Wenn das Auto zur Waffe wird

Sie sind wütend, enttäuscht oder einfach verärgert. Jetzt setzen Sie sich ins Auto, nur um einmal Dampf abzulassen. Ein wirkliches Ziel für Ihre Fahrt haben Sie nicht, Sie wollen einfach nur mal raus. So oder so ähnlich gestaltet sich für viele die Spritztour ins Blaue, wenn das Auto zum Ventil für aktuell erlebten Ärger wird.

Meist bleibt eine solche Ablenkungstour ohne Folgen. Schlimmer jedoch dann, wenn die ins Auto mitgenommenen Aggressionen dort eine weitere Steigerung erfahren, man sich im Auto unangreifbar fühlt oder das Fahrzeug gar als Waffe gegen sich selbst oder andere richten will.

Autofahren kann von anderen Problemen ablenken

Wer im öffentlichen Verkehr ein Fahrzeug führt, hat sich an Regeln zu halten. Diese sind normalerweise bekannt und werden nicht zuletzt durch eine entsprechende Ausschilderung und andere Signale in Erinnerung gebracht. Zur Aufmerksamkeit auf den Verkehr selbst gesellt sich die technische Seite des Autofahrens. Die Bewegungsabläufe müssen dynamisch ineinandergreifen. So stellt sich oftmals während des Autofahrens eine spürbare und oftmals sogar sichtbare Entspannung ein. Durch das Autofahren selbst wird der Fahrer von anderen Problemen abgelenkt. Das ist es auch, was für viele Autolenker das Fahren zum Ventil in vielen Stresssituationen werden lässt.

Komplizierter wird es meist dann, wenn sich während der Fahrt weitere Probleme wie etwa ein leerer Tank, ein Reifenschaden oder gar das unrichtige Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer einstellen. Dann werden die unterschwellig vorhandenen Aggressionen weiter gesteigert und können gar zu einer ebenso aggressiven Fahrweise mit den entsprechenden Folgen führen.


Viele hoffen, durch das Autofahren selbst von anderen Problemen abgelenkt zu werden. (Bild: RossHelen / Shutterstock.com)


Wenn das Auto zur Waffe wird

Der vermeintliche Spass am Autofahren hört auf, wenn das Fahrzeug zur Waffe wird. Nicht selten hören wir von Unfällen, die eigentlich keine waren, sondern gezielte Anschläge gegen Leib und Leben oder gegen das Eigentum anderer. Vom gezielt angefahrenen Radarmessgerät über bewusst zu Schrott gefahrene Fahrzeuge bis hin zu vorsätzlichen Tötungsversuchen mittels eines Kraftfahrzeuges reicht hier die Palette der strafbaren Handlungen.

Und nicht selten richten verzweifelte Fahrzeuglenker die Waffe Fahrzeug auch gegen sich selbst. Dann werden Brückenpfeiler zur Endstation der Todessehnsucht. Andere Verkehrsteilnehmer werden frontal aufs Korn genommen, nur um sich selbst zu töten. Bekannt sind auch viele Fälle, in denen Abgase von Fahrzeugen gezielt zur Selbsttötung in das Fahrzeuginnere geleitet werden oder andere Menschen mehrfach mit dem Fahrzeug überrollt werden. In solchen und ähnlichen Fällen wird das Fahrzeug als Waffe eingesetzt. Dementsprechend empfindlich und hart sollten dann auch die Strafen gegen solche Autolenker ausfallen, die ihr Fahrzeug aus welchem Grund auch immer als Waffe gegen andere oder gegen sich selbst einsetzen und dabei auch mehrfaches Leid Unbeteiligter in Kauf nehmen.

 

Oberstes Bild: Persönlicher Frust werden oftmals beim Führen von Kraftfahrzeugen ventiliert. (Bild: KieferPix / Shutterstock.com)

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Mehr zu Olaf Hoffmann

Olaf Hoffmann ist der kreative und führende Kopf hinter dem Unternehmen Geradeaus...die Berater.
Neben der Beratertätigkeit für kleine und mittlere Unternehmen und Privatpersonen in Veränderungssituationen ist Olaf Hoffmann aktiv in der Fort- und Weiterbildung im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe.
Als Autor für zahlreiche Blogs und Webauftritte brilliert er mit einer oftmals bestechenden Klarheit oder einer verspielt ironisch bis sarkastischen Ader. Ob Sachtext, Blogbeitrag oder beschreibender Inhalt - die Arbeiten des Autors Olaf Hoffmann bereichern seit 2008 in vielfältigen Formen das deutschsprachige Internet.

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