Diesel oder Benziner – wie kann der Konsument Geld sparen?

Dass die Preise für Sprit Wellenbewegungen vollziehen, dürfte weithin bekannt sein. Auch die Schweiz bleibt nicht davon verschont, sich laufend über wechselnde Preise für Benzin oder Diesel zu ärgern. Das Ganze geht so weit, dass die steigenden Preise für Diesel und Benzin sogar die Kriminalitätsrate – Stichwort Spritklau – in die Höhe schnellen lassen. 

Doch wie kann man sich als Verbraucher schon vor dem Kauf eines Fahrzeugs nachhaltig dahin gehend absichern, dass sich die Preise für den Treibstoff des Pkw in Grenzen halten? Hilft es, wenn man sich statt für den Benziner für ein Diesel-Fahrzeug entscheidet? Wir gehen dieser Frage einmal auf den Grund und schauen, wie es bei den Motortypen unter dem Strich ausschaut.

Ist ein Diesel wirklich günstiger als ein Benziner?

Mit welchem Pkw lässt sich nun doch mehr Geld sparen? Mit einem Benziner oder einem Diesel? Dabei muss zuerst einmal berücksichtigt werden, dass auch der Preis für den Liter Diesel in den vergangenen Jahren erheblich angestiegen ist. Natürlich ist Diesel noch preiswerter als das reguläre Benzin – auch günstiger als E10 – und abgesehen vom LPG (Gas) der günstigste Treibstoff für Fahrzeuge, die weitere Strecken überwinden müssen.

Zählt also die Diesel-Motorisierung zu den Favoriten bei Firmenfahrzeugen? Und ab welcher Laufleistung lohnt sich ein Selbstzünder, also ein Dieselaggregat? Ja, im Grunde ist die Aussage auch aktuell noch stimmig, kann und sollte aber nicht den alleinigen Ausschlag dafür geben, für welchen Fahrzeugtyp man sich entscheidet. Gerade im Zuge der massiven Weiterentwicklung der Benzinmotoren in Richtung Spritersparnis werden die Grenzen beim Verbrauch eher fliessend und sind nicht mehr so stark konturiert wie vor Jahren noch. Darum sind ebenso die Strecken zu berücksichtigen, die für gewöhnlich mit dem Pkw zurückzulegen sind, und die Grösse, welche das Fahrzeug haben soll.

Benziner gegen Diesel, so lautet wohl das ewige Duell auf den Strassen. War der Diesel vor Jahren noch als regelrechte Dreckschleuder, was die Abgaswerte angeht, verschrien, so hat sich das Bild nachhaltig gewandelt. Dem Feinstaub, einst das Hauptbelastungselement bei Fahrzeugen, die mit Dieselmotoren betrieben wurden, wurde mit dem Russpartikelfilter massiv auf den Leib gerückt, die Ausscheidungen eingedämmt. Der Diesel emittiert weniger CO2 im Direktvergleich mit dem Benzinmotor und auch im Verbrauch sind die Selbstzünder sparsamer. Und, jetzt kommen wir zum regelmässigen Kernargument, der Treibstoff ist einfach billiger – viel billiger.


Ist ein Diesel wirklich günstiger als ein Benziner? (Bild: © Maridav – shutterstock.com)

Doch wo kann der Benziner dann noch seine Punkte einfahren? Vergleicht man den Benzinmotor mit dem Dieselaggregat hinsichtlich der Anschaffungskosten, muss man den Selbstzünder schon manchen Kilometer laufen lassen und auch schon mal damit in den Ferien die Schweiz erkunden, damit sich die Preisdifferenz zugunsten der Diesel-Fahrzeuge egalisiert. Auch bei den steuerlichen Lasten, den Intervallen für Inspektionen, den Kosten der Versicherung und sogar bei den Reparaturkosten hat der Benziner gegenüber dem Selbstzünder die Nase vorn.

Unterschiede bei den Modellen vor dem Kauf berücksichtigen

Entscheidungsimmanent ist immer noch, wie viele Kilometer man mit seinem Fahrzeug zurücklegt. Wer den höheren Anschaffungspreis und die höheren Unterhaltskosten beim Diesel abfangen will, der sollte schon viele, viele Kilometer auf den Strassen des Landes zu finden sein. Dabei ist das gewünschte Modell genau zu betrachten, denn je nach Modell können diese Gegenrechnungen sehr unterschiedlich ausfallen. Als Faustformel lässt sich allerdings sagen, dass der Diesel sich generell erst dann rechnet, wenn man eine jährliche Laufleistung von über 10’000 – bei manchen Modellen gar 15’000 oder sogar mehr als 30’000, wie zum Beispiel beim Honda Accord 2.2 i DTEC S – Kilometern erreicht. Ganz abenteuerlich wird es beim Ford C-Max, denn damit er sich im Vergleich Diesel vs. Benziner lohnt, muss man sogar mehr als 35’000 Kilometer fahren. Bei Werten unter diesen magischen Grenzen, die sich fahrzeugspezifisch verändern, lohnt sich doch eher der Benziner.

Als Käufer eines Neu- oder Gebrauchtwagens, bei dessen Kauf Sie einige Tipps beachten sollten, sollten Sie ein Profil erstellen, wie Ihre Fahrstrecken aussehen. Fahren Sie oft auf der Autobahn oder Fernstrassen – dann lohnt sich der Diesel. Müssen Sie aber in der Regel den Stadtverkehr auf den Kurzstrecken meistern, dann fahren Sie mit einem Benziner besser. Natürlich spielt es auch eine grosse Rolle, in welcher Fahrzeugkategorie Sie sich umschauen. Fahrzeuggrösse und Fahrzeugtyp entscheiden also mit bei der Frage, ob man den Diesel oder den Benziner wählt. Je grösser und schwerer das präferierte Fahrzeug ist – zum Beispiel bei den immer beliebter werdenden SUV –, desto mehr kann das Dieselaggregat all seine Vorteile gnadenlos ausspielen.



Der Selbstzünder sorgt in einem SUV oder auch im grossen Kombi für ein hohes Mass an Durchzug, denn er kann seine Drehmomentstärke in diesen Fahrzeugtypen in die Waagschale werfen. Muss man sich aber mit einem eher kleinen und Parkplatz-freundlichen Pkw durch den Dschungel der Metropolen arbeiten, ist der sparsame und moderne Benzinmotor die erste Wahl. Um es auf einen kurzen Nenner zu bringen: Will man einen Sportwagen, wird es der Benziner – willl man ein Arbeitstier, dann macht es der Diesel.

 

Artikelbild: © J.D.S – shutterstock.com

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