Optimales Fahrtempo im Stadtverkehr - jetzt wird verhandelt

Auf vielen Quartierstrassen sind tiefe Geschwindigkeiten die Regel. Auf den Hauptachsen geben sie allerdings oft Anlass zu Kontroversen. Jetzt liegt ein Grundlagenbericht der Fachgruppe Stadt- und Gemeindeingenieure des Schweizerischen Städteverbandes vor, der dabei helfen soll, die optimale Geschwindigkeit zu bestimmen.

Gestritten wird etwa über Reisezeit und Kapazität, über die Auswirkungen auf den öffentlichen Verkehr, den Verkehrslärm oder die Verkehrssicherheit. Mit ihrem Bericht trägt die Fachgruppe zur Versachlichung der Debatte bei.


Auswirkung auf Lärmentwicklung und Sicherheit erwartet (Bild: © Denis-Linine – Shutterstock.com)

Während Tempo 30 auf Quartierstrassen heute in den Schweizer Städten vielerorts die Regel ist, wird über die optimale Geschwindigkeit auf Hauptachsen intensiv diskutiert. Beispielsweise besteht kein Konsens darüber, wie die Geschwindigkeit die Leistungsfähigkeit einer Hauptachse beeinflusst, wie sie den Verkehrsfluss verändert und wie sie sich auf den öffentlichen Verkehr auswirkt.

Die Fachgruppe Stadt- und Gemeindeingenieure des Schweizerischen Städteverbandes will die Debatte versachlichen und hat dafür den Bericht „Einflussgrössen für die Bestimmung der optimalen Geschwindigkeit auf Hauptverkehrsstrassen innerorts“ erarbeitet.

Die Fachgruppe präsentiert keine Patentrezepte, da sich viele der diskutierten Fragen nur mit Blick auf die konkrete Situation vor Ort beantworten lassen.

Dafür stellt der Bericht Grundlagenwissen zur Verfügung und geht auf gelungene Umsetzungen ein. Damit bietet der Bericht den politisch Verantwortlichen wie den Praktikerinnen und Praktikern in Städten und Gemeinden Grundlagen, mit denen sie die optimale Geschwindigkeit für eine bestimmte Strasse fundiert herleiten können.


Öffentlicher Verkehr wird auch betroffen (Bild: © Denis-Linine – Shutterstock.com)
Öffentlicher Verkehr auch betroffen (Bild: © Denis-Linine – Shutterstock.com)

Der Bericht zeigt auf, dass Hauptverkehrsachsen diverse Funktionen wahrnehmen. Diese beschränken sich nicht bloss auf den öffentlichen und privaten Verkehr oder darauf, Fussgänger und Velofahrende durchzuleiten.

Für die Verkehrs- und Umgebungsqualität ist dabei die gefahrene Geschwindigkeit wichtiger als das Verkehrsaufkommen. Anhand positiver Beispiele zeigt der Bericht, dass tiefere Geschwindigkeiten nicht mit geringerer Kapazität oder mit längeren Reisezeiten für Autos oder Busse verbunden sein müssen.

Fachgruppe Stadt- und Gemeindeingenieure

Die Fachgruppe Stadt- und Gemeindeingenieure ist seit 2014 eine Kommission des Schweizerischen Städteverbandes. Sie versammelt rund 20 Stadtingenieure aus der ganzen Schweiz. Die Fachgruppe setzt Impulse für die Mobilität und damit zusammenhängende Fragen der Infrastruktur und des öffentlichen Raums in Agglomerationen und urbanen Zentren. In dieser Verantwortung unterstützt sie ihre Mitglieder in Fachfragen und initiiert praxisbezogene Hilfsmittel.

 

Artikel von: Schweizerischer Städteverband
Artikelbild: © Roland-Zihlmann – Shutterstock.com

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