Wie lesen sich die Autotrends des Jahres 2014?

Gerade im Frühjahr fragt man sich: Was erwartet uns noch im Autojahr 2014? Womit muss man sich beschäftigen, wenn man sich für den Automarkt interessiert?

Schon zum Ende des letzten Jahres stand eigentlich fest, dass man eher weniger mit bahnbrechenden neuen Trends würde rechnen können. Es wird eher darauf gesetzt, dass Entwicklungen, die in den letzten Jahren gestartet wurden, konsequent fortgeführt werden. Verstärkt und konsequent. Ein Trend, der bereits seit langer Zeit Jahr für Jahr eine Fortsetzung erfährt, ist das Spritsparen, Spritsparen, Spritsparen. Doch auch 2014 ist eher nicht zu erwarten, dass sich am Markt der E-Fahrzeuge (Elektromobile) Bahnbrechendes tun wird.

Aus Deutschland droht die Pkw-Maut

Ein Trend, der sich bereits seit geraumer Zeit andeutet, betrifft die Fahrer, die zum Beispiel aus der Schweiz nach Deutschland müssen. Die Regierungskoalition in der deutschen Bundeshauptstadt Berlin lässt durchblicken, dass man das Thema Maut forciert angehen will. Und doch besteht gerade bei diesem Trend die Möglichkeit, dass sich das Thema von selbst erledigen wird. Deutschland möchte vermeiden, die eigenen Bürger mit der Maut zu belasten. Das wird aber mit den Regularien der EU schwierig umsetzbar sein.

Der komplexe Aufwand, der zu einer Mautdurchsetzung betrieben werden müsste, dürfte unter dem Strich zu gross sein, und darum dürfen auch Autofahrer aus der Schweiz wohl auf weitere Sicht kostenfrei über deutsche Autobahnen fahren können. Ein Trend also, der sich wohl nicht wird durchsetzen können.

Kältemittel für Klimaanlagen klimaschädlich

Auch die Kältemittelthematik wurde aus dem Jahr 2013 ins aktuelle Jahr mitgenommen. Und auch hier sieht es nicht so aus, als würden sich schnelle Lösungen zeigen. Das bisherige Kältemittel für Klimaanlagen in Fahrzeugen – bekannt unter der Bezeichnung R 134a – ist von der EU als hochgradig klimaschädlich verboten worden. Und doch gibt es bisher keine eindeutige Klärung. Auch die Alternative zum verbotenen Kältemittel – diesmal mit der Nummer R1234yf versehen – ist am Markt massiv umstritten.

Nutzen die Hersteller die Ausweichvariante oder nehmen sie weiterhin R 134a und versuchen, zeitnah eine verbesserte, schadstofffreie Lösung zu präsentieren? Die Klimaanlage ist jedenfalls aus dem Fahrzeugmarkt nicht mehr wegzudenken, also muss eine Lösung gefunden werden – im Sinne der Umwelt möglichst schnell. Hier steht der Trend so, dass sich im Jahr 2014 eher etwas tun wird.

Steigende Zahlen bei alternativen Antriebsarten

Klar ist, dass auch 2014 und in den folgenden Jahren Otto- und Dieselmotoren den Markt nachhaltig bestimmen werden. Mangels echter Alternativen, die ökonomisch arbeiten. Und doch stellen wir fest: Die alternativen Antriebsarten nehmen bei Neuzulassungen von Fahrzeugen zu. Überschaubar, auf niedrigem Niveau, aber es werden mehr. Ganz besonders gilt das für die elektrisch angetriebenen Fahrzeuge. Die Ladekapazität ist schlicht zu überschaubar und gering.

Im Jahr 2013 war es noch so, dass man ein gesteigertes Interesse am BMW i3 zeigte, dem Stromer aus der bayrischen Motorenschmiede. Gerade das mit Hightech vollgepackte Fahrzeug sollte für Furore sorgen. Im Jahr 2014 müssen wir weiter nach Norden schauen, denn dort machen sich die Wolfsburger von VW auf, einen Klassiker in der E-Version vom Band laufen zu lassen. Der Golf, Lieblingsauto nicht nur der Deutschen, soll mit einem Elektromotor Zeichen setzen. Der Trend wird wohl sein, dass die Zulassungszahlen gegenüber 2013 zwar wieder steigen, aber am Ende des Jahres nur einen Promillebereich der Neuzulassungen ausmachen werden.


Elektroauto BMW i3 (Bild: Boykov / Shutterstock.com)


Sprit sparen und geringer Schadstoffausstoss

Im Zusammenhang mit dem Auto fühlt man sich ansatzweise wie bei einer Diät. Jedes Gramm wird gezählt – ganz besonders dann, wenn es um die CO2-Emissionen geht. Noch sechs Jahre bleiben den Autobauern, damit sie die Zahlen erreichen, die bis zum Jahr 2020 anvisiert sind. Die Fahrzeuge sollen bis zu diesem Datum vier Liter Benzin (alternativ 3,5 Liter Diesel-Kraftstoff) verbrauchen – bei einem CO2-Ausstoss von 95 Gramm. Wie kann man das umsetzen?

Bereits vorhandene Modelle werden weiter abgespeckt. Die Anzahl der Zylinder wird reduziert, wie es beim Mini und bei den kleinen Serien aus dem Hause BMW angedacht wird – aus vier Zylindern werden drei gemacht. Vier Zylinder gelten in der gehobenen Mittelklasse als Endwert, und sollte sich doch einmal ein Motor mit sechs oder gar acht Zylindern einschleichen, setzt man auf partielle Abschaltung der Zylinder. Hier ist der Trend sehr heiss, denn es bleibt nicht mehr viel Zeit für langwierige Entwicklungsarbeit.

SUV sind weiter sehr gefragt

Der Trend zum SUV ist nicht zu stoppen. Im Interesse des Spritsparens ist der Trend zwar kontraproduktiv, aber Individualität zählt nun einmal auch. Selbst wenn der Benzinverbrauch nur geringfügig über dem von Kombis liegt, so verbraucht der SUV eben doch mehr. Doch auch dem Trend begegnet man sehr angemessen dadurch, dass die kleineren SUVs forciert werden. Fiat, Ford, Citroën und auch Nissan punkten mit ihren kleinen und sparsamen Modellen. Doch auch in der Oberklasse tut sich etwas, denn BMW wird den X4 weiter pushen, und auch der Porsche Macan wird seinen Platz erobern. Trend: SUV sind wie im Gelände eher nicht zu stoppen.


Toyota Highlander SUV Edition 2015 (Bild: lev radin / Shutterstock.com)


Ein erfreulicher Trend zu noch mehr Sicherheit!

Jahr für Jahr gelingt es, die Zahl der Verkehrstoten weiter sinken zu lassen. Immer neue Assistenzsysteme sorgen für deutlich mehr Sicherheit im Fahrzeug. Dass die Todeszahlen auch weiterhin sinken, liegt daran, dass die Hilfssysteme, die bisher der Top-Class der Pkw vorbehalten waren, sich nach unten zu den kleineren Fahrzeugen durchkämpfen. Dazu gehört beispielsweise der Notbremsassistent. Aktuell wird daran gearbeitet, dass die Systeme Fussgänger besser erfassen und möglicherweise selbsttätig umfahren, statt sie umzufahren.


Funktionsweise vom Notbremsassistenten (Bild: Ford Motor Company, Wikimedia, CC)


Ganz gross im Trend sein wird die SIM-Karte im Pkw, denn es bleibt nur noch dieses Jahr, um die EU-Vorgabe umzusetzen, dass ab 2015 jedes Fahrzeug eine solche Vernetzung mit dem Internet haben muss, um einen automatisierten Notruf absetzen zu können.

Wird es die grosse Überraschung im Jahr 2014 geben? Es zeichnet sich zwar nichts deutlich ab, aber auch hier gilt: Sag niemals nie.

 

Oberstes Bild: Welche grossen Überraschungen zeichnen sich auf dem Fahrzeugmarkt ab? (Bild: Sanit Fuangnakhon / Shutterstock.com)

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