Kritik an Grand Tour of Switzerland

Die Schweiz ist als internationales Reiseland nicht nur wegen zahlreicher Skigebiete bekannt, sondern hat in allen Jahreszeiten etwas zu bieten. Verschiedene Tourismusstrategien wurden über die letzten Jahre entwickelt; ab 2015 soll mit der „Grand Tour of Switzerland“ eine weitere Bereicherung durch eine touristisch interessante Landesroute etabliert werden.

Als Rundkurs soll die Grand Tour zu vielen wichtigen Sehenswürdigkeiten des Landes führen, die sich bequem mit dem Auto erreichen lassen. Das ambitionierte Projekt von Tourismus Schweiz stösst jedoch nicht alleine auf Lob, gerade Umweltschützer fürchten ein hohes Verkehrsaufkommen, was den Erholungswert ländlicher Highlights der Schweiz gefährden und in Ferienzeiten zu kaum abschätzbaren Staus führen könnte.

Mit dem Auto sehenswerte Seiten der Schweiz erleben

Ferien in der Schweiz zu verbringen, ist für Reisende aus allen Teilen Europas interessant geworden. Mit dem Auto steigt die Flexibilität bei der Entdeckung zahlreicher Reiseziele. Genau dies hat Tourismus Schweiz zum Konzept geführt, eine Strecke von ca. 1600 Kilometern festzulegen, die als touristische Route beschildert werden soll und zu den interessantesten Orten der Schweiz führt. Fast alle Grossstädte des Landes werden über die Route miteinander verbunden, Gleiches gilt für mehrere bekannte Skigebiete und weitere Sehenswürdigkeiten rund um den Alpenraum.


Umweltschützer befürchten, dass die Grand Tour wegen eines hohen Verkehrsaufkommens den Erholungswert ländlicher Highlights der Schweiz gefährden könnte. (Bild: Mike VON BERGEN / Shutterstock.com)


Engpässe und Staus in den Bergtälern befürchtet

Während es sinnvoll erscheint, sich nicht alleine auf den Schweizer Skitourismus als Wirtschaftsfaktor in den Wintermonaten zu verlassen, äussern verschiedene Verkehrsexperten Bedenken gegen die Umsetzung der Grand Tour of Switzerland. Als Schwachpunkte werden vor allem zahlreiche Bergtäler oder -pässe gewertet, die bereits heute in den Ferienzeiten ein erhebliches Verkehrsaufkommen und Staus erleben. Sollte das touristische Konzept zum Erfolg werden, wären noch längere Staus in diesen Bergregionen kaum zu vermeiden. Auch der touristische Reiz, die Tour tatsächlich zu absolvieren, dürfte hierdurch sinken.

Bedenken auch aus ökologischen Gründen

Weitere Kritik stammt von verschiedenen Umweltverbänden und den Grünen, die das zusätzliche Verkehrsaufkommen in den Bergregionen aus Gründen des Umweltschutzes verurteilen. Da nur die wenigsten Automobilisten mit Elektromobilen & Co. umweltfreundlich fahren, würde das Konzept sogar den Erhalt des natürlichen Lebensraumes der Schweiz zusätzlich gefährden. Tourismus Schweiz wehrt sich gegen diese Vorwürfe, da die Tour mit ihrer Streckenführung genauso über öffentliche Verkehrsmittel absolviert werden könne. Ausserdem wurde darauf hingewiesen, dass ausschliesslich bestehende Verkehrswege zur Grand Tour gehören und kein erweiterter Strassenbau im Konzept geplant sei.

 

Oberstes Bild: Die Grand Tour of Switzerland soll ab nächstem Jahr zur Rundreise durch die Schweiz einladen. (© swissmediavision / Shutterstock.com)

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