Mehr Komfort für Velofahrer - Stadt Bern mit zwei Velostrassen
Die Stadt Bern ebnet Velofahrern den Weg. Demnächst werden zwei Strassen ausschliesslich für Velos in Betrieb genommen. Sie machen – dank Vorrang gegenüber dem einmündenden Verkehr – eine unterbrechungsfreie und sichere Velofahrt auf längeren Strecken im Länggass- und im Breitenrainquartier möglich. Velos dürfen hier auch nebeneinander fahren.
Die beiden Velostrassen sollen den Komfort für Velofahrende auf Quartierstrassen erhöhen. Sie werden im Rahmen eines gesamtschweizerischen Projekts als Pilotbetrieb geführt. Der Gemeinderat hatte im Juni 2016 entschieden, das bisher in der Schweiz nicht vorgesehene Verkehrsregime der Velostrasse („Fahrradstrasse“) im Rahmen eines Pilots des Bundesamts für Strassen (ASTRA) auch in der Stadt Bern zu testen.
Gemeinsam mit dem ASTRA hat die Verkehrsplanung hierfür zwei Strecken definiert: Zum einen die rund 750 Meter lange Strecke Erlachstrasse-Freiestrasse in der Länggasse und zum anderen die rund ein Kilometer lange Strecke Beundenfeldstrasse-Militärstrasse im Breitenrainquartier. Da schon jetzt mehr als doppelt so viele Velos wie Autos die beiden Strecken befahren, eignen sie sich bestens als Velostrassen.
Neues Signal „Velostrasse“
Die Velostrassen sollen ihren Nutzerinnen und Nutzern in erster Linie als „VeloKomfortrouten“ in den Quartieren dienen und ein sicheres und möglichst unterbrechungsfreies Vorankommen ermöglichen. Dazu wird auf den beiden Strecken der Rechtsvortritt aufgehoben. Zudem dürfen Velofahrende nebeneinander fahren. Tempo 30 gilt dabei auch für Velofahrerinnen und Velofahrer.
Das ASTRA hat für den Pilotversuch ein neues Signal „Velostrasse“ entwickelt. Dieses Signal steht jeweils eingangs der Velostrassen sowie an den grösseren Kreuzungen. Zudem werden an sämtlichen Kreuzungen grosse gelbe Velopiktogramme auf die Fahrbahn markiert. Kreuzungen, an denen bisher Rechtsvortritt galt, werden mit dem entsprechenden Signal „kein Vortritt“ ausgestattet.
Weitere Pilotversuche
Um die Wirkung von Velostrassen abschliessend beurteilen zu können, führt das ASTRA in insgesamt fünf Schweizer Städten Pilotversuche durch. Neben der Stadt Bern beteiligen sich die Städte Basel, Zürich, St. Gallen und Luzern am Projekt. Dabei wird der Einfluss von Velostrassen auf die Verkehrssicherheit, auf die Qualität und den Komfort für den Veloverkehr sowie auf dessen Akzeptanz untersucht.
Der Abschlussbericht ist für das erste Halbjahr 2018 vorgesehen. Anschliessend prüft das ASTRA, ob das Verkehrsregime ins ordentliche Recht überführt wird oder in Vernehmlassung geht.
Artikel von: Stadt Bern
Artikelbilder: © Stadt Bern