Neue Kampagne für weniger Velo-Auto-Unfälle

Es warnt in Rot. Ein grosses Plakat, das eine Verkehrskreuzung abbildet, erinnert eindringlich an den „Kontrollblick beim Vortritt“: Die neue Kampagne von Pro Velo, VCS, bfu, Suva, TCS, Polizei und weiteren Kooperationspartnern will für mehr Wachsamkeit im Strassenverkehr werben und die vielen Velo-Auto Unfälle reduzieren.

Erstmals wurden mehr als 1000 Velo- und Autofahrende zu Stresssituationen befragt: Das Barometer zeigt eine gereizte Stimmung. Es zeigt aber auch, was beide Gruppen tun können, um Unfälle zu vermeiden.



Besonders häufig sind Kollisionen und Beinah-Unfälle an Kreuzungen und im Kreiselverkehr. Kommt hinzu: Nur jede zweite Person weiss, wie sich Velos im Kreisel bewegen sollen. Der repräsentativen LINK-Umfrage zufolge werden gerade diese gefährlichen Situationen deutlich unterschätzt, ebenso das eigene Verhalten zur Entschärfung der Gefahren, obwohl beide Gruppen viel Selbstkritik äussern. Dem subjektiven Eindruck stehen nämlich die tatsächlichen Unfallzahlen gegenüber.

Der Unfallstatistik 2015 zufolge starben 39 Velo- und E-Bike-Fahrende, von 8008 Verunfallten wurden 1001 schwer verletzt. Die Umfrage des Forschungsinstituts LINK hat erhärtet, dass die Missachtungen des Vortrittrechts als wichtigste Ursache für schwerverletzte Velo- und E-Bike-Fahrer unterschätzt wird. „Es braucht immer einen Kontrollblick“, lautet die Botschaft im Kampagnenjahr 2016.


Aufmerksam unterwegs für weniger Unfälle. (Bild: © g-stockstudio – Shutterstock.com)

Eine höhere Sicherheit erreichen

Die in der Umfrage vorgeschlagenen insgesamt fünfzehn Massnahmen für eine unfallfreie Fahrt erhielten von beiden Gruppen eine hohe Zustimmung. Verbesserungspotenzial gibt es bei: „Fahren mit Licht am Tag für Velos“, „ausreichend Abstand, damit man besser gesehen wird“ und „am Tag gut sichtbare Kleidung tragen“. Diesen Verhaltensweisen gemeinsam ist, dass die Velofahrenden damit nicht direkt das eigene, sondern das Verhalten der Autofahrer beeinflussen, indem sie sich besser sichtbar machen.

Bei der Umfrage herauskristallisiert haben sich wechselseitige Anliegen. Gemeinsam ist der von beiden Gruppen am häufigsten geäusserte Wunsch nach Respekt und für mehr gegenseitiges Verständnis. Hinzu wünschen sich Autofahrende von den Velofahrern: Verkehrsregeln einhalten, bessere Sichtbarkeit mittels Velolicht und Kleidung, nicht im toten Winkel fahren und nicht überraschend auftauchen.

Umgekehrt wünschen sich Velofahrende von den Autofahrern: Geduld und Behandlung der FahrradNutzerinnen und -Nutzer als gleichwertige Verkehrsteilnehmer, höhere Konzentration auf den Verkehr, genügend Abstand beim Überholen und am rechten Strassenrand genügend Platz für die Durchfahrt der Velos.

Und wer regelmässig sowohl Velo als auch Auto fährt, erlebt deutlich weniger Konflikte. Die andere Sicht zu kennen, begünstigt also unfallfreies Fahren.


Ausgewählte Grafiken zum Thema finden Sie hier.

 

Artikel von: VCS Verkehrs-Club der Schweiz
Artikelbild: © connel – Shutterstock.com

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