Auto China: Die Highlights von der Pekinger Messe
VON Alin Cucu Auto Messen/Events
Einst eine Freakshow, hat sich die Pekinger Automesse Auto China zu einer seriösen Veranstaltung gemausert. Von chinesischen Abklatsch-Varianten bekannter Modelle ist kaum mehr etwas zu sehen, dafür hochinteressante Innovationen der Grossen – und der weniger Bekannten.
Kompaktsegment: Sportliche SUVs und BMW-Dreizylinder
SUVs sind unheimlich beliebt, oft aber auch beneidet. Zumindest die grossen. Nicht umsonst zeichnet sich seit Jahren ein Trend zu einem immer breiteren Angebot an Sports Utility Vehicles ab, die Bandbreite wächst dabei eher nach unten, zu den kleineren Versionen. Audi Q3, BMW X1, Mercedes GLA: Alles alltagstaugliche, schicke, aber auch ökologisch verträgliche Modelle, hält sich der Spritverbrauch doch in Grenzen.
Audi wagt sich nun sogar eine Stufe unter den Q3. In Peking stellte der Ingolstädter Autobauer eine Studie namens „TT offroad concept“ vor. Richtig gelesen, TT: Aus dem knuffigen Kompatksportwagen wird wie im Handumdrehen ein Mini-SUV. 4,39 Meter misst er gerade einmal und kommt mit Hybridantrieb daher.
Auch Konkurrent BMW setzt seinen „Efficient Dynamics“-Trend fort. Erst wurden Sechszylinder durch Vierzylinder ersetzt, alles im Namen der Spritsparsamkeit. Jetzt kommt sogar ein Münchner mit drei Töpfen auf den Markt: Der 2er Active Tourer will BMW-typisch sportlich sein, aber auch praktisch und sparsam. Der Sportsvan startet mit je drei Diesel- und Benzinmotoren, wobei die Basis jeweils nur drei Töpfe hat.
Mittelklasse: Sportliche Design-Studie von VW und viel Hybrid-Technologie
Wie beim Passat plant VW offenbar auch für den Jetta einen sportlichen Coupé-Ableger. Eine entsprechende Studie zeigte Volkswagen auf der Auto China. 4,60 Meter lang, 1,84 Meter breit und nur 1,42 Meter hoch: Allein schon die Masse deuten Aggressivität an. Ein 220 PS-TSI-Motor soll die Sportlichkeit auch auf die Strasse bringen und den „Jetta CC“ in nur 6,5 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen.
Volvo hingegen setzt stark auf Hybrid-Antriebe und präsentiert mit der S60L PPHEV-Studie ein Fahrzeug, das sowohl vollelektrisch als auch im kombinierten Modus fahren kann und dann bis zu 306 PS und 550 Newtonmeter auf die Strasse bringt. Der Clou: Die Batterie lässt sich an jeder Steckdose aufladen.
Luxusklasse: BMW „9er“ und hybridgetriebener Bentley
Auch wenn Otto Normalverbraucher hier aus monetären Gründen keine Kaufinteressen anmelden kann: Die Flaggschiff-Studien der Hersteller haben es uns doch allen angetan.
Und so kommt BMW endlich mit einer Antwort auf den Mercedes Maybach daher. „Future Luxury“ nennen die Bayern ihre Studie, die man auch als „BMW 9er“ auffassen könnte. Ein erweitertes Head-Up-Display, gegenläufig öffnende Türen sowie vier Einzelsitze mit wechselnder Ambiente-Beleuchtung sind nur einige der Highlights, die die Luxuskarosse drin hat. Den chinesischen Luxus-Fans dürfte es gefallen.
Auf die Strasse wird er wahrscheinlich nie kommen, schön anzuschauen ist er trotzdem. Der Bentley, den Mutterkonzern VW in Peking vorstellt, soll die traditionell grossvolumigen und durstigen Bentley-Motoren verbrauchsmässig zähmen. 70 Prozent weniger Emissionen und dabei 25 Prozent mehr Leistung versprach Bentley-Chef Wolfgang Schreiber. Die Luxuslimousine ist dabei als Testträger für das kommende Bentley-SUV zu sehen, dass 2017 mit eben dieser Hybrid-Technologie auf den Markt kommen soll.
Oberstes Bild: Die BMW-Studie „Future Luxury“ (Quelle: auto-news.ch)