Autofahren im Winter – auf Fahrstil und Ausrüstung kommt es an!
VON Robert Brettschneider Auto
Der Winter erfreut sich bei Autofahrern keiner allzu grossen Beliebtheit. Sind Fahrstil und Ausrüstung den Verhältnissen angepasst, kann jedoch auch bei winterlichen Fahrbedingungen ein Höchstmass an Verkehrssicherheit erreicht werden.
Vorausschauendes und vorsichtiges Fahren sowie die richtige Ausrüstung stellen unabdingbare Voraussetzungen dar, um im Winter sicher unterwegs zu sein. Speziell bei Fahrten auf schneebedeckter Fahrbahn ist es wichtig, allen Manövern, die eine Änderung von Fahrtrichtung oder Fahrgeschwindigkeit zum Ziel haben, besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
Wichtig bei Schnee: Verkehrsgeschehen „lesen“
Um beim Anfahren auf Schnee ein Durchdrehen der Räder zu vermeiden, ist es ratsam, zunächst im zweiten Gang behutsam anzufahren. Ist der Rollwiderstand überwunden und eine ausreichende Traktionskontrolle erreicht, kann mit ruhiger und gleichmässiger Handhabung des Lenkrades weitergefahren werden, wobei die Motordrehzahl eher im unteren Bereich liegen sollte. Die Bedienung des Gaspedals sollte dosiert und sanft erfolgen, Lenkbewegungen rund und gleichmässig ausgeführt werden.
Bei winterlichen Fahrbedingungen ist es von elementarer Bedeutung, das Verkehrsgeschehen zu „lesen“, um problematische Situationen entsprechend antizipieren zu können. Bremsmanöver sind stets mit entsprechender Vorsicht durchzuführen. Erfordert die Verkehrslage, etwa aufgrund eines sich bildenden Staus, eine Verringerung der Geschwindigkeit und verfügt das Fahrzeug nicht über ABS, ist es zu empfehlen, zunächst zügig Gang für Gang zurückzuschalten, um die dadurch einsetzende Motorbremswirkung zu nutzen. Im Idealfall muss die Fussbremse nur mehr zum Anhalten des ausrollenden Wagens eingesetzt werden.
Auf Sicherheitsabstand achten
Auf schneeglatter Fahrbahn einen wesentlich grösseren Sicherheitsabstand zum Vordermann einzuhalten, sollte selbstverständlich sein. Als Daumenregel empfehlen Experten eine Verdreifachung des Abstands gegenüber trockener Fahrbahn. Fährt man ein Auto mit Schaltautomatik und verfügt dieses über einen per Taste aktivierbaren „Wintermodus“, so sollte dieser auch verwendet werden. Besonders das Anfahren bergauf wird durch das Abschalten der Elektronik erleichtert, da die Reifen so eine bessere Bodenhaftung haben, was Traktion sowie Spurtreue erhöht.
Elektronische Sicherheits- und Assistenzsysteme
Obwohl elektronische Helferlein das Fahren nicht nur angenehmer, sondern auch deutlich sicherer gemacht haben, gelten auch für sie die Grenzen der Physik und diese lassen auf winterlich glatten Strassen wenig Spielraum zu. Daher können auch die modernsten Fahrassistenzsysteme weder eine entsprechende Winterausrüstung, hier vor allem Winterreifen mit intaktem Profil sowie gegebenenfalls Schneeketten, noch eine verantwortungsbewusste Fahrweise des Lenkers ersetzen.
Schliesslich sei noch erwähnt, dass Autofahrerorganisationen, wie der Automobilclub der Schweiz (ACS), regelmässig Fahrtrainings anbieten, bei denen das Fahren bei winterlichen Bedingungen trainiert werden kann.
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