Pannenhilfe richtig organisieren
VON Olaf Hoffmann Allgemein Auto
Nicht selten sind es nur kleine Ursachen, die grosse Wirkungen bedingen. Ein Druckverlust auf einem Reifen bei fehlendem Ersatzrad, ein gerissener Keilriemen oder vielleicht nur eine leere Batterie sind kleine Pannen, wegen derer der Werkstattbesuch oder das Herbeirufen des professionellen und oftmals teuren Pannendienstes unterbleiben kann, wenn die richtigen Pannenhelfer zur Stelle sind.
Bei jeder Panne bedacht handeln
Bleibt das Auto wegen einer leeren Batterie gleich in der Garage oder am Strassenrand stehen, bedeutet das zwar etwas Unmut, aber meist weniger Aufwand. Schwieriger wird es schon dann, wenn die Fahrt wegen einer unerwartet eingetretenen Panne unverhofft unterbrochen werden muss. Dann gilt es zunächst, eine Fremd- und Eigengefährdung durch das liegen gebliebene Fahrzeug zu vermeiden.
Stellen Sie im Fall einer Panne das Fahrzeug zunächst am äussersten rechten Fahrbahnrand ab, schalten Sie immer die Warnblinkanlage ein und sichern Sie das Fahrzeug nach hinten in einem ausreichenden Abstand mit einem Warndreieck und gegebenenfalls weiteren Warnleuchten ab, sofern solche zur Bordausrüstung gehören.
Kinder oder andere Fahrzeuginsassen gehören nicht auf die Fahrbahn, sondern halten sich weiter angeschnallt im Fahrzeug auf, nutzen, wenn vorhanden, den Gehweg oder den Seitenstreifen oder werden hinter einer vorhandenen Leitplanke „geparkt“. Bleiben Sie dabei immer ruhig und besonnen.
Pannenursache ermitteln
In einem weiteren Schritt können Sie jetzt die mögliche Pannenursache ermitteln. Je nach Ausfallerscheinungen können das defekte Sicherungen, eine defekte Lichtmaschine, fehlender Kraftstoff, aufgebrauchte Betriebsflüssigkeiten, mangelnder Reifendruck, eine generelle Reifenpanne oder andere Ursachen sein. Kommen Sie dem Problem mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Schliche, dann können Sie sich oftmals selbst helfen. So ist es beispielsweise günstig, immer einen Satz Ersatzsicherungen und Ersatzleuchten mitzuführen, so dass sich hier Probleme oftmals schnell selbst lösen lassen.
Haben Sie keine Ersatzsicherung dabei, kann es auch helfen, vorübergehend die Sicherung eines gerade nicht benötigten Verbrauchers wie beispielsweise der Innenraumbeleuchtung für die Aussenbeleuchtung einzusetzen. Löst diese Sicherung auch aus, ist mit einem schwerer wiegenden Problem zu rechnen.
Passende Hilfe organisieren
Ist die Fehlerursache erkannt, lässt sich auch die passende Pannenhilfe organisieren. Bei einer leeren Batterie brauchen Sie nicht zwingend den Pannendienst. Hier reichen oftmals ein Starthilfekabel und ein Fremdfahrzeug aus, um den Wagen wieder in Gang zu bekommen. Sind Sie noch zu Hause, kann der Nachbar hier der richtige Helfer sein, unterwegs können Sie oftmals andere Fahrzeugführer ansprechen, die Ihnen nicht selten gern helfen. Das trifft auch auf eventuellen Kraftstoffmangel, eine fehlende Sicherung oder zu wenig Reifendruck zu.
Können Sie die Ursache der Panne nicht ermitteln, sollten Sie sich zumindest über die konkreten Fehlererscheinungen klar werden. Diese brauchen Sie, wenn Sie einen Pannendienst oder eine Autowerkstatt zur Hilfe rufen wollen. Je genauer Sie ein Problem eingrenzen können, desto einfacher und schneller wird sich in aller Regel auch die Hilfe gestalten lassen.
Interessante App
Aus dem deutschen Nachbarland ist eine App bekannt, die auch in der Schweiz schnell für die passende Hilfe sorgen könnte. RePear ermöglichst es, eine Panne direkt ins Netz zu melden. Andere, die ebenfalls diese App installiert haben und über genügend Zeit und das passende Werkzeug und Know-how verfügen, können dann kurzfristig zur Hilfe eilen. So lässt sich manche kleine Panne schnell und vor allem kostengünstig beheben. Bei richtiger Durchführung kann der Wagen unter Umständen auch in die nächste passende Werkstatt geschleppt werden, ohne dass die teuren Kosten für einen Abschleppdienst anfallen.
Wenn gar nichts mehr geht
Wenn die kleinen Hilfen nichts bewirken, dann muss in vielen Fällen oftmals doch die Werkstatt aufgesucht werden. Klären Sie sowohl mit dem Abschlepper als auch mit der Werkstatt die zu erwartenden Kosten schon, bevor die professionellen Helfer tätig werden. Setzen Sie dabei vor allem Obergrenzen für die Kosten fest und vereinbaren Sie diese am besten schriftlich. Damit beugen Sie eventuellen Überraschungen vor.
Günstig ist es auch, wenn Sie mit der Werkstatt vereinbaren, dass nur Arbeiten ausgeführt werden, die tatsächlich im Zusammenhang mit der Panne stehen. Das senkt die Reparaturkosten erheblich. Lohnend kann es sein, sich vor jeder vorgesehenen Arbeit von der Werkstatt unterrichten zu lassen, damit eine Reparatur den Zeitwert des Fahrzeuges letztlich nicht übersteigt. Das lohnt sich besonders bei älteren Fahrzeugen.
Auf die üblichen Pannen einstellen
Planen Sie längere Fahrten beispielsweise in die Auslandsferien, dann sollten Sie vorab prüfen, ob Sie das erforderliche Pannenwerkzeug und eventuell benötigte Ersatzteile an Bord haben. Prüfen Sie auf Ersatzrad und den auch dort nötigen Reifendruck, Ersatzsicherungen, Ersatzglühlämpchen und vergessen Sie auch nicht, die Flüssigkeitsstände der Betriebsmittel zu kontrollieren. Darüber hinaus lässt sich mit der richtigen Ausstattung auch der Zustand der Batterie überprüfen. Nicht zuletzt sollten Sie auch die Telefonnummern infrage kommender Werkstätten an Ihrer Route oder zumindest die Telefonnummern dort ansässiger bekannter Pannenhilfsdienste oder Automobilklubs bei sich haben. Dann sind Sie für den Fall einer Panne ausreichend gut gerüstet.
Oberstes Bild: Eine kleine Panne kann viel Ärger nach sich ziehen. (© Fotosenmeer / Shutterstock.com)