Direktimporte sind in der Schweiz nur mässig beliebt

In der Schweiz hat im ersten Quartal 2014 sowie im kompletten vergangenen Jahr jeder 13. Automobilist einen Neuwagen aus einem Grau- oder Parallelimport erworben. Da zudem die entsprechende Branche grossflächige Anzeigen schaltete, in denen Rabatte angepriesen und auch ansonsten allerhand Versprechen abgegeben wurden, gingen Experten davon aus, dass der explizite Direktimport von Neuwagen in die Alpenrepublik drastisch zunehmen würde. Aber weit gefehlt.

Themenspezifische Statistikspezialisten relativieren inzwischen ihre Annahmen und berichten sogar von einer Stagnation in diesem Segment, wenngleich auch auf vergleichsweise hohem Niveau. Im Rahmen eines umfassend realisierten Monitorings für Direktimporte ist dabei bisher nämlich die Grenze von 10 % in keinem Fall überschritten worden.

Die Quote der Direktimporte in die Schweiz liegt seit Jahren unter 10 % 

Laut der auto-i-DAT-Experten wurde selbst im Jahr 2012, als aufgrund neuer Regelungen die Neuzulassungen von Direktimporten in der Schweiz stark zunahmen, lediglich an der 10-%-Grenze gekratzt. Damals befanden sich immerhin 9,38 % Grau- und Parallelimporte unter den immatrikulierten Autos. Dies bedeutete, dass vor zwei Jahren nahezu jeder elfte Autokäufer einen direkt importierten Neuwagen in der Alpenrepublik rund um Genf, Zürich und Basel einlöste. Allerdings waren dies im Vergleich zu den Jahren zuvor nahezu schon exorbitant hohe Zahlen.

Parallel importierte Marken: Fiat verweist Volkswagen und Audi auf die Plätze

Die diesbezüglich aufgestellten Studien von auto-i-DAT belegen denn auch, dass sich 2009 jeder 39., 2010 jeder 26. und 2011 jeder 14. Autokäufer einen Neuwagen in Form eines Direktimports zulegte. Auffällig ist dabei, dass im 2013er-Ranking der jeweils parallel importierten Modelle bzw. Marken Fiat deutlich die Nase vorne hat. Mit insgesamt 2252 Autos verwies der in Turin ansässige Autobauer dabei die Premiumkonkurrenz gerade aus Deutschland auf die Plätze. So konnten Volkswagen mit 1475 Autos sowie Audi (1202 Autos) deutlich weniger Fahrzeuge absetzen.

Die vergleichweise schlechtere Ausstattungsqualität spricht gegen Direktimporte

Bei den grau importierten Modellen erwies sich vor allem der aufstrebende Hersteller Hyundai mit 983 Autos, gefolgt von VW mit 786 Fahrzeugen, als äusserst beliebt. Die Premiummarken BMW (109 Autos) und Mercedes-Benz (85) aus Deutschland bilden in der Liste von 2013 einvernehmlich die Schlusslichter. Die Schweizer lassen sich also von Rabatten bzw. Rabattversprechen nicht nachhaltig beeindrucken und verschmähen einen direkt importierten Wagen. Zudem sind die Schweizer Fahrzeuge in der Regel weitaus besser ausgestattet als die Direktimporte, was das Pendel zusätzlich für den „normalen“ Autokauf ausschlagen lässt. So verfügen Direktimporte diesbezüglich beispielsweise oftmals lediglich über eine Klimaanlage, während die hiesigen Fahrzeuge über eine Klimaautomatik verfügen.

 

Oberstes Bild: © Protasov AN – Shutterstock.com

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