So sichern Sie Ihr Boot optimal ab
VON Agentur belmedia Allgemein Schiff
Die meisten Bootsdiebstähle werden von Amateuren begangen und sind auf mangelnde Sorgfaltspflicht zurückzuführen. Wer denkt bei seinen Bootsferien auch gerne an so unschöne Dinge wie Diebstahlabsicherung?
Die Sonne scheint, Dutzende von Menschen schlendern den Pier auf und ab, andere Bootsbesitzer entspannen auf ihren Decks – da ist die Versuchung gross, das eigene Boot mal eben auf einen Drink oder einen kurzen Einkauf zu verlassen, ohne es entsprechend zu sichern. Es sind genau solche Nachlässigkeiten, auf die Gelegenheitsdiebe warten.
Aber natürlich gibt es auch professionelle Langfinger, die sich auf den Klau und Weiterverkauf von Booten spezialisiert haben. Überzeugen Sie sich deshalb auch selbst davon (so unschön der Gedanke sein mag), dass es sich bei Ihrem Bootskauf und beim Erwerb von Zubehör, vor allem wenn es echte Schnäppchen sind, nicht um Hehlerware handelt. Wir haben eine Reihe von Tipps zusammengestellt, wie Sie Diebstahl jeder Art vorbeugen und Ihr Boot optimal absichern – für entspannte Ferien ohne Pannen.
1. Markieren
Versehen Sie das Boot selbst, alle beweglichen Ausstattungsteile, die Elektronik und allen persönlichen Besitz von Wert mit einer individuellen Markierung. Diese kann etwa die Nummer Ihres Bootsführerscheins sein oder eine Kontaktmöglichkeit wie Telefonnummer oder Mailadresse, falls Ihr Boot gefunden wird und zurückerstattet werden soll. Wählen Sie nicht unmittelbar ersichtliche Markierungsorte, damit die Markierung im Fall eines Diebstahls nicht sofort entfernt wird.
Die meisten Sportboote verfügen inzwischen ausserdem über eine Rumpfnummer, die sogenannte Hull Number oder auch Hull Identification Number (HIN), analog zur Fahrgestellnummer von Autos. Die Hull Number sollte gut sichtbar rechts am Heck des Schiffes angebracht sein. Sie besteht aus bis zu 14 Zeichen, abhängig von ihrem Nutzungsort. Anhand der HIN kann Ihr Schiff eindeutig identifiziert werden. Achten Sie beim Bootskauf mit darauf, ob eine HIN vorhanden und noch gut erkennbar ist.
Bewahren Sie eine Kopie aller Markierungs- und Registrationsdokumente Ihres Bootes an einer sicheren Stelle auf.
2. Registrieren
Stellen Sie eine komplette Inventarliste aller an Bord befindlichen Teile auf. Diese umfasst das Boot selbst und die gesamte Ausstattung. Zu Letzterer zählen die Elektronik, alle Motorteile, die Angelausrüstung, bewegliche Teile wie Ferngläser etc. Nehmen Sie idealerweise Fotos und Videos aus allen Perspektiven, eine detaillierte Beschreibung, den Hersteller oder die Marke, das Modell und die Seriennummer (falls vorhanden) mit auf.
Bewahren Sie die Liste sorgfältig zu Hause neben Ihren Versicherungsunterlagen auf und aktualisieren Sie sie regelmässig. Sie sollte auch für Dritte zugänglich sein, falls Sie unterwegs sind und von zu Hause Hilfe etwa bei der Versicherungsbenachrichtigung brauchen.
3. Schützen
Sichtbar aktivierte Alarmanlagen schrecken vor allem Gelegenheitsdiebe vom Zugriff ab. Selbst installierte Systeme sind effektiv und nicht teuer. Verlassen Sie sich allerdings beim Kauf auf die Empfehlungen anderer Bootseigner. Gerade beim Online-Versandhandel für Sicherheitszubehör sind ironischerweise viele schwarze Schafe unterwegs, die professionell aussehende Anlagen mit minderwertiger Elektronik anbieten.
Entscheiden Sie sich unbedingt für ein bootstaugliches System, das auch explizit so ausgeschrieben ist. Es muss zum einen eine Menge Feuchtigkeit vertragen können. Zum anderen dürfen die konstant wechselnden Aufenthaltsorte und die restliche Bordelektronik seine Funktionsweise nicht beeinträchtigen – sonst kann es zu Fehlalarmen oder Ausfällen kommen. Wenn Sie ein Kajütboot haben, sollte die Alarmanlage auch direkt noch über einen integrierten Rauchmelder verfügen.
4. Sichern
Boote sollten am Liegeplatz jederzeit so gut wie möglich gesichert und für Fremde unzugänglich sein. Die Zündung sollte abschliessbar sein. Sinnvoll ist auch der Einbau einer Blockierung der Treibstoffzufuhr – hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, abhängig von Motor und Bootstyp. Wenn Sie länger abwesend sind, können Sie auch einfach essenzielle Teile des Motors entfernen, so dass ein Bootsstart unmöglich gemacht wird.
Ist Ihr Boot auf einem Trailer untergebracht, kann es ebenfalls zur leichten Beute von Dieben werden, wenn diese den Anhänger einfach nur abzukoppeln und an ihrem eigenen Fahrzeug anzubringen brauchen. Bewahren Sie Boot und Trailer deshalb immer in einem abschliessbaren Raum auf, etwa in der eigenen Garage oder einem angemieteten Lagerraum.
Wenn das nicht möglich ist, decken Sie Boot und Trailer mit einer unattraktiv aussehenden Plane zu und parken Sie sie von aussen uneinsehbar. Stellen Sie unbewegliche Gegenstände davor, die eine einfache Wegfahrt erschweren. Entfernen Sie mindestens einen Reifen vom Trailer und bewahren Sie ihn getrennt auf. Sowohl das Gestell als auch das Boot selbst können mit Hochsicherheitsschlössern an unbeweglichen Objekten wie Bäumen festgemacht werden.
5. Wegschliessen
Idealerweise sind von aussen keine wertvollen Objekte im Bootsinneren zu sehen, wenn Sie sich ausserhalb der Sichtweite befinden. Bringen Sie hierfür an allen Fenstern Vorhänge an, auch wenn Sie diese an sich nicht benötigen. Installieren Sie eine abschliessbare, fest mit dem Boot verbundene Box am besten unter Deck oder in der Kajüte, in der alle wertvollen, mobilen Ausstattungsteile untergebracht werden können.
Versehen Sie Aussenbordmotoren und Treibstofftanks mit Schlössern, die diese sichtbar mit dem Boot verbinden. Wenn der Liegeplatz die Möglichkeit bietet, können Sie auch das Boot als Ganzes an das Dock anschliessen. Entsprechende Schlösser bekommen Sie in Fachgeschäften für Bootsausstattung.
Text: Caroline Brunner
Oberstes Bild: © TonyV3112 / Shutterstock.com