Kindersichere Autos gefragt

Kleine Kinder gehören gut angeschnallt auf den Kindersitz und Kindern gebührt grösste Vorsicht und Rücksichtnahme im Strassenverkehr. So weit, so gut. Wenn es um Autos und Kinder geht, scheint der Verkehr auf Schweizer Strassen gut aufgestellt.

Was aber, wenn sich die lieben Kleinen selbst am Steuer zu schaffen machen? Gerade in letzter Zeit häufen sich Fälle, in denen Kinder selbst gern zu Fahrzeugführern werden, meist mit glimpflich ausfallenden Folgen, aber nicht ganz ohne Gefahren.

Wenn das Bobbycar nicht mehr reicht

Autos üben auf Kinder eine grosse Anziehungskraft aus. Nicht nur auf Jungen. Auch Mädchen drehen gern am Lenkrad, drücken die einen oder anderen Schalter und Knöpfchen und sausen zumindest in der Fantasie gern durch die Landschaft. Autos gehören heute zum erlebten Alltag der Kleinen und werden von diesen eben auch als Alltagsgegenstände bewertet.

Aufmerksam wird beobachtet, was Vater oder Mutter beim Autofahren tun, und der Schritt zur kindgemässen Nachahmung ist da nicht weit. Schon Drei- und Vierjährige ergattern sich bei jeder passenden Gelegenheit den Platz hinter dem Lenkrad und simulieren dann das Fahren mit dem bezaubernden Gefährt.

Autoschlüssel weg!

Gefährlich können solche Versuche dann werden, wenn nach dem Parkieren etwa der Schlüssel noch steckt oder die Autoschlüssel auch zu Hause für Kinder ungehindert erreichbar sind. Aus der Beobachtung wissen selbst kleinere Kinder sehr genau, dass zuerst am Schlüssel gedreht werden muss, um das Auto in Gang zu bekommen. Wenn dann eventuell noch der Gang eingelegt ist, geht die Fahrt auch schon los. Zumindest dann, wenn die Handbremse nicht fest angezogen ist.

In der Folge kommt es meist zu Unfällen mit Blechschäden, die trotzdem viel Ärger verursachen und manchmal auch die staatlichen Kinderschützer auf den Plan rufen. Noch gefährlicher wird es, wenn sich grössere Kinder als Autofahrer versuchen. Dann kommt es vermehrt auch zu schwereren Unglücksfällen mit den entsprechenden Folgen. Nicht immer ist es dann so einfach, den Eltern die Schuld zuzuweisen. Dazu sind die Umstände viel zu vielschichtig.


Oft ergattern sich die Kleinen bei jeder passenden Gelegenheit den Platz hinter dem Lenkrad. (Bild: altafulla / Shutterstock.com)


Hersteller müssen in die Pflicht genommen werden

Je einfacher ein Auto zu öffnen und zu starten ist, umso grösser ist die Gefahr, dass auch Kinder damit umgehen können. Die funkferngesteuerte Zentralverriegelung und einfach zu bedienende Zündschlösser sind für Kinder keine Hindernisse. Intelligenter und sicherer wären da Systeme, die mehrfach gesichert sind. Etwa in der Form bestimmter Handlungsabfolgen, die innerhalb kurzer Zeit erfolgen müssen. So dürfte es kein Problem sein, beispielsweise das Bedienen einer Blinkerstellung mit der Bedienung des Zündschlüssels in einem kurzen Zeittakt kombiniert einzurichten. Andere Kombinationen stehen natürlich offen. Damit liesse sich übrigens auch so manche Trunkenheitsfahrt mit hohem Alkoholspiegel vermeiden.

 

Oberstes Bild: Autos üben auf Kinder eine grosse Anziehungskraft aus. (© Peter Etchells / Shutterstock.com)

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Mehr zu Olaf Hoffmann

Olaf Hoffmann ist der kreative und führende Kopf hinter dem Unternehmen Geradeaus...die Berater.
Neben der Beratertätigkeit für kleine und mittlere Unternehmen und Privatpersonen in Veränderungssituationen ist Olaf Hoffmann aktiv in der Fort- und Weiterbildung im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe.
Als Autor für zahlreiche Blogs und Webauftritte brilliert er mit einer oftmals bestechenden Klarheit oder einer verspielt ironisch bis sarkastischen Ader. Ob Sachtext, Blogbeitrag oder beschreibender Inhalt - die Arbeiten des Autors Olaf Hoffmann bereichern seit 2008 in vielfältigen Formen das deutschsprachige Internet.

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