BMW unterschätzt Nachfrage nach i3 und i8
VON Daniel Lehrmann Auto
Dabei ist BMW nicht das einzige Unternehmen mit Lieferschwierigkeiten. Ein Blick hinter die Kulissen des Herstellers wird jetzt aber erstmals durch harte Fakten ermöglicht, welche der Chef des Vorstands der Bayerischen Motorenwerke veröffentlicht hat.
Wartezeiten bis zu sechs Monate
Beim i3 – einem Kleinwagen, der für Stadtfahrten und kürzere Ausflüge geeignet ist – beträgt die Wartezeit derzeit bis zu ein halbes Jahr. Gründe dafür findet Norbert Reithofer als Vorstandschef unter anderem in der noch deutlich zu niedrigen Produktion des kompliziert aufgebauten Autos. Derzeit werden gerade einmal 100 Fahrzeuge pro Tag hergestellt, wobei diese Produktion nicht nur für das Heimatland des Herstellers, sondern auch für den Rest der Welt reichen muss.
Noch schlechter sieht es beim Spitzenmodell aus, dem i8: Obwohl der Sportwagen erst in einigen Tagen offiziell erhältlich sein wird, ist bereits jetzt die gesamte Produktion für das laufende Jahr ausverkauft. Man habe dabei auch die Nachfrage deutlich unterschätzt. Eine Jahresproduktion fällt beim i8 allerdings ohnehin nicht besonders umfangreich aus, denn nur wenige Tausend Autos werden von dem Elektroflitzer derzeit hergestellt – was aber beabsichtigt ist. Ähnlich wie der Z8 im Jahr 2000 soll auch der i8 nur in kleinen Stückzahlen hergestellt werden.
Absatzziel erreicht?
Immerhin: BMW sollte kein Problem haben, die selbstgesteckten Ziele auch wirklich zu erreichen. 10’000 Exemplare des i3 möchte BMW im noch laufenden Jahr verkaufen, 20’000 Stück könnten theoretisch in Leipzig hergestellt werden. Durch die erwähnte hohe Nachfrage sollte eine Erfüllung dieser Richtlinien möglich sein. Auch gibt man bei BMW zu bedenken, dass der i3 noch gar nicht überall auf der Welt gestartet ist.
Trotz der umweltfreundlichen Ausrichtung der beiden neuen Modelle übt Reithofer im Interview mit der Automobilwoche übrigens nach wie vor Kritik an den strengen EU-Richtlinien: Brüssel würde sich mit den Herstellern nicht ausreichend absprechen, um auch realistische Ziele zu gestalten. Reithofer spricht in diesem Zusammenhang von Kosten in Höhe von mehreren Milliarden Franken in den nächsten Jahren – obwohl man bereits den erwähnten i3 und i8 im Angebot hat.
Oberstes Bild: © Gyuszko – Shutterstock.com
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