Autos, die Filmgeschichte schrieben

Hollywood macht nicht nur aus Schauspielern gefeierte Stars, sondern verhilft bestimmten Fahrzeugen unterschiedlichster Marken auch zu echtem Kultstatus. Autos mit besonderen Fähigkeiten, einer eigenen Persönlichkeit oder einem futuristischen Design begeistern Filmfans immer wieder weltweit.

Viele Kino-Blockbuster stellen ein Auto in den Mittelpunkt der Handlung. Diese Autos verleihen dem Hauptdarsteller eine besondere Note und das Fahrzeug selbst wird zu einem entscheidenden Faktor für den Verlauf des Films. Viele Filmautos präsentieren sich mit besonderen Fähigkeiten, die zum Teil fernab der Realität liegen, dafür aber die Fantasie ungemein stimulieren, oder aber die Autos beeindrucken durch ihr aussergewöhnliches Design und eine atemberaubende Ausstattung.

Autos, die tatsächlich Filmgeschichte geschrieben haben, gibt es viele. Die schönsten und ungewöhnlichsten Klassiker möchten wir hier vorstellen. Es ist gleichermassen eine Reise durch die Film- wie auch durch die Automobilgeschichte.

Mit dem Fluxkompensator durch die Zeit reisen – DeLorean DMC-12

In der „Zurück in die Zukunft“-Trilogie (1985, 1989 und 1990) hat Dr. Emmet Brown (Christopher Lloyd) einen DeLorean DMC-12 zu einer Zeitmaschine umfunktioniert. Herzstück dieses Gefährts ist der Fluxkompensator, der es Marty McFly (Michael J. Fox) ermöglicht, zurück in die Vergangenheit wie auch in die Zukunft zu reisen. Die Wahl fiel auf dieses Fahrzeugmodell, weil es optisch stilvoll, sportlich und auffällig ist.


DeLorean DMC-12 (Bild: © Erin Cadigan – shutterstock.com)

Mit seinem eckigen Design und seinen spektakulären Flügeltüren ist der DeLorean ein echter Eyecatcher. Darüber hinaus verfügt er über eine Karosserie aus rostfreiem Edelstahl, was sich für die Zeitreisen als positiver Aspekt dargestellt hat. Dieses Fahrzeug wurde lediglich in den Jahren 1981 und 1982 gebaut. Von den insgesamt 8583 produzierten DeLorean DMC-12 stehen noch ca. 4000 in verschiedenen Museen oder befinden sich in den Garagen privater Sammler weltweit.



Das Blues-Mobil – ein Dodge Monaco

Im Film „The Blues Brothers“ (1980) begeben sich Jake und Elwood Blues (John Belushi und Dan Aykroyd) auf eine himmlische Mission, um Geld für ein Kinderheim zu sammeln. Dabei bedienen sie sich sowohl recht unorthodoxer als auch musikalisch begeisternder Mittel. Zur Fortbewegung nutzen sie einen 1974er Dodge Monaco. Im Film handelte es sich um einen ausrangierten Polizeiwagen, den Jake Blues auf einer Auktion gekauft hatte. Um das Auto für ihre Zwecke perfekt nutzen zu können, haben die Brüder das Fahrzeug mit einem überdimensionalen Lautsprecher versehen.


Das Blues-Mobil – ein Dodge Monaco (Bild: © Kobby Dagan – shutterstock.com)

Der Dodge Monaco war der offizielle Nachfolger des Dodge Polara. Das Auto wurde von 1974 bis 1977 in leicht variierenden Ausführungen und mit unterschiedlichen Motoren von 5,2 bis 7,2 Liter produziert. Der Dodge Monaco war ein regelrechtes „Schlachtschiff“, da er eine Länge von bis zu 5,75 m bei einer Breite von 2,09 m vorweisen konnte.



Das Auto der Geisterjäger – Cadillac Miller-Meteor

Der Film „Ghostbusters“ (1984) war ein echter Kassenschlager in den Kinos weltweit. Bill Murray (Dr. Peter Venkman), Dan Aykroyd (Dr. Raymond Stantz) und Harold Ramis (Dr. Egon Spengler) sagten gruseligen Geistern und schleimigen Monstern den Kampf an. Hierfür nutzten sie neben spektakulärem Geisterjäger-Equipment auch ein sehr spezielles Auto, einen umgebauten Leichen- bzw. Krankenwagen auf Basis eines 1959er Cadillac Miller-Meteor. Hierfür wurde ein Cadillac-Commercial-Chassis verwendet und aufwendig mit vielen Details und Lichtanlagen ausgestattet.


Das Auto der Geisterjäger – Cadillac Miller-Meteor (Bild: © Darren Brode – shutterstock.com)

Das Auto bekam den Namen ECTO-1, abgeleitet vom parapsychologischen Begriff Ektoplasma. Von diesem Fahrzeug wurden insgesamt nur 200 Stück gebaut, für den Film stand lediglich ein einziges Auto zur Verfügung. Auch in „Ghostbusters 2“ kam das Originalfahrzeug zum Einsatz, der Film selbst spielte aber nicht mehr die gewünschten Ergebnisse ein. Das Original-Filmauto wurde im Jahr 2004 aufwendig restauriert. Einige Sammler und Bastler haben sich in heimischen Werkstätten den ECTO-1 in detailverliebter Handarbeit nachgebaut.



Das klassische Batmobil – Lincoln Futura

Batmobil-Varianten gab es einige, zumal es auch eine ganze Reihe Batman-Filme im Laufe der Filmgeschichte gab. Der erste Batman, der auch gleichermassen den Grundstein für den Erfolg dieser Comicverfilmung legte, wurde von Adam West gespielt. Von 1966 bis 1968 verkörperte der amerikanische Schauspieler den Helden mit dem schwarzen Cape in Gotham City in 120 Folgen und einem anschliessenden Kinofilm. Es handelte sich dabei um eine Kultserie, die aufgrund ihrer Machart eher wie eine unterhaltsame Parodie mit einer gehörigen Portion Selbstironie wirkte.


Das klassische Batmobil – Lincoln Futura (Bild: © Marianne Campolongo – shutterstock.com)

Als Auto wurde für Batman ein Lincoln Futura umgebaut. Er war ein Einzelstück im Rahmen einer Ford-Designstudie. Das Fahrgestell wurde vom Lincoln Mark II übernommen. Besonders auffällig an diesem Unikat waren die auffälligen Heckflossen und die zwei getrennten Glashauben als Abdeckung. Das Auto wurde 1955 von Ford gebaut, 1966 von George Barris, einem in den USA sehr bekannten Fahrzeugveredler, gekauft und für die Serie Batman umgestaltet. Anfang 2013 wurde das klassische Batmobil versteigert und erzielte einen Preis von 4,2 Millionen US-Dollar.

Für die Neuverfilmungen von Batman wurden unterschiedliche Batmobile verwendet, die weit von der ursprünglichen Comicvorlage abwichen. Mit jedem Film wurden die Autos spektakulärer, kreativer, futuristischer und leistungsfähiger. Diese Autos waren Einzelanfertigungen, die zum grossen Teil am Computer entstanden sind. Für die Entwicklungen und Designvorschläge wurden Künstler engagiert, die aus jedem Batmobil eine unzerstörbar wirkende Kampfmaschine gebastelt haben. So sollte auch H. R. Giger, der berühmt für seine Alien-Figuren ist, ein Batmobil entwerfen. Doch Warner Brothers lehnte seinen Entwurf ab, Giger distanzierte sich von dem Projekt. Als Basis diente für alle Batmobile der neuen Generation ein 5,7-Liter-V8-Motor von Chevrolet, doch davon war nichts mehr zu erkennen. 



Herbie – der intelligente kleine VW Käfer

Herbie war die Hauptfigur und der Held in einer Walt-Disney-Kinoserie, die 1968 mit dem Film „Ein toller Käfer“ begann. In den Filmen hat Herbie einen eigenen Charakter und Willen. Er kann selbstständig fahren, erreicht ungeahnte Geschwindigkeiten und setzt sich immer für das Gute ein. Bei Herbie handelte es sich tatsächlich um einen VW Käfer in Serienausführung mit Sonnendach, Baujahr 1963.


Herbie – der intelligente kleine VW Käfer (Bild: © Cedric Weber – shutterstock.com)

Lediglich Kleinigkeiten wurden modifiziert, wie z. B. die verschlafen wirkenden Scheinwerferaugen oder die graue Innenausstattung. Ursprünglich war der Käfer mit einer weissen Innenausstattung gefertigt. Für die verschiedenen Filme wurden im Laufe der Jahre mehrere VW Käfer verwendet, wobei die Optik des Autos immer erhalten geblieben ist. Herbie präsentierte sich stets als kleiner Rennwagen mit farbigen Streifen und der Startnummer 53. Warum genau diese Nummer zum Markenzeichen von Herbie wurde, ist unklar. Hierzu gibt es verschiedene Aussagen. 



Christine – ein 58er Chrysler Plymouth Fury mit finsterer Seele

Der Film „Christine“ (1983) basiert auf einem Roman des berühmten Autors Stephen King. Bei Christine soll es sich um einen roten 58er Plymouth Fury handeln, der von Chrysler von 1958 bis 1978 gebaut wurde. Doch da der Fury nicht in der benötigten Menge zu beschaffen war, wurden für den Film ausschliesslich Plymouth Savoy und Plymouth Belvedere verwendet. Diese wurden dem Fury entsprechend vom Viertürer zum Zweitürer umgebaut. Der Zuschauer wird im Glauben gelassen, dass es sich bei Christine um einen echten Fury handle. Vonseiten des Herstellers gab es dieses Auto nicht in der Farbe Rot. Es ist also auch noch eine Sonderlackierung, die auch im Roman thematisiert wird. Das Auto ist ein echter Klassiker, der sich im Film mit einer sehr speziellen und gefährlichen Seele präsentiert. Das Auto denkt und handelt eigenständig. Wird es zerstört, kann es sich selbst wieder instand setzen.


Christine – ein 58er Chrysler Plymouth Fury (Bild: © Barry Blackburn – shutterstock.com)

Der Plymouth Fury hat zu seinem Besitzer Arnie Cunningham (Keith Gordon) eine fast schon magische Verbindung. Arnie personifiziert das Auto, er spricht mit ihm, hegt und pflegt es. Das Auto wiederum beschützt ihn und ist auch bereit, dafür zu töten. Ein Horrorklassiker vom Meister der Spannung Stephen King mit einem wunderschönen amerikanischen Auto, dem für den Film Leben eingehaucht wurde.

Für den Kino-Blockbuster wurden über 20 Autos dieses Typs zerstört. Da sich das Auto bei Zerstörung selbst wieder reparierte, lief der Tacho während der Wiederherstellung rückwärts. Dieses Detail sollte darauf hinweisen, dass das Auto in einem früheren Zustand (also mit weniger Kilometerleistung) in einwandfreiem Zustand war. Im späteren Kinofilm „Es“, ebenfalls nach einer Romanvorlage von Stephen King, fährt ein Geist im gleichen Plymouth Fury durch das Bild. Dabei handelt es sich zweifellos um Christine.



Unvergessene Kultautos

Es gibt viele weitere Autos, die in Kinofilmen oder Fernsehserien zu echten Kultfahrzeugen aufgestiegen sind. Sicherlich erinnern sich noch viele an Inspektor Colombo, wie er mit seinem Peugeot 403 kniffligste Fälle löste. Auch David Hasselhoff alias Michael Knight hat mit seinem K.I.T.T. in der Serie „Knight Rider“ Filmgeschichte geschrieben. Bei seinem Fahrzeug handelte es sich um einen 982er Pontiac Firebird Trans Am mit vielen Special Effects. Tom Selleck fuhr als Detektiv Magnum ganz stilvoll einen Ferrari 308 GTS. Der Filmheld James Bond hingegen fuhr in vielen Kinofilmen Autos von Aston Martin, erstmals jedoch 1964 in „Goldfinger“. Der Aston Martin DB5 wurde von Q, dem Wissenschaftler und Freund Bonds, mit vielen nützlichen Sonderfunktionen ausgestattet. Mal abwarten, welches Auto in Zukunft Filmgeschichte schreiben wird.

 

Oberstes Bild: © Steve Lagreca – shutterstock.com

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Mehr zu Susi Swazyena

Susi Swazyena hat bereits neben ihrem Beruf als freie Fotografin im Jahr 1998 begonnen, nebenbei Artikel für Webseiten und Fachmagazine zu verfassen. Mit ihrem Umzug nach Stuttgart gab sie die Fotografie im Jahr 2011 auf und folgte ihrer Berufung zu schreiben. Seitdem arbeitet sie mit Leidenschaft und viel Engagement als hauptberufliche Texterin. Zu ihren Themenschwerpunkten gehören Beauty, Lifestyle und Reisen. Sie ist selbst ausgebildete Nageldesignerin, Lash-Stylistin und testet regelmässig die neuesten Kosmetikprodukte als Botschafterin für verschiedene Unternehmen.

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