So machen Sie Ihr Boot fit für den Winter – Teil 2

Sorgen Sie dafür, dass kein Wasser eindringen und das Boot zum Sinken bringen kann, indem Sie alle Öffnungen sicher verschliessen und eventuell mit geeignetem Klebeband zukleben. Stellen Sie immer wieder sicher, dass die Kielpumpe einwandfrei arbeitet, dass kein Dreck ihre Ausgänge verstopft und dass sie bei Wassereintritt zuverlässig aktiviert wird. Hierfür müssen die Batterien voll aufgeladen sein; dies muss ebenfalls regelmässig überprüft werden.

Die ist ein Bericht in zwei Teilen:

So machen Sie Ihr Boot fit für den Winter – Teil 1
So machen Sie Ihr Boot fit für den Winter – Teil 2

Hauptsache, Sie frieren nicht ein

Wenn die Gefahr von Eisbildung besteht, dann müssen Sie unbedingt verhindern, dass sich Kristalle in Rumpföffnungen bilden. Sie können sich in der Folge ausdehnen und Risse bekommen. Eine Möglichkeit ist, einen sogenannten „Bubbler“ zu installieren, der das Wasser rund um Ihr Boot konstant in Bewegung hält und so die Bildung von Eiskristallen verhindert. Bedenken Sie aber, dass Sie dann auf eine kontinuierliche Stromversorgung durch den Hafen angewiesen sind.

Decken Sie Ihr Boot ab

Hierfür sind spezielle Winterabdeckungen erhältlich. Das Boot wird so vor Regen, Eis, Meersalz und Umwelteinflüssen direkt geschützt. Ausserdem kann sich kein Regenwasser in Decköffnungen sammeln und dort festfrieren. Sie können sich für Plastikplanen oder imprägnierte Canvas entscheiden, die auf einen für die Masse Ihres Bootes eingerichteten Rahmen aus Metall oder Holz aufgespannt werden. Der Rahmen unterstützt die Luftzirkulation und verhindert, dass sich Regenwasserpfützen auf der Plane bilden. Als Rahmenalternative können Sie mit etwas Geschick auch Ihren Mast nutzen, den Sie ja wahrscheinlich sowieso entfernen werden. Statt ihn im Lager aufzubewahren, können Sie ihn auch längsseits hinlegen und als Planenstütze einsetzen.

In manchen Häfen wird auch Schrumpffolienverpackung angeboten, eine Kunststofffolie, die sich durch Hitzebehandlung zusammenzieht und genau der Form Ihres Bootes anpasst. Das ist zwar praktisch, spart Zeit, da Sie keinen Rahmen bauen (lassen) müssen, und schützt auch gut. Allerdings kann sich unter der Folie Feuchtigkeit ansammeln. Dies erhöht die Gefahr von Schimmelbildung.

Wenn Sie allerdings keine Zeit und Gelegenheit haben, sich ab und zu persönlich um den Zustand Ihrer Planen zu kümmern, könnte Schrumpffolie eine wartungsfreie Lösung darstellen. Haben Sie eine Kajüte, dann können Sie sie mit feuchtigkeitsabsorbierenden Stoffen auskleiden.


Lieben Sie Ihr Boot, dann gönnen Sie ihm jedoch einen massgeschneiderten Canvas-Anzug. (Bild: Maria Dryfhout / Shutterstock.com)
Lieben Sie Ihr Boot, dann gönnen Sie ihm jedoch einen massgeschneiderten Canvas-Anzug. (Bild: Maria Dryfhout / Shutterstock.com)


Lieben Sie Ihr Boot, dann gönnen Sie ihm jedoch einen massgeschneiderten Canvas-Anzug. Dieser schützt dann auf Wunsch auch den Mast, die Takelage und alle Equipmentteile, die Sie über den Winter im Boot lassen möchten. Das ist zwar zunächst die kostspieligste Lösung. Langfristig gesehen aber sparen Sie so enorm an Reparaturkosten, die durch unsachgemässes oder preisgünstiges Abdecken entstehen. Für welche Planenart Sie sich auch entscheiden, vergessen Sie den „Wintereingang“ nicht, durch den Sie auch während der kalten Monate auf Ihr Boot schlüpfen können.

Auch wenn wirklich gute Planen nicht nur das Boot, sondern auch die Ausrüstung schützen, sollten Sie dennoch einiges an Ausstattung entfernen. Alle Container und Behälter, die Flüssigkeiten enthalten, müssen ausgeleert werden. Alle Gegenstände von Wert sollten entfernt werden, um keinen Diebstahl und Vandalismus zu provozieren. Bevor der Winter endgültig einsetzt, müssen Sie sich ausserdem um Ihren Motor kümmern. Aussenbordmotoren werden vom Boot abgenommen und gesondert eingelagert, am besten so warm und geschützt wie möglich. Empfehlenswert ist es, den Motor mit nach Hause zu nehmen und dort sicher unterzubringen.

Lesen Sie sich die Wartungshinweise für die Überwinterung des Motors in der Gebrauchsanweisung des Herstellers sorgfältig durch und führen Sie sie gewissenhaft aus. So wird der Motor vor Korrosion und Verschmutzung geschützt und nimmt keinen Kälteschaden. In jedem Fall sollten alle Flüssigkeiten wie Kraftstoff, Öl, Wasser und Frostschutz ausgetauscht werden.

Sollten Sie ein gebrauchtes Boot erworben haben, hat der Vorbesitzer sicherlich eine Reihe exzellenter Tipps für den Winterschutz des Motors. Falls Sie im Frühjahr Ihr Boot erwerben, ist dies vielleicht nicht die erste Frage, die Ihnen einfällt – schliesslich scheint die Sonne, und Sie wollen einfach nur noch losschippern. Nehmen Sie sich dennoch die Zeit und fragen Sie nach einer eventuell vom Vorbesitzer zusammengestellten Check-Liste. Diese kann Ihnen nicht nur enorm beim Schützen des Bootes helfen. Sie unterstützt Sie auch dabei, mit seinen ganz speziellen Eigenschaften vertraut zu werden.

Denn natürlich können die meisten Wintervorbereitungen auch vom Personal im Hafen gegen einen Aufpreis erledigt werden. Das Gleiche gilt für die kontinuierliche Wartung während der kommenden Wintermonate, die sicherlich zeitaufwendig ist. Wenn Sie sich aber selbst um Ihr Boot kümmern, werden Sie es besser und anders kennenlernen, als Sie das im aktiven Bootsbetrieb tun. Das macht Sie nicht nur autonomer. Es erlaubt Ihnen auch, das Boot so rundum in Stand zu halten, dass sein eventueller Wiederverkaufswert so hoch wie möglich bleibt – und kann fast genauso entspannend sein wie das Fahren selbst.

 

Oberstes Bild: © Eugene Sergeev – Shutterstock.com

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Mehr zu Caroline Brunner

Caroline Brunner ist freiberufliche Online-Journalistin mit Fokus auf Arbeitspsychologie, Entrepreneurship, Kommunikation, Karriereplanung, Nachhaltigkeit und Verbraucherthemen.

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