Abgasuntersuchungen – top oder Flop?
VON belmedia Redaktion Auto News
Das Fachmedium „kfz-betrieb“ nimmt in seiner neuen Ausgabe die derzeitige Situation der Abgasuntersuchungen unter die Lupe und zeigt Alternativen auf. Eine solche Analyse scheint auch dringend notwendig, denn: Egal, ob VW, Mercedes, Opel oder Porsche – In den kommenden Wochen erhalten Fahrzeughalter diverser Hersteller Post, verbunden mit der Aufforderung zu einem „Abgas-Update“. In der Praxis stossen ihre Fahrzeuge deutlich mehr Abgase aus als in der grauen Prüfstandstheorie.
„Eine bis zu vierzigfache Überschreitung der Grenzwerte, und weder ging eine Kontrolllampe im Fahrzeug an, noch bemängelte jemand im Rahmen der Abgasuntersuchung etwas?“, fragt sich hier mancher Autobesitzer.
„Das verwundert keineswegs!“, sagen Kenner der Materie. Denn immer mehr verkommt die in der Regel zweijährlich durchgeführte Abgasuntersuchung (AU) im Rahmen der Hauptuntersuchung zum Feigenblatt für das Umweltgewissen einer Nation von Autofahrern, wie das Fachmedium „kfz-betrieb“ in der aktuellen Ausgabe aufzeigt. So führte der deutsche Gesetzgeber bereits 2008 eine gravierendere Neuerung für die AU ein: Fahrzeuge, die seit dem 1.1.2006 erstmals zugelassen wurden, müssen nicht mehr zwingend gemessen werden.
Bei ihnen reicht es seitdem aus, wenn die On-Board-Diagnose (OBD), das bordeigene Abgas-Überwachungssystem, „grünes Licht“ gibt. Eine tatsächliche Messung der Schadstoffe am Auspuffendrohr findet bei diesen Fahrzeugen nicht mehr statt. Doch wie sicher funktioniert die Messung per OBD? Erkennen Werkstätten und Prüforganisationen mit den aktuellen Messtechniken zuverlässig Defekte und Manipulationen an Motoren und Abgassystemen?
Eine Reform der Abgasuntersuchung mit zeitgemässer Messtechnik und Grenzwerten scheiterte bisher an Politik und Automobilindustrie. Der aktuelle Abgasskandal könnte hier eine Entwicklung anstossen. „Der Lobbyismus der Autobauer ist gross – siehe Abgasuntersuchung. Seit Jahren wird bei dieser kaum noch etwas gemessen. Der Abgasskandal könnte dies endlich ändern“, schätzt Steffen Dominsky, Redakteur „kfz-betrieb“.
Das Fachmedium „kfz-betrieb“ beleuchtet in der aktuellen Ausgabe 31/32 den Status Quo der AU in Deutschland und zeigt auch Weiterentwicklungen und Alternativen auf.
Artikel von: Vogel Business Media
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