Gütertransport über die Strasse – unsicher?
Der Güterverkehr auf der Strasse steht immer wieder in der Kritik. Umweltrisiken durch Gefahrguttransporte, Gefährdung der Verkehrssicherheit, verstopfte Routen – das sind die häufigsten Vorwürfe. Die Interessenvertretung des Schweizer LKW-Transportgewerbes, der Nutzfahrzeugeverband ASTAG, wendet sich aktuell vor allem gegen Kritik wegen mangelnder Verkehrssicherheit und Gefahrgut-Risiken. Die wird u.a. von der Alpen-Initiative geäussert.
ASTAG erklärt dazu, dass Verkehrssicherheit für den Verband und seine Mitglieder oberste Priorität habe. Alle Gütertransporte müssten auf der Strasse und auf der Schiene so sicher wie möglich abgewickelt werden. Es bringe nichts, die beiden Verkehrsträger gegeneinander auszuspielen.
Gegen Polemik der Alpen-Initiative
Die ASTAG verurteile daher die polemische Panikmache der Alpen-Initiative aufs Schärfste. Weiter erklärt der Nutzfahrzeugeverband:
„Im Transportgewerbe steht Verkehrssicherheit an erster Stelle. Seit Jahren setzt sich der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG zusammen mit der ganzen Branche erfolgreich für gezielte Aus- und Weiterbildung sowie Professionalität auf der Strasse ein. Das Resultat ist äusserst positiv. Die Zahl der Unfälle mit Beteiligung von schweren Nutzfahrzeugen – vorab auch bei Gefahrguttransporten – nimmt nachweislich stetig ab.
Trotzdem bleibt ein Restrisiko – wie in anderen Lebensbereichen – bestehen. Das Ziel ist jedoch, alle Gütertransporte – ob auf der Strasse oder auf der Schiene – möglichst unfallfrei und sicher abzuwickeln. Zusätzlich zur obligatorischen Weiterbildung sind Berufsfahrerinnen und -fahrer im Gefahrguttransport gesetzlich verpflichtet, regelmässig Spezialkurse inklusive Prüfungen zu absolvieren. Damit kann die Verkehrssicherheit bestmöglich gewährleistet werden.
Ausserdem sind es hauptsächlich ASTAG-Mitglieder, die Güter im Import und Export als wichtigen Beitrag zur Verlagerungspolitik auch auf der Schiene transportieren. Jedoch gibt es hier ebenfalls keine absolute Sicherheitsgarantie. Ein Gefahrenpotential besteht vor allem dort, wo Züge Städte und Vororte, Tunnels und Bahnhöfe passieren. Erinnert sei nur an die verheerenden Bahnunfälle mit Gefahrgütern von Daillens (2015), Viareggio/I (2009) oder Müllheim/D (2011).
Die ASTAG bekennt sich klar zur echten Ko-Modalität von Strasse und Schiene. Es bringt nichts, Schiene und Strasse polemisch gegeneinander auszuspielen. Viel wichtiger ist, dass es bei der Verkehrssicherheit grundsätzlich keine Kompromisse geben darf – bei allen Verkehrsträgern. Das Transportgewerbe wird seine grosse Verantwortung auch in Zukunft professionell wahrnehmen und zur Verbesserung der Verkehrssicherheit beitragen.“
ASTAG-Präsident weist Kritik zurück
„Wir tun alles, damit Güter und Waren für Wirtschaft und Konsumenten sicher, unfallfrei und zuverlässig ans Ziel kommen!“, betont ASTAG-Zentralpräsident Adrian Amstutz. „Für sichere Gefahrenguttransporte braucht es definitiv nicht (Mahn-)Feuer, sondern Erfahrung, Wissen und Können – wie es unsere Unternehmer und Chauffeure tagtäglich unter Beweis stellen!“
Artikel von: ASTAG Schweizerischer Nutzfahrzeugverband
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