dem entsprechenden Stichwort auch die wichtigen Hinweise zur fahrzeugspezifischen Batterie bietet. Wer sich den selbstständigen Ausbau der alten und den Einbau der neuen Batterie ohnehin nicht zutraut, wendet sich auch mit diesem Problem an seine Vertragswerkstatt oder an einen fachlich geeigneten Spezialisten.
Fahrzeugbatterien sind darüber hinaus im Autoteilehandel, im Internet, im Baumarkt oder natürlich auch in den Werkstätten käuflich zu erwerben. Die Preise schwanken je nach Kapazität, Qualität und Marke zwischen 50 und um die 200 Franken. Vor dem Kauf sollte jedoch immer die konkrete Spezifikation der Batterie geprüft werden. Empfehlenswert ist es dabei, die wesentlichen Daten dafür einfach der derzeit eingesetzten Batterie zu entnehmen. Dann dürften Sie meist auf der richtigen Seite sein.
Der Wechsel ist schnell erledigt
Haben Sie sich für den Tausch der Batterie in Eigenarbeit entschieden, können Sie das in relativ kurzer Zeit erledigen. Nachdem Sie eine neue Batterie gekauft und bei Notwendigkeit mit einem geeigneten Ladegerät aufgeladen haben, können Sie bereits mit der Arbeit beginnen.
Im ersten Schritt schalten Sie die Zündung aus und ziehen sicherheitshalber auch den Zündschlüssel. Danach lösen Sie an der Batterie die Schelle am Minuspol, meist schwarz oder blau gekennzeichnet beziehungsweise mit einem „–“ markiert. Den entsprechenden Kabelstrang drücken Sie so weit von der Batterie weg, dass er Sie bei der weiteren Arbeit nicht behindert. Anschliessend lösen Sie die Leitungen am Pluspol, der rot gekennzeichnet und an der Batterie selbst mit einem „+“ markiert ist. Halten Sie diese Reihenfolge unbedingt ein, um Kurzschlüsse und dadurch bedingte Schäden an elektrischen und elektronischen Komponenten zu vermeiden.
Nach dem Lösen der Hauptleitungen von der Batterie lösen Sie die Befestigungen des Batterieblocks. Dieser ist meist am Fuss über Klemmschienen gehalten und zusätzlich mit einem Spannriemen aus Gummi gesichert.
Haben Sie die alte Batterie ausgebaut, verfahren Sie beim Einbau der neuen Batterie in umgekehrter Reihenfolge. Achten Sie dabei auf einen sicheren und festen Sitz des Batterieblockes und bauen Sie die neue Batterie mit der gleichen Pol-Lage wie die alte Batterie ein. Anschliessend befestigen Sie den Kabelstrang am Pluspol, abschliessend den am Minuspol. Auch hier ist die Reihenfolge zwingend einzuhalten.
Im letzten Schritt fetten Sie beide Pole und die entsprechenden Hauptanschlüsse noch einmal mit Polfett ein und setzen die meist vorhandenen Polschutzkappen auf. Jetzt dürfte der Motor wieder mit voller Kraft starten. Wenn nicht, haben Sie entweder die Spannschrauben an den Polschellen nicht richtig fest angezogen oder es liegen andere Probleme an der Fahrzeugelektrik vor.
Uups, das Radio funktioniert nicht mehr
Einige elektronische Geräte in Fahrzeugen sind mit bestimmten Diebstahlsicherungen versehen. Bei Autoradios ist das meist der sogenannte Radio-Code, der aus einer Abfolge von Ziffern besteht. Wird das Radio von der Energiequelle getrennt, lässt es sich nur wieder benutzen, wenn der Radiocode erneut und korrekt eingegeben wird. Den Radiocode finden Sie auf einem speziellen Kärtchen, das zumeist der Betriebsanleitung beigelegt wird.
Möglicherweise benötigt auch das Steuergerät im Fahrzeug etwas Zeit, sich an die neue Batterie zu „gewöhnen“. Bemerkbar wird das manchmal durch kleinere Probleme mit der Zentralverriegelung oder anderen Komponenten. Diese Problemchen legen sich allerdings nach nur wenigen Schliessvorgängen oder nach kurzer Zeit von selbst.
Wartung schadet nicht
Auch wenn in moderne Fahrzeuge meist wartungsfreie Batterien eingebaut werden, kann ein wenig Pflege und Aufmerksamkeit der wichtigen Autobatterie nicht schaden. Fetten Sie gelegentlich die Pole und die Klemmen leicht nach, achten Sie darauf, dass die Batterie zumindest im Bereich der Pole möglichst sauber und trocken bleibt, und überprüfen Sie bei älteren Batterien auch ab und an den Flüssigkeitsstand. Ist der zu niedrig, können bei solchen Batterien auch die Verschlüsse der einzelnen Zellen geöffnet und mit destilliertem Wasser aufgefüllt werden. Solche Batterien sind allerdings meist nur noch in älteren Fahrzeugen mit Originalausrüstung zu finden.
Prüfen Sie auch, welche Stromfresser an Ihrer Batterie zehren. Dazu gehören vor allem Licht und Radio bei abgestelltem Fahrzeug oder zusätzlich im Auto betriebene elektrische oder elektronische Geräte. Eine richtig eingebaute und gut gepflegte Batterie sollte zumindest die nächsten fünf Jahre keine Probleme machen und ganz im Stillen ihren Dienst tun.
Übrigens empfehlen sich die Überprüfung der Kapazität der Autobatterie und ein eventueller Tausch auch vor einer längeren Ferien- oder Dienstreise beispielsweise in Wintersportregionen mit entsprechend niedrigen Temperaturen.
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