VW sichert sich das Blackberry-Entwicklungszentrum am Standort in Bochum

Nahezu jeder Autohersteller hält grosse Stücke auf die Vernetzung der eigenen Fahrzeuge. Diesbezüglich werden weltweit grösste Anstrengungen unternommen, die Technik in den Pkw massiv voranzutreiben, um in dieser Hinsicht im Wettbewerb den kleinen, aber entscheidenden Schritt voraus zu sein.

Auf diesem Weg hat Volkswagen aus Wolfsburg einen Coup gelandet und das europäische Entwicklungs- und Forschungszentrum von Blackberry übernommen. Damit setzt VW bei der Vernetzung der Pkw und bei dem Fahrzeug der Zukunft auf eigene Forschungsprojekte.

Die Vernetzung im Wagen soll die Auto-Zukunft entscheidend prägen

Volkswagen will die digitale Zukunft der Pkw aus Wolfsburg nicht dem Zufall überlassen. Aus diesem Grund haben die Wolfsburger, die die Vernetzung der ausgelieferten Autos als wegweisend für die Zukunft ansehen, einen grossen Coup gelandet. Wie die Entwicklungsabteilung mitteilte, hat man sich das Bochumer Entwicklungs- und Forschungszentrum des Smartphone-Produzenten Blackberry gesichert. Blackberry hatte nach dem Rückzug von Nokia im Jahr 2009 rund 300 Ingenieuren Jobs gegeben und musste in der Folge von Marktanteilverlusten selbst ums Überleben bangen. 200 Mitarbeiter sind noch am Standort beschäftigt, für die VW eine Übernahmeversicherung abgegeben hat. Blackberry hat seinen Sitz auf dem Campus der Ruhr-Uni in Bochum und nutzt darüber hinaus ein kleines Labor in der Bochumer Innenstadt.

Die Stossrichtung von VW steht fest: die Entwicklung eines Fahrzeugs mit Autopilot

Volkswagen plant, bis zur Mitte des kommenden Jahrzehnts Fahrzeuge zu entwickeln, die ohne Zutun des Fahrers auf Langstrecken pilotiert werden. Dafür müssen jedoch umfangreiche technische Voraussetzungen geschaffen werden. Sensoren müssen verbaut werden und die Pkw sind mit der Aussenwelt zu vernetzen. In den Erprobungsphasen sollen Fahrzeuge bereits teilautomatisiert fahren und in Staus sowie in Parkhäusern autopilotiert werden.

Kritiker des Autopiloten im Fahrzeug warnen allerdings nachdrücklich davor, dass Fahrer im Zuge der Entwicklung überwacht werden könnten, da missbräuchlich die Speicherung von Bewegungsprofilen des Fahrers realisierbar sei. VW hält dagegen und argumentiert, dass in der Unternehmenssparte „Volkswagen Infotainment GmbH“ gerade der Datenschutz gross geschrieben werde. Ziel sei es, so die Wolfsburger, die eigene Kompetenz entscheidend auszubauen, um den Wünschen und Ansprüchen der Kundschaft, die nach kürzeren Innovationszyklen verlangt, Rechnung zu tragen. Das notwendige Know-how dazu soll aus dem Ruhrgebiet kommen.

VW machte sehr deutlich, dass sich die Kfz-Vernetzung nicht auf die Bereiche der Telefonie, der Smartphones und der MP3-Fähigkeit beschränken würde. Das Fahrzeug aus Wolfsburg soll mit dem Büro, dem Zuhause, mit Parkplätzen, mit Tankstellen und auch mit anderen Kfz kommunizieren können. Gefordert, so VW, sei aber auch die Politik, von der es eine Festlegung der Rahmenbedingungen zu geben habe, die den Fortschritt fördert und nicht ausbremst.

 

Oberstes Bild: VW-Konzern übernimmt Blackberry aus Bochum. (© gotvideo / Shutterstock.com)

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