Städtekonferenz Mobilität - die Zukunft des Parkierens
Der städtische Verkehr befindet sich im Wandel. In Innenstädten nimmt der Individualverkehr – u.a. durch Beschränkungen – tendenziell ab, der öffentliche Verkehr wird wichtiger und neben Fuss- und Veloverkehr werden auch Car-Sharing-Modelle häufiger genutzt. Damit stellt sich auch die Frage des Parkens neu.
Der Parkraum ist ein Schlüsselthema der städtischen Verkehrspolitik. Das hält die „Charta für eine nachhaltige städtische Mobilität“ fest, die von über 50 Schweizer Städten ratifiziert worden ist. Mit der Zukunft des Parkens haben sich rund 70 Vertreter und Vertreterinnen von Städten und Agglomerationsgemeinden beschäftigt, die am Montag, 28. November 2016, im Rahmen der Städtekonferenz Mobilität in Aarau zusammengekommen sind.
Vier zentrale Gesichtspunkte
Die anwesenden Städte unterstrichen dabei ihren Willen, auch in Zukunft ein angemessenes Angebot an Parkplätzen zur Verfügung zu stellen. Die Städtekonferenz Mobilität erachtet dabei folgende Aspekte als zentral:
1. Es wird zunehmend wichtiger, ausgehend von Nachfrage und verkehrspolitischen Zielsetzungen der Stadt den bestehenden Parkplatzmix unter den Verkehrsmitteln zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Im hochwertigen innerstädtischen Raum haben Parkhäuser Priorität, um den Strassenraum zu entlasten. Die Umnutzung von Parkplätzen kann Raum Schaffen für stadträumliche Aufwertungen.
2. Öffentliche und private Parkierung sollen möglichst zusammen betrachtet werden. Wo ein Überangebot an Privatparkplätzen besteht oder sich wegen der veränderten Mobilitätsformen abzeichnet, bietet dies mit geeigneten Begleitmassnahmen die Möglichkeiten, öffentliche Parkplätze aufzuheben.
3. Um ein wachsendes Überangebot zu verhindern, sollen verstärkt autoarme und autofreie Siedlungen bewilligt und gebaut werden. Die Schweizer Städte sind dank kurzen Wegen und guten öV-Verbindungen dafür prädestiniert. Realisierte Projekte zeigen, dass autoreduzierte Siedlungen funktionieren.
4. Der intensive Austausch mit verschiedenen Anspruchsgruppen von A wie Anwohnern bis Z wie Zulieferern ist entscheidend, um den Parkraum sinnvoll auf die Anforderungen des künftigen Stadtverkehrs auszurichten. Eine Versachlichung der Diskussion fördert konstruktive neue Ansätze.
Quelle: Städtekonferenz Mobilität / Conférence des villes pour la mobilité
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