Lackkratzer – so können Sie beseitigt werden

Kratzer im Autolack sind eine ärgerliche Sache. Sucht man deshalb eine Autowerkstatt auf, kann dies ganz schön ins Geld gehen.

Wenn die Kratzer im Lack nicht allzu tief sind, gibt es jedoch einige Möglichkeiten, diese in Eigenregie schnell und auch gründlich zu entfernen.

Lackkratzer – wodurch werden sie verursacht?

Die Lackierung eines Autos ist im alltäglichen Leben meist grossen Belastungen ausgesetzt. So ist zum Beispiel das manuelle Waschen des Autos weitgehend aus der Mode gekommen, man fährt heutzutage in die Waschstrasse. Dies ist zwar für den Autobesitzer bequem, stellt aber eine eher oberflächliche Reinigung dar und ist überdies dem Lack oft nicht zuträglich. Denn die Bürsten in der Waschanlage arbeiten mit hohem Anpressdruck, um die Karosserie zumindest optisch einigermassen sauber zu bekommen. Da genügen bereits ein paar Schmutzpartikel in den Borsten, um sichtbare Kratzer in der Lackschicht zu hinterlassen. Allerdings bestehen Alternativen. Wer den Aufwand einer Autowäsche von Hand scheut, den Lack aber trotzdem schonen möchte, kann eine textile Autowäsche in Betracht ziehen. Dabei wird das Fahrzeug mit extra weichem Textilmaterial unter geringem Anpressdruck gereinigt, wodurch nicht nur eine gründliche Reinigung, sondern auch eine Schonung der Lackschicht gewährleistet ist.

Von Aktivitäten im Bereich des Vandalismus abgesehen, entstehen Kratzer im Lack meist unabsichtlich, etwa beim Aufschliessen des Autos durch die Autoschlüssel. Auch das Be- und Entladen des Wagens hinterlässt seine Spuren, vielleicht hatte man ja auch das eine oder andere Fahrrad beim letzten Radausflug mit der Familie am Heck des Autos nicht gründlich festgezurrt.

Lackkratzer am Auto: welche Lackschicht ist betroffen?

Die meisten Kratz- und Schleifspuren sind nur oberflächlicher Natur und daher relativ leicht zu entfernen. Dazu muss man wissen, dass Autolack stets aus drei Schichten besteht: Grundierung, Decklack und Klarlack. Erst wenn die unterste Lackschicht, die Grundierung, beschädigt wurde, sind zur Reparatur des Schadens Verfahren erforderlich, die nur in einer Werkstatt durchgeführt werden können. Denn bei einer Beschädigung der Grundschicht muss der gesamte Lack mit Poliermaschinen abgeschliffen und anschliessend komplett neu aufgetragen werden. Beschädigungen von Deck- und Klarlack hingegen können im Regelfall mit einem Lackstift und Politurpaste behandelt werden.


Nach der Reinigung, muss gesamte Fläche um die schadhafte Stelle herum mit Klebestreifen abgedeckt werden. (Bild: Photodiem / Shutterstock.com)


Lackkratzer mit Politurpaste und Lackstift entfernen

Bevor Sie sich an die Ausbesserungsarbeiten am Lack machen, sollte das Auto zunächst gründlich gereinigt werden. Gründlicher als bei einem Besuch in der Waschstrasse oder einer normalen manuellen Autowäsche. Der Grund liegt darin, dass etwa vorhandene Staubkörner beim Polieren wie Schleifpapier wirken, sodass weiterer Schaden am Lack angerichtet würde. Um den Autolack völlig von Schmutz und Staub zu befreien, ist die Verwendung eines Spülmittels zu empfehlen, ferner sollte die Säuberung in mehreren Waschgängen durchgeführt werden. Ist die Reinigung erledigt, muss anschliessend die gesamte Fläche um die schadhafte Stelle herum sorgfältig mit Klebestreifen abgedeckt werden, damit bei den Arbeiten zur Entfernung des Kratzers der umliegende Lack nicht beschädigt wird.


Lackkratzer werden zuerst mit einem Lackstift entfernt (Bild: Dmitry Kalinovsky / Shutterstock.com)


Geht der Lackkratzer tief und hat bereits den Decklack – die eigentliche Farbschicht – beschädigt, kann dieser mit einem Lackstift in der passenden Farbe ausgebessert werden. Diese Prozedur muss eventuell mehrmals wiederholt werden, bis die Farbe auch wirklich alle Kratzer abgedeckt hat. Nun sollte alles gründlich trocknen, bevor mit dem nächsten Arbeitsgang, der eigentlichen Politur, fortgefahren wird. Hierbei wird eine grobkörnige Politurpaste auf die beschädigten Stellen aufgetragen. Allerdings sollte man dabei Vorsicht walten lassen. Wird nämlich zu viel poliert, kann es sein, dass die Lackschichten abgetragen und die Grundierung beschädigt wird. Was schliesslich doch die Fahrt in die Werkstatt erforderlich machen würde.

Nach dem Abdecken aller Kratzer wird die Stelle poliert. (Bild: bogdanhoda / Shutterstock.com)


Lackkratzer: zum Schluss Lack versiegeln

Nun geht es an den Feinschliff. Dabei wird eine feinkörnige Politurpaste auf die behandelten Stellen aufgetragen, das Einarbeiten der Paste geht mit hochwertiger Polierwatte leicht und schnell. Vor dem Auftragen der Paste sollte man mit der Polierwatte leicht über den zu bearbeitenden Bereich streichen, um eventuelle Staubpartikel, die sich in der Zwischenzeit angesammelt haben mögen, zu entfernen. Sobald die Polierpaste in die Lackschicht eingezogen ist, wird die Konsistenz der Oberfläche völlig glatt, was Sie überprüfen können, indem Sie mit der Fingerkuppe sanft über die behandelten Stellen streichen.



Um nun zu verhindern, dass erneut Beschädigungen am Lack auftreten, sollte die gesamte Karosserie dauerhaft konserviert werden. Dazu kann die sogenannte Nano-Versiegelung empfohlen werden. Diese sorgt nicht nur für Schutz vor Beschädigungen, sondern hat auch schmutzabweisende Eigenschaften, sodass der Lack auch vor Umwelteinflüssen geschützt wird. Das Verfahren beruht darauf, dass winzige Partikel eines Konservierungsmittels in die Poren der Lackierung eindringen und diese zu einer absolut schmutz- und wasserabweisenden Oberfläche versiegeln, die allen Witterungseinflüssen widersteht. Eine Nano-Versiegelung ist überdies für die Struktur des Lackes unschädlich und hinterlässt auch keine Schlieren oder sonstige Spuren am Lack.

Eine derart hochwertige Nachbearbeitung steigert nicht nur den Wert des Fahrzeugs, der dauerhafte Glanz des Autos wird auch sicherlich bei der nächsten Fahrt in die Ferien bewundernde Blicke auf sich ziehen.

 

Oberstes Bild: Kratzer im Autolack sind stets ärgerlich. (© Production Perig / Shutterstock.com)

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