Teure Autoreparaturen – das muss nicht sein!

Autobesitzer sind finanziell einigen Belastungen ausgesetzt. Denn neben den laufenden Aufwendungen für Betrieb und Wartung des Fahrzeugs belasten anfallende Reparaturen das Budget noch zusätzlich.

Allerdings bestehen einige Möglichkeiten, den finanziellen Aufwand für die Behebung von Defekten an technischen Teilen des Wagens in vertretbarem Rahmen zu halten.


Die Reparaturkosten einschliesslich der benötigten Arbeitszeit können schnell einen ansehnlichen Betrag ausmachen. (Bild: michaeljung / Shutterstock.com)


Reparaturen: heute nicht mehr modern?

Im Fall eines Defektes kann ein Auto schnell zur Kostenfalle werden, denn selbst bei kleinen Angelegenheiten, wie etwa einem Loch im Auspuff, können die Reparaturkosten einschliesslich der benötigten Arbeitszeit schnell einen ansehnlichen Betrag ausmachen. Einer der Gründe dafür ist wohl darin zu suchen, dass schadhafte Bestandteile heute in der Werkstatt ohne lang zu überlegen einfach ausgetauscht werden. Denn Ausbessern und Reparieren ist in unserer modernen Zeit weitgehend aus der Mode gekommen und das früher sehr verbreitete „Flicken“ besitzt schon fast einen nostalgischen Anstrich. Ersatzteile stehen heute eben schnell und einfach zur Verfügung und die Kosten für den Austausch nimmt man einfach hin.

Dazu kommt, dass in jenen Lehrbehelfen, welche im Rahmen des Ausbildungsberufes „Kfz-Mechaniker“ Verwendung finden, stets nur vom Austausch defekter Teile gegen Originalteile des Fahrzeugherstellers gesprochen wird, von der Instandsetzung defekter Teile oder dem Einbau von Ersatzteilen ist – wohl auch aus branchenspezifischen Wirtschaftsinteressen – nirgends die Rede. Dabei bieten sich vor allem teure Bauteile wie Lichtmaschine, Schaltgetriebe, Steuergerät oder Turbolader für Reparaturen geradezu an, da hier das Sparpotenzial am grössten ist. Grundsätzlich gilt: Je höher der Anteil des Ersatzteilpreises an den Gesamtkosten der Instandsetzung, desto lohnender ist eine Reparatur.


Reparieren ist heute weitgehend aus der Mode gekommen – schadhafte Bestandteile werden ohne lang zu überlegen einfach ausgetauscht. (Bild: Andresr / Shutterstock.com)


Reparaturen: verstärkte Markenbindung als Hemmschuh

Allerdings gibt es einen Umstand, welcher die Umsetzung des Mottos „reparieren statt austauschen“ im einen oder anderen Fall zu vereiteln imstande ist. Bedingt durch den verstärkten Einsatz von Elektronik und Computertechnologie tendieren Kfz-Werkstätten dazu, sich an bestimmte Automarken bzw. Hersteller vertraglich zu binden. Die „freien“, also nicht markengebundenen Händler und Kfz-Werkstätten stellen leider eine im Aussterben begriffene Spezies dar und sind bereits gegenüber den Vertragswerkstätten und -händlern klar in der Minderheit.

Reparaturen am Auto – welche Möglichkeiten gibt es?

Hinsichtlich der Vorgehensweise bei der Instandsetzung schadhafter Teile bestehen nun mehrere Optionen. Das defekte Teil kann ausgebaut und in der Werkstatt repariert, in Eigenregie instandgesetzt oder auch an den Hersteller zur Reparatur eingesendet werden. In letzterem Fall sollte man allerdings vorher abklären, ob die Reparatur beim Hersteller auch tatsächlich durchgeführt werden kann, auch schlagen bei dieser Variante die Versandkosten für das Teil zusätzlich zu Buche. Ferner ist in den Ausbau des defekten Bestandteils mitunter einiges an Zeit zu investieren, doch der Aufwand lohnt sich. Je nach dem Preis des Originalteils können auf diese Weise unter Umständen gleich ein paar hundert Franken gespart werden.


Statt teurer Markenteile können günstige Ersatzteile einbaut werden. (Bild: Iakov Filimonov / Shutterstock.com)


Lässt man die Reparatur in einer Werkstatt durchführen, sollte bereits im Vorfeld abgeklärt werden, ob der Betrieb über die für die Reparatur erforderliche Ausrüstung verfügt, auch sollten Art und Umfang der geplanten Instandsetzung vor Beginn der Arbeit genau festgelegt werden. Denn vor allem dann, wenn uns bei einer Urlaubsreise im Ausland eine Autopanne ereilt, kann es vorkommen, dass die ausländische Kfz-Werkstätte aus wirtschaftlichen Erwägungen oder aufgrund einer ungenauen oder gar falschen Diagnose umfangreichere Reparatur- oder Austauscharbeiten durchführt, als für die Wiederherstellung der ordnungsgemässen Funktionalität des Fahrzeugs notwendig wären.

Wer sich allerdings mit dem Gedanken trägt, vorhandene handwerkliche Qualitäten gewinnbringend einzusetzen, die Reparatur also selbst zu erledigen, sollte bedenken, dass für die Durchführung der Arbeit mit hoher Wahrscheinlichkeit die Anschaffung entsprechender Geräte, wie etwa Spezialfräsen oder Schleif- und Poliermaschinen, erforderlich ist. Dies rechnet sich jedoch nur dann, wenn nicht nur eine einzelne Reparatur, sondern künftig alle anstehenden Arbeiten am Fahrzeug in Eigenregie erledigt werden. In diesem Fall richtet man sich am besten gleich eine komplette Werkstatt samt Montagegrube ein.



Autoreparatur: günstige Ersatzteile statt teurer Markenteile einbauen

Austauschteile sind fast immer preislich günstiger und entsprechen meist hinsichtlich Qualität durchaus der Erstausrüstung. Dem Bedürfnis vieler Schweizer Autobesitzer nach Markenqualität wird mit Ersatzteilen gleicher Bauart daher absolut entsprochen. Bei der Begutachtung des Schadens wird man allerdings auf diese Möglichkeit auch in einer nicht markengebundenen Kfz-Werkstatt (Vertragswerkstätten scheiden ohnehin aus) selten aufmerksam gemacht, da dies den Interessen des Reparaturbetriebes zuwiderläuft. Denn Autowerkstätten sind seit jeher bestrebt, eher Originalteile des Herstellers zu verwenden, da deren Verkauf einen höheren Profit abwirft. Auch will man wohl auf diese Weise eventuellen Problemen im Reklamationsfall aus dem Weg gehen.

In diesem Fall kann der Wunsch vorgebracht werden, im Interesse der Zufriedenheit des Kunden eine preisgünstige und dennoch qualitätsgesicherte Lösung, wie es der Einbau eines Ersatzteils darstellt, anzustreben. Denn Einsparpotenziale von bis zu 70% gegenüber dem Originalteil stellen wohl ein Argument dar, dem man sich schwer verschliessen kann.

 

Oberstes Bild: Ein Defekt am Auto kann ganz schön teuer werden. (© kurhan / Shutterstock.com)

jQuery(document).ready(function(){if(jQuery.fn.gslider) {jQuery('.g-13').gslider({groupid:13,speed:10000,repeat_impressions:'Y'});}});