Tipps zum Thema Reifen
VON Ulrich Beck Allgemein Auto
Wir möchten hier einige Tipps zur Pflege und Wartung geben, damit die Leistungsfähigkeit Ihrer Pneus langfristig erhalten bleibt.
Die Lauffläche
Können Sie sich vorstellen, dass die Kontaktfläche der Reifen ungefähr nur so gross ist wie eine Postkarte? Auf dieser Fläche lastet nicht nur das gesamte Fahrzeuggewicht, an dieser Stelle wird auch jedes Schlagloch und jedes Hindernis auf der Fahrbahn abgefedert. Deshalb ist es wichtig, sich trotz höherer Anschaffungskosten für gute Reifen zu entscheiden und sie richtig zu pflegen.
Das Profil
Die Profiltiefe ist der wichtigste Faktor für sichere Reifen, deshalb sollten Sie sie regelmässig überprüfen. Die Rillen sorgen für die Wasseraufnahme und damit die Kontrolle über den Wagen – je mehr Profil, desto höher die Wasseraufnahme. Darüber hinaus sorgt das Reifenprofil für die Bodenhaftung und damit für kurze Bremswege.
Bei einem Wert unter 1,6 Millimeter müssen Sie sofort einen neuen Satz aufziehen, ansonsten drohen saftige Bussgelder. Bedenken Sie, dass dieser geringe Wert Sie auch nicht vor Aquaplaning bei hohen Geschwindigkeiten schützt. Experten empfehlen eine Profiltiefe von drei Millimetern für Sommer- und von vier Millimetern für Winterreifen. Einige Hersteller versehen ihre Produkte mit Markierungen, so dass Sie schnell kontrollieren können, ob Ihre Pneus noch intakt sind. Entscheidend ist dabei die Stelle mit der niedrigsten Profiltiefe.
Der Reifendruck
Der optimale Reifendruck ist ebenfalls mitentscheidend für Sicherheit und Lebensdauer, deshalb sollten Sie ihn einmal pro Monat sowie vor längeren Fahrten kontrollieren. Das gilt auch für den Ersatzreifen. Ein natürliches Entweichen durch die Gummimischung, kleine Perforationen und niedrige Aussentemperaturen tragen dazu bei, dass der Druck abfällt.
Achten Sie darauf, dass Sie die Kontrolle am kalten Reifen vornehmen. Als Faustregel gilt, dass der Wagen zwei Stunden nicht oder maximal drei Kilometer bei niedriger Geschwindigkeit gefahren wurde. Haben die Reifen ihre Betriebswärme erreicht, rechnen Sie 0,3 bar zum Sollwert hinzu. Bedenken Sie, dass ein falscher Druck das Risiko von Schäden an den Pneus erhöht und damit die Lebensdauer verringert. Ausserdem verbraucht Ihr Fahrzeug mehr Sprit.
Die empfohlenen Werte finden Sie übrigens nicht an den Reifen selbst. Dort wird nur der maximal zulässige Fülldruck angegeben. Schauen Sie stattdessen in die Betriebsanleitung, an der Türöffnung der Fahrerseite, an der Innenseite der Tankabdeckung oder eventuell im Ablagefach nach.
Oft vernachlässigt: Das Auswuchten
Bei einem Reifenwechsel, einem Neukauf oder auch beim Verschieben eines Ausgleichsgewichts sollten Sie Ihre Reifen vom Fachmann auswuchten lassen. Dadurch vermeiden Sie ein vorzeitiges Altern und übermässige Vibrationen, schützen die Aufhängung, die Lager sowie die Lenkung. Bei nicht richtig ausgewuchteten Reifen nutzt sich zudem das Profil schneller und vor allem unregelmässig ab.
Die optimale Spureinstellung
Wenn Sie mit Ihrem Auto mal zu hart mit einer Bordsteinkante kollidieren oder durch grosse Schlaglöcher gefahren sind, kann es zu einer Veränderung der Achsgeometrie kommen. Dadurch verschlechtert sich die Strassenlage, und damit die Sicherheit des Wagens. Auch eine unregelmässige Abnutzung der Reifenprofile kann ein Zeichen für eine falsche Spureinstellung sein.
Für Laien ist es schwer festzustellen, ob die Einstellung noch korrekt ist, deshalb lassen Sie am besten einen Fachmann aus Ihrer Werkstatt ran. Eine falsche Achsgeometrie führt ebenfalls zu höherem Kraftstoffverbrauch.
Die besseren Reifen auf die Hinterachse
Bei einem Neukauf oder Reifentausch sollten die neuen bzw. weniger verschlissenen Pneus immer an der Hinterachse des Wagens montiert werden. Damit stellen Sie eine bessere Kontrolle über Ihr Fahrzeug in engen Kurven, bei Notbremsungen und auf nasser Fahrbahn sicher. Auch die Strassenhaftung ist grösser, wobei es keine Rolle spielt, ob der Wagen Front- oder Heckantrieb hat.
Checken Sie die VentileDa die Ventile an Ihren Reifen in der Regel aus Gummi bestehen, nutzen auch sie sich mit der Zeit ab. Dies kann unter Umständen zu Druckverlust führen. Tauschen Sie die Ventile bei einem Neukauf aus, das ist relativ kostengünstig. Überprüfen Sie die Funktion der Ventile und Ventilklappen regelmässig auf Dichtigkeit, damit der Reifendruck konstant bleibt und die Lebensdauer der Pneus über einen langen Zeitraum gewährleistet wird.
Die richtige Lagerung unbenutzter Reifen
Falls Sie Ihre Sommer- und Winterreifen zur jeweiligen Saison selbst einlagern, gilt es, einige Hinweise zu beachten, damit die Pneus keinen Schaden nehmen. Erste Regel: Stapeln Sie Reifen nur übereinander, wenn sie auf Felgen montiert und aufgepumpt sind. Aufhängen ist ebenfalls möglich. Packen Sie keine anderen Gegenstände auf die Reifen. Reifen ohne Felge sollten Sie weder stapeln noch hängen, sondern hinstellen und einmal pro Monat drehen.
Der Lagerraum sollte gut belüftet, trocken und temperiert sein. Setzen Sie die Reifen nicht direktem Sonnenlicht und anderen Witterungseinflüssen aus. Chemikalien, Lösungsmittel oder andere Stoffe, die das Gummi angreifen könnten, haben in der Nähe der Reifen nichts zu suchen. Gleiches gilt für scharfe und spitze Gegenstände.
Oberstes Bild: Gute Reifen sind wichtig für die Sicherheit auf der Strasse. (© Alexey Losevich / Shutterstock.com)
Ihr Kommentar zu: Tipps zum Thema Reifen
Für die Kommentare gilt die Netiquette! Erwünscht sind weder diskriminierende bzw. beleidigende Kommentare noch solche, die zur Platzierung von Werbelinks dienen. Die Agentur belmedia GmbH behält sich vor, Kommentare ggf. nicht zu veröffentlichen.
Kommentare: 1