Unfälle vermeiden im Berufsverkehr – bfu gibt Empfehlungen

Rund 80 000 Menschen kommen jährlich im Schweizer Strassenverkehr durch einen Unfall zu schaden. Das vergangene Jahr zählt 253 Tote. Mehr als jeder Zehnte dieser Unfälle ereignet sich im Arbeitsalltag. Dies wirkt sich auch auf die Unternehmen aus, da die Ausfälle zu finanziellen und organisatorischen Aufwänden führen. Das Handbuch der bfu, das auch eine Empfehlung für den Einbau von Crash-Recordern beinhaltet, bietet eine Hilfestellung, mit dem Betriebe Unfälle auf Berufsfahrten und Arbeitswegen unterbinden können.

Die Ursachen der meisten Unfälle im Strassenverkehr sind bekannt und lassen sich durch einfache Massnahmen vermeiden. Deshalb hat die bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung das Handbuch „Sicher ankommen im Strassenverkehr“ erarbeitet und darin die wichtigsten Themen der Strassenverkehrssicherheit im beruflichen Umfeld thematisiert: Von der Gefahrenanalyse mit der Auswertung der Unfallzahlen, über Massnahmen und Einsatzmittel zu konkreten Themen wie Müdigkeit am Steuer, Ablenkung oder Sicherung von Ladungen bis hin zu Anleitungen für die Überprüfung von Massnahmen.

Das Handbuch wird an einem Kurs abgegeben und die Handhabung geschult. Es richtet sich an Fachleute, die im Betrieb für die Planung und Umsetzung von Präventionsmassnahmen verantwortlich sind. Es bietet Vorlagen und Checklisten, ein eLearning-Programm zum Thema Müdigkeit sowie weitere Hilfsmittel, die direkt im Unternehmen eingesetzt werden können.

Um die Unfallzahlen im betrieblichen Umfeld weiter zu reduzieren, könnten künftig auch sogenannte Crash-Recorder oder Unfalldatenspeicher (UDS) nützlich sein, die der Unfallrekonstruktion dienen. Diese Geräte werden in Fahrzeuge eingebaut und erfassen verschiedene Parameter (wie z. B. Verzögerung, Querbeschleunigung und Fahrgeschwindigkeit) in hohem Detaillierungsgrad. Festgehalten wird jedoch lediglich ein kurzer Zeitraum vor und nach einem Unfall – beispielsweise 20 Sekunden vor und 10 Sekunden nach dem Aufprall.

Die bfu befürwortet grundsätzlich den Einbau von Unfalldatenspeichern. Obwohl es derzeit noch keine wissenschaftlich erhärteten Resultate über die effektive Präventionswirkung von Crash-Recordern aus der Schweiz gibt, sprechen zahlreiche Indizien dafür, dass eingebaute Unfalldatenspeicher zur Senkung der Unfallzahlen beitragen könnten. Aufgrund von Erkenntnissen einer eigenen Studie der bfu wären Crash-Recorder z. B. besonders in Betrieben bei Lenkenden unter 25 Jahren nützlich und sinnvoll. Ebenso gibt es deutliche Hinweise, dass die Schadenkosten bei Fahrzeugen mit Crash-Recorder tiefer sind als bei Fahrzeugen ohne dieses System.

 

Artikel von: bfu
Artikelbild: © Geber86 – istockphoto.com

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