Mit Kindern im Auto unterwegs

Sind Kinder in der Familie dann ist es ganz normal, dass diese auch mit dem Auto mitfahren. Von der Fahrt des Neugeborenen aus der Klinik nach Hause bis zum komfortablen Transport in die Schule und zum Verein reicht die Transportfreude der Eltern. Und natürlich gehen die Kinder auch im Urlaub und in der Freizeit mit auf Reisen, Einkaufsfahrten eingeschlossen.

Dass Kinder im Auto nicht nur besonders gesichert werden müssen, sondern auch sonst eine beim Fahren recht nervige Spezies sein können, ist jedem Elternteil bekannt. Ein guter Grund dafür, hier noch einmal zu erläutern, wie Kinder im Auto sicher mitfahren und richtig beschäftigt werden können.

Den richtigen Kindersitz wählen

Die Angebotspalette an Kindersitzen ist gross, entsprechend schwer fällt die Auswahl. Immer wieder begutachten Prüforganisationen in verschiedenen Tests die unterschiedlichen Kindersitze und trennen so die Spreu vom Weizen. Dabei wird offenbar, dass die preiswerten Kindersitze nicht automatisch die schlechteren sind und teure Sicherungssysteme nicht per se besser.

Grundsätzlich müssen Kindersitze nach dem Alter der Kinder, nach der Grösse und dem Gewicht ausgewählt werden. Für Babys ist die entsprechend für den Einsatz im Auto ausgestattete Babyschale der richtige Kindersitz, Kleinkinder brauchen einen ihrer Grösse und dem Körpergewicht entsprechenden Kindersitz. Grössere Kinder müssen zumindest auf einer sicher befestigten geeigneten Sitzerhöhung mitfahren. Dabei ist zu beachten, dass kaum ein Kindersitz all diese Phasen miterleben wird. Daraus folgt, dass Kindersitze entsprechend der Grösse und des Gewichts der Kinder in gewissen Abständen zu tauschen sind.

Wichtig ist, dass die separaten Kindersitze bestimmungsgemäss und nach den Angaben der Hersteller mit den fahrzeugeigenen Gurten fest am Sitz zu befestigen sind. Darüber hinaus müssen diese Kindersitze über eigene Rückhaltesysteme, sprich Gurte, verfügen. Diese sind in aller Regel als sogenannte Hosenträgergurte ausgeführt. Zusätzliche Kopfpolster und seitliche Polster sind in jedem Fall empfehlenswert.

Kinder ab einer Grösse von etwa 1,30 Metern können dann auch auf einer Sitzerhöhung mitfahren und den fahrzeugspezifischen Gurt nutzen, solange dieser nicht über den Hals, sondern sicher über die Schultern verläuft.

Zusätzliche Achtsamkeit gefragt

Etwa ab zwei bis drei Jahren steigt bei vielen Kindern die Neugier und der Spieltrieb. Und das auch im Auto. Nicht selten finden Kinder schnell heraus, wie das Gurtschloss funktioniert und können dieses je nach Modell auch einfach selbst öffnen. Davon betroffen sind nicht nur die Gurtschlösser am Kindersitz selbst, sondern auch das Schloss, dass den Kindersitz mit dem üblichen Sicherheitsgurt am Fahrzeugsitz hält. Hier muss immer wieder einmal geprüft werden, ob diese Gurtschlösser auch noch verschlossen sind. Günstig sind Systeme, bei denen die Gurtschlösser verdeckt sind, so dass die Kleinen diese nicht einfach während der Fahrt öffnen können.

Kinder vorn oder hinten?

Generell ist die hintere Sitzbank der sicherste Platz für den Nachwuchs. Auch wenn viele Eltern meinen, ihr Sprössling sei vorn auf dem Beifahrersitz besser aufgehoben und kontrollierbar, entspricht das nicht der Realität. Der statistisch sicherste Platz in einem PKW ist hinten rechts. Hier sind die durchschnittlichen Gefährdungen im Falle eines Unfalls am geringsten.


Den richtigen Kindersitz wählen (Bild: © liseykina – shutterstock.com)

Wer seine kleinen Mitfahrer dennoch immer unter Kontrolle haben will, ist mit einem zusätzlich montierbaren Innenraumspiegel gut beraten. Der kann exakt so ausgerichtet werden, dass die Kleinen auf der hinteren Sitzbank immer gut zu sehen sind.

Kinderbeschäftigung für längere Fahrten

Angeschnallte Kinder auf der Rückbank langweilen sich schnell. Deshalb ist es vor allem auf längeren Fahrten wichtig, für entsprechende Beschäftigung zu sorgen. Während kleinere Kinder mit dem kleinen Lieblingskissen oder dem Lieblingsplüschtier noch einfach zufriedenzustellen sind, brauchen grössere Kinder schon etwas mehr Abwechslung. Während langer Autofahrten kann man mit den Kinder singen, besondere Punkte wie etwa Tiere in der Landschaft suchen oder auch kleine Worträtsel durchführen. Grössere Kinder sollten auch anderes Beschäftigungsmaterial mitnehmen dürfen, solange dieses der Sicherheit im Auto nicht entgegenläuft. Auch die Ausstattung der hinteren Sitzreihen mit DVD-Geräten kann sinnvoll sein. Hier können dann die Kleinen ihren liebsten Trickfilm schauen und merken dann oftmals gar nicht, wie schnell die Zeit vergeht.

Strittig ist, ob Essen und Trinken im Fahrzeug sinnvoll ist. Besonders kleinere Kinder können sich hier schnell verschlucken, von den typischen Verunreinigungen im Fahrzeuginnenraum einmal abgesehen.

Sicherheit geht immer vor

Bei jeder Entscheidung bezüglich der mitreisenden Kinder geht der Aspekt der Sicherheit immer vor. Das betrifft die Sitzposition der Kinder auf geeigneten Kindersitzen genauso wie die Beschäftigung unterwegs. Wer alleine mit Kinder reist, muss in jedem Fall sicherstellen, dass seine Aufmerksamkeit während der Fahrt immer ganz dem Verkehr gilt. Hier können quengelnde oder gar schreiende Kinder zur echten Gefahr werden. Gefährlich wird es auch dann, wenn sich Kinder ungesichert im Fahrzeug bewegen und eventuell an Türen, Fenstern oder Bedienelementen herumspielen. Achten Sie immer darauf, dass die Kindersicherung der Türen verriegelt ist. Elektrische Fensterheber sollten Sie an den Sitzpositionen der Kinder deaktivieren. Sind noch Fensterkurbeln vorhanden, können Sie diese einfach abziehen, so dass hier auch nicht ständig die Fenster hoch- und runtergekurbelt werden.

Legen Sie auf Reisen mit Kindern öfter Pausen ein und sorgen Sie dabei dafür, dass sich die Kleinen ausreichend und altersgerecht bewegen können. Denken Sie bei entsprechend alten Kindern auch an die notwendigen Toilettenpausen, um das eine oder andere Malheur während der Fahrt zu vermeiden.

 

Oberstes Bild: © Alexey Losevich – shutterstock.com

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Mehr zu Olaf Hoffmann

Olaf Hoffmann ist der kreative und führende Kopf hinter dem Unternehmen Geradeaus...die Berater.
Neben der Beratertätigkeit für kleine und mittlere Unternehmen und Privatpersonen in Veränderungssituationen ist Olaf Hoffmann aktiv in der Fort- und Weiterbildung im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe.
Als Autor für zahlreiche Blogs und Webauftritte brilliert er mit einer oftmals bestechenden Klarheit oder einer verspielt ironisch bis sarkastischen Ader. Ob Sachtext, Blogbeitrag oder beschreibender Inhalt - die Arbeiten des Autors Olaf Hoffmann bereichern seit 2008 in vielfältigen Formen das deutschsprachige Internet.

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