Konkurrenz auf dem Elektromobil-Markt: Kalaschnikow zielt auf Tesla
VON Agentur belmedia GmbH Elektromobilität News
Denkt man heute an Autos, die von einem Elektromotor angetrieben werden, so denkt man in erster Linie an den amerikanischen Hersteller Tesla. Ziel des 2003 gegründeten Unternehmens war der schnellstmögliche Übergang zu nachhaltiger Energie. Erst sieben Jahre später erhielt Tesla Inc. die Namensrechte an dem berühmten Vorbild Nicola Tesla.
Dessen Erfindungen bestimmen unser modernes Leben nach wie vor, auch wenn er zu Lebzeiten als Erfinder des Wechselstroms gegen das Marketinggenie des Gleichstrom- und Glühbirnen-Erfinders Thomas Alva Edison nicht ankam.
Gut möglich, dass Nicola Tesla, der zu Lebzeiten wenig an Ruhm interessiert war, am Ende doch noch seinen Konkurrenten an Bekanntheit überflügeln wird.
Elon Musk im Kampf gegen Kalaschnikow?
Wie schon der Namensgeber ist auch der Firmeninhaber Elon Musk eine schillernde Persönlichkeit. Einer breiten Masse wurde er erstmals als Gründer des Online-Zahlungsdienstes PayPal bekannt. Er schaffte das Kunststück, dieses Unternehmen gleich zwei Mal mit Milliardengewinn zu verkaufen. Musk ist in der Zwischenzeit der wichtigste Werbeträger seiner Firma Tesla und erregt immer wieder mit unglaublichen Aktivitäten weltweit Aufsehen. So schickte er erst vor kurzem einen Tesla ins All.
Wie stark fällt dagegen ein möglicher neuer Konkurrent von Tesla ab, wenn es um Glanz und Glorie geht. Ausgerechnet der russische Waffenhersteller Kalaschnikow hat vor kurzem angekündigt, in den Markt mit Elektroautos einsteigen zu wollen.
Vom Gewehr zum Auto
Kalaschnikow ist für seine Sturm- und Maschinengewehre weltberühmt, vor allem für das Originalmodell AK-47. Jeder Filmfan kennt das Modell aus zahlreichen Hollywood-Produktionen: Ob X-Men: First Class, Blood Diamond, Rambo oder Apocalypse Now. Die Waffe ist längst fixer Bestandteil der Filmkultur geworden. Auch in zahlreichen Videospielen gehört die AK-47 zur Grundausstattung, vor allem bei Ego-Shootern. Far Cry Lara Croft und der einsame Wolf Max Payne kommen ohne die ikonische Waffe einfach nicht mehr aus. Während die ersten Videospiele noch damit punkteten, Pillen in einem Labyrinth zu fressen, ohne sich von Geistern erwischen zu lassen, wie beim Klassiker Pak-Man, fahren die Produzenten heute schwere Geschütze auf. Dazu zählt eben auch ein Maschinengewehr der Marke Kalaschnikow.
Retro ist Trumpf
CV-1 heisst das, nun ja Prachtstück, mit dem Kalaschnikow gegen Tesla antreten will. Das Auto wurde im bekannten Ost-Style designt und soll es laut seinem Hersteller mit dem amerikanischen Vorbild aufnehmen können.
Lackiert in hellblau sieht der Wagen aus, als wäre er mit einer Zeitmaschine direkt aus den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts gekommen. Das Design ist laut Kalaschnikow bewusst so gewählt. Die Karosserie verbirgt den oberen Bereich der grossen Reifen. Die Batterie wiegt rund 50 Kilogramm und bringt es auf eine Stromstärke von 2.000 Ampere. Die Batteriekapazität liegt bei 90 Kilowattstunden. Mit einer vollen Ladung soll der CV-1 350 Kilometer zurücklegen können. 100 Stundenkilometer erreicht das Fahrzeug nach einer Zeit von nur sechs Sekunden. Dafür weist es eine Leistung von 299 PS auf. Nach eigenen Angaben hat Kalaschnikow dabei auch einen „revolutionären Wechselrichter“ entwickelt. Der Bekanntheit von Kalaschnikow entsprechend hat das Unternehmen sein Konzeptauto auf der Armeemesse Army 2018 präsentiert.
Orientiert hat sich der Waffenhersteller an der fünftürigen Limousine Isch 2125, einem Kombi aus den 1970er Jahren. Dieses Auto wurde von der Firma Ischmasch (oder Moskwitsch) hergestellt. Praktischerweise gehört die Firma, die so wie Kalaschnikow selbst, ebenfalls Waffen und Autos produziert, seit dem Jahr 2013 zum Kalaschnikow-Konzern.
Der Jubel blieb bisher aus
Im Internet waren die Reaktionen auf das neue Elektroauto bestenfalls freundlich. Manche User vergleichen den CV-1 gar mit einem Panzer. Ob es die russische Neuentwicklung wirklich mit einem Tesla aufnehmen kann, wird sich wohl erst mit der Markteinführung zeigen. Über diese ist derzeit nichts bekannt, auch der Preis blieb vorläufig im Dunkeln.
Kalaschnikow hat aber damit noch lange nicht genug. Auch die Motorräder haben es dem Unternehmen angetan. Gleichzeitig mit dem Elektroauto wurde der staunenden Öffentlichkeit auch eine Enduro gezeigt. Die SM-1 hat eine Reichweite von 150 Kilometer und schafft immerhin 100 Stundenkilometer.
Das neue Auto, bzw. Motorrad ist nicht der erste Versuch von Kalaschnikow seine Geschäftsfelder zu erweitern. So produziert das Unternehmen längst Schirme, Smartphone-Hüllen und hat sogar eine eigene Modekollektion auf den Markt gebracht.
Titelbild: Nadezda Murmakova – shutterstock.com