Der BMW i8 läutet die Zukunft ein

Auf in die Zukunft: In wenigen Wochen wird BMW den i8 veröffentlichen, welchen das Unternehmen als „ersten einer neuen Klasse“ anpreist. Der Hybrid-Sportwagen verfügt über einen Benzin- und Elektromotor, verbraucht verschwindend wenig Sprit – und zeigt ein Innenleben, das fast aus einem Science-Fiction-Film entsprungen sein könnte.

Mit dem BMW i8 erlebt man die seltenen Momente, in welchen Passanten ungläubig den Kopf schütteln. Ja, Lamborghini, Ferrari & Co. sind auch selten und schön, aber der i8 geht noch einen Schritt weiter. Er trägt den typischen Look einer Designstudie, so dass man bei Unkenntnis über den Wagen schnell vermuten könnte, dass es sich nur um eine solche Studie handle – aber tatsächlich steht der i8 schon in wenigen Wochen zum Verkauf bereit.

Schmetterlingstüren wie beim erwähnten Lamborghini, eine zerklüftete Karosserie, im Innenraum gibt es offenbar keinen Platz für analoge Instrumente. BMW übertreibt nicht mit der Aussage, dass es sich um einen Wagen einer völlig neuen Klasse handelt.

Gefertigt wird das technische Wunderwerk überall, wo es nur geht, aus Karbon. Damit soll das Gewicht gedrückt werden (auf etwa 1,5 Tonnen), was wiederum dem Verbrauch zugutekommt. Im Innenraum bietet der BMW i8 viel Platz – zumindest für Fahrer und Beifahrer. Hinten wird es eng, nur Kinder können dort wirklich entspannt Platz nehmen. Auch der Kofferraum fällt mit einem Volumen von 154 Litern eher klein aus – aber ein Wagen für Transporte oder eine Familie möchte der i8 schliesslich ohnehin nicht sein.

Leistung eines Sportwagens, Verbrauch eines Kleinwagens

Innerhalb von 4,4 Sekunden springt der BMW i8 auf 100 km/h. Damit erreicht man zwar nicht die Bereiche „echter“ Sportwagen vom Schlage eines Porsche 918, aber verstecken muss sich der Wagen auch nicht. Maximal ist die Geschwindigkeit auf 250 km/h begrenzt, mehr dürfte auf den meisten Strecken auch nicht notwendig sein.

Die eigentliche Sensation im BMW i8 steckt jedoch im Verbrauch, den der Wagen dafür benötigt: 2,1 Liter schluckt das Auto auf 100 Kilometern, der Schadstoffausstoss beträgt 49 Gramm CO2 pro Kilometer. Dabei handelt es sich zwar um herstellertypische Werte unter optimalen Bedingungen. Aber selbst dann, wenn wir für den Verbrauch noch einmal 50 % dazuaddieren, sind wir erst bei etwas mehr als drei Litern – kein Vergleich zu den 15 bis 20 Litern eines Lamborghini. Unter diesen Gesichtspunkten wird selbst ein VW Golf zum Umweltsünder.


BMW i8 - Elektro Motor. (Bild: Ritu Manoj Jethani / Shutterstock.com)
BMW i8 – Elektro Motor. (Bild: Ritu Manoj Jethani / Shutterstock.com)


Möglich wird all dies offensichtlich durch die Antriebstechnik: Der elektrische Motor befindet sich unter der Motorhaube und leistet erstaunliche 131 PS. Maximal kann der BMW i8 damit 120 km/h erreichen, die Reichweite ist auf 37 Kilometer limitiert. Für absolut flüsterleise Stadtfahrten reicht das noch immer problemlos aus. Vorsorglich hat BMW aber auch einen klassischen Benziner im Heck montiert: Drei Zylinder, 1,5 Liter Hubraum, 231 PS lauten hier die Eckdaten. Im Zusammenspiel mit dem Elektromotor springt die Leistung dann auf 362 PS – und der i8 wird zum echten Sportwagen, was man dem fast schon steril wirkenden Fahrzeug sonst gar nicht zugetraut hätte. Die Unterschiede zu klassischen Sportwagen von 2014 fallen dann nur noch marginal aus.

BMW i8 - Volldigitales Innenleben. (Bild: Fingerhut / Shutterstock.com)
BMW i8 – Volldigitales Innenleben. (Bild: Fingerhut / Shutterstock.com)


Volldigitales Innenleben

Auch der Fahrer kommt in der Zukunft an: Per Knopf springt der i8 an, iDrive-Controller, eine Handbremse mit Drucktasten und andere Spielereien sind bereits aus Oberklasse-Fahrzeugen von BMW bekannt. Neu hingegen ist beispielsweise eDrive: Alle Anzeigen verfärben sich dann und zeigen einen blauen Hintergrund, der Antrieb und selbst kleinere Elemente wie Heizung und Klimaanlage springen dann in einen umweltschonenden Modus. Ein in die Windschutzscheibe integriertes HUD zeigt auf Wunsch Informationen über den Wagen und die Strecke an.

Ebenfalls komplett neu ist das Laserlicht, über welches wir bereits berichtet haben: Sobald der BMW i8 auf eine gewisse Distanz vollkommene Dunkelheit misst und die Geschwindigkeit ein bestimmtes Niveau erreicht, schalten sich die neuen Frontscheinwerfer ein. Auf einer Strecke von 600 Metern wird die Strecke dann taghell beleuchtet, so dass die Dunkelheit wirklich keine Chance mehr hat. Registriert das Auto entgegenkommende Fahrzeuge, schaltet sich das Laserlicht automatisch wieder ab

Aber hat er auch Schwächen?

Natürlich – wie etwa den Preis: 171’000 Franken kostet der BMW i8 in der Vollausstattung mit allen erdenklichen technischen Besonderheiten. Im Vergleich zu Ferrari und ähnlichen Boliden ist das zwar nicht viel Geld, aber allzu viele Modelle dieses Fahrzeugs werden wohl nicht über die Strassen gleiten. Ausserdem ist das Fahrgefühl nicht perfekt: In Kurven auf Landstrassen fährt sich der BMW i8 ein wenig zu widerspenstig, die automatische Stabilitätskontrolle muss dann oft aushelfen.

All das sind aber Kleinigkeiten, welche die Käufer des i8 kaum stören dürften – denn für einen Hauch von Zukunft nimmt man solche Nachteile doch gerne in Kauf, oder?

 

Oberstes Bild: © Thampapon – Shutterstock.com

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