Notfalldaten - alle Informationen sofort zur Hand

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Im Notfall ist es unerlässlich, essenzielle Personendaten griffbereit zu haben. Das gilt nicht nur für Unfallsituationen, sondern auch für Krankheitsnotfälle, Kriminalvorfälle und sogar für Reisekomplikationen. 

Die Möglichkeit, sensible Daten in Notfallszenarien schnell abrufen zu können, spart wertvolle Zeit und ist in manchen Fällen sogar überlebenswichtig. Dabei gibt es die unterschiedlichsten Wege, entsprechende Daten sofort zur Hand zu haben. Aus diesem Grund, nachstehend ein paar nützliche Tipps zur sinnvollen Verwahrung Ihrer Notfalldaten.

Sicher im Safe – ja oder nein?

Als klassischer Aufbewahrungsort von wichtigen Dokumenten ist der Safe nach wie vor sehr beliebt. Allerdings sorgt gerade das Wegsperren von Notfalldokumenten für einige Probleme. Normalerweise sind Safes nämlich so konzipiert, dass Sie nur vom Nutzer geöffnet werden können. Ein mehrstelliger Zahlencode sorgt dafür, dass ausschliesslich Personen, die den Code kennen, Zugriff auf den Safe-Inhalt haben.

Für Notfallpersonal wie Sanitäter, ebenso wie für Polizeibeamte ist das eher von Nachteil. Sollten sie zu Hause anrücken, weil sie einer Person in Not helfen müssen, bleibt Ihnen der Zugang zu den Notfalldaten verwehrt, obwohl sie sich direkt vor Ort befinden. Patienten, die sich in einer Notfallsituation befinden, etwa weil sie einen Herzinfarkt erleiden, tun sich ebenfalls schwer damit, die Dokumente schnell aus dem Safe zu holen. Womöglich scheitern sie sogar vorzeitig am Bedienen des Zahlenschlosses, weil ihr Gesundheitszustand sich plötzlich verschlimmert.

Mit Blick auf diese kritischen Momente ist ein Safe zur Aufbewahrung von persönlichen Notfalldaten also eher ungeeignet. Urkunden, Wertsachen und auch Testamente oder Finanzunterlagen mögen hier sicher liegen. Krankheitsakten, Ausweise und Co. sollten jedoch nur unter Verschluss gelagert werden, wenn es keine andere Möglichkeit gibt. Das kann zum Beispiel im Urlaub der Fall sein, wenn ein Safe im Hotelzimmer die einzige Option ist. Und selbst dann empfiehlt es sich, Notfalldokumente lieber nah am Körper zu tragen.

Notfallstick als Alternative zum Safe

Eine bessere Option zur Datenverwahrung liefert der „digitale Safe“. Damit sind nicht nur verschlüsselte Dokumentenordner auf dem PC, Laptop oder Handy gemeint. Denn wesentlich unkomplizierter und auch sicherer ist der Datenaustausch mit dem Datenstick. Die kleine tragbare Festplatte kennt tausend Verwendungsmöglichkeiten. Während einige sie als mobiles Archiv für Geschäftsunterlagen, Fotos oder Musikdateien nutzen, kann sie alternativ auch als Notfallstick für wichtige Personendaten genutzt werden.

So ist es beispielsweise denkbar, ärztliche Gesundheitsinformationen auf dem Stick abzuspeichern, die dann bei einem ambulanten Notfall schnell ausgelesen werden können. Auch Kopien von Personalausweisen oder Krankenkassenkarten lassen sich auf dem Notfallstick hinterlegen. Allerdings erfordert der Stick für das Abrufen der Daten einen Anschluss an kompatible Endgeräte. Sofern sich diese im Ernstfall nicht in unmittelbarer Nähe befinden oder die Nutzung des Geräts passwortgeschützt ist, bereitet auch der Notfallstick dezente Komplikationen in der Anwendung. Auf jeden Fall ist er aber leichter zugänglich als ein Safe und lässt sich zudem bequem transportieren.


Foto eines Arztes in voller Montur, der einen USB-Blitz mit medizinischen Daten in der Hand hält.
Ein USB-Stick mit medizinischen Daten ist eine All-in-one-Lösung, wenn mal etwas passiert. (Bild: breakermaximus – shutterstock.com)

Notfall-App für schnelleren Datenabruf

Apps gibt es heutzutage für alle möglichen Personaldokumente. Gerade für Autofahrer gibt es hier inzwischen eine Fülle von Optionen. So steht beispielsweise der digitale Führerschein in den Startlöchern und man kann inzwischen auch Verkehrsbeiträge wie die Maut der Pedemontana in Italien per App bezahlen. In Zeiten von E-Ausweis und digitalem Fingerabdruck erscheint es daher nur logisch, dass auch Notfalldaten online gehen. Erste Ansätze zur Realisierung gibt es bereits.

Zu erwähnen wäre hier unter anderem die AusweisApp, in der Informationen zum Führerschein, Personalausweis oder Reisepass gespeichert werden können. Auch bieten viele Reiseveranstalter Apps zum Abspeichern von Reisedaten und Personeninformationen, die im Notfall eine wichtige Hilfe sein können. Besser sind aber ganz gezielte NotfallApps. Dazu gehören:

  • Echo 11 – Diese App ist insbesondere für Autofahrer nützlich, denn sie verständigt bei einem Verkehrsunfall den örtlichen Rettungsdienst, die Polizei oder Feuerwehr und übermittelt dabei auch den genauen Standort. Die App funktioniert auch im Ausland und lässt sich daher selbst Reisenden empfehlen. Zudem werden nahegelegene Notfalleinrichtungen in der App aufgezeigt.
  • HELP Notfall – eine Schweizer App für Herzpatienten die Drittpersonen bei der Ausführung von Wiederbelebungsmassnahmen assistiert und die Notrufverständigung mit detaillierter Standort-Übermittlung unterstützt. Wichtige Gesundheitsdaten des Patienten können in der App hinterlegt werden.
  • NINA – Kurz für Notfall-Informations- und Nachrichten-App. Diese Applikation ist eine vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK) bereitgestellte App mit einem modularen Warnsystem, das aktuelle Warnmeldungen, etwa zu Grossbränden, Gefahrstoffen in der Umgebung, Unwetterwarnungen oder Naturkatastrophen an den Nutzer weiterleitet. Empfehlungen zu wichtigen Notfallmassnahmen wie das Anlegen von Notvorräten oder einer Checkliste für die Hausapotheke sind in der App enthalten.
  • Vergiftung – Erste Hilfe Pro – Eine App, die im Vergiftungsfall insbesondere bei Kindern schnelle Notfallhilfe bietet. Der Giftnotruf kann direkt über die App alarmiert werden und in den Erste-Hilfe-Anleitungen gibt es wichtige Tipps zur Erstversorgung.

Unerlässlich im Auto: Die Notfallbox

Seit kurzem gibt es speziell für Autofahrer noch eine weitere nützliche Notfallhilfe. Die kompakte Notfallbox enthält einen umfangreichen Fragebogen, der vom Autobesitzer auszufüllen ist. Wichtige Notfalldaten wie Details zu Vorerkrankungen, Medikation oder Notfallkontakte werden so sicher und übersichtlich für den Notfalldienst in einem kleinen Plastikkästchen zusammengetragen. Das kann im Ernstfall leben retten und eignet sich nebenbei bemerkt nicht nur für das Auto, sondern auch für den Hausgebrauch.

 

Titelbild: Macrovector – shutterstock.com

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