Richtiges Verhalten im Stau

Kennen Sie das? Sie befinden sich gut gelaunt auf der Fahrt in den Urlaub, plötzlich gerät der Verkehr ins Stocken und kommt schliesslich zum Erliegen. Sie stehen im Stau. Die Hitze wird immer drückender, die Kinder nörgeln …

Heuer soll das anders werden? Dann sind unsere Tipps für staufreies Fahren genau das Richtige für Sie!

Durch gewissenhafte Planung Staus vermeiden

Ein zünftiger Stau zählt zu jenen Erlebnissen, auf die man als Autofahrer lieber verzichten würde. Stauursachen sind meist Baustellen oder Unfälle, es kann aber auch vorkommen, dass ein bestimmter Streckenabschnitt durch hohes Verkehrsaufkommen einfach überlastet ist.

Will man Staus vorbeugen, ist eine gute Reiseplanung bereits die halbe Miete. Der Beginn der Schulferien ist ein ungünstiger Zeitpunkt für die Abreise, denn da ist auf den Strassen die Hölle los. Besser ist es, zwei Tage vor oder nach Ferienbeginn lozzufahren. Auch sollte der Start in den Urlaub nicht ausgerechnet an einem Wochenende erfolgen, denn da sind Staus vorprogrammiert. Es empfiehlt sich, die Urlaubsfahrt an einem Wochentag in den frühen Morgenstunden anzutreten.

Auch wenn auf unser Navigationsgerät stets Verlass ist, sollte eine herkömmliche Strassenkarte im Handschuhfach nicht fehlen. So lassen sich schneller Ausweichrouten finden, für den Fall, dass gar nichts mehr geht. Vor der Abreise ist es hilfreich, im Internet Informationen über die aktuelle Verkehrssituation einzuholen (den Begriff „Verkehrsmeldungen“ in die Suchmaschine eintippen) und die geplante Reiseroute auf Baustellen oder sonstige Behinderungen zu überprüfen. So können notwendige Umfahrungen in die Streckenplanung fix integriert werden. Während der Fahrt schadet es zudem nicht, regelmässig den Verkehrsfunk zu hören, um stets über die aktuelle Verkehrssituation Bescheid zu wissen.

Was aber tun, wenn man trotz gewissenhafter Vorbereitung in einen Stau gerät?

Richtiges Verhalten im Stau

Sobald der Verkehr ins Stocken gerät, sollte ein grösserer Abstand zum Vordermann eingehalten werden, um abrupte Bremsmanöver oder gar Auffahrunfälle zu vermeiden. Bei längerem Kolonnenstillstand ist es ferner empfehlenswert, den Motor abzustellen, dies spart nicht nur Treibstoff, sondern schont auch die Umwelt. Das Aussteigen ist jedoch – obwohl häufig praktiziert – auf einer Autobahn ausserhalb der dafür vorgesehenen Stellen (Raststätten, Parkplätze) grundsätzlich verboten. Verringert sich – etwa aufgrund einer Baustelle – die Anzahl der verfügbaren Fahrspuren, so ist das sogenannte Reissverschlussverfahren anzuwenden. Man bleibt auf seiner Spur, fährt nach vorne und fädelt in die entstehende Spur ein.

Sobald sich der Stau auflöst, sollte ein gleichmässiges, dem Verkehrsfluss angepasstes Tempo gewählt werden. Von Versuchen, durch Schnellfahren die verlorene Zeit aufzuholen, ist abzuraten. Denn mit steigender Geschwindigkeit steigt die Anzahl der Fahrhindernisse im Quadrat an. Das bedeutet, je schneller Sie fahren, desto mehr zeitraubende Überholmanöver sind einzukalkulieren. Schnelles Fahren bringt daher kaum Zeitersparnis, lediglich ein höheres Unfallrisiko.


https://www.youtube.com/watch?v=V5PAR55bQ30
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Warnblinklicht einschalten

Naht ein Stau, sollte das Warnblinklicht eingeschalten werden, um nachkommende Fahrzeuge über die Verkehrsbehinderung zu informieren und ihnen Gelegenheit zu geben, die Fahrgeschwindigkeit der Situation anzupassen.

Rettungsgasse bilden

Ereignet sich der Stau auf einer mehrspurigen Autobahn, so sollte in der Mitte der Fahrbahn eine Gasse gebildet werden, um bei Eintreten eines Notfalls Einsatzfahrzeugen die Zufahrt zum Einsatzort zu ermöglichen.

Spurwechsel vermeiden

Da die eigene Fahrspur stets langsamer zu sein scheint, als alle anderen, sind viele Autofahrer der Ansicht, durch häufiges Wechseln der Spur schneller voranzukommen. Ein derartiges Verhalten leistet jedoch der Staubildung Vorschub, da in Lücken drängende „Spurwechsler“ den Hintermann zum Bremsen zwingen. Dadurch entsteht ein „Domino-Effekt“, der die Fahrzeugkolonne umgehend zum Stillstand bringt.

Umfahrungen nutzen

Sitzt man im Stau fest, sollte jedenfalls Ruhe bewahrt werden. Befindet sich in unmittelbarer Nähe eine Ausfahrt, kann es lohnend sein, eine Ausweichroute zu suchen, um die Autobahn verlassen zu können. In dieser Situation sind Verkehrsinformationen im Rundfunk über die vorausichtliche Dauer des Verkehrsstaus und mögliche Ausweichrouten eine wertvolle Entscheidungshilfe.



Staugefahr bei Grenzübergängen und Mautstellen

Grenzübergänge sind klassische Stauerreger. Hat man jedoch alle benötigten Papiere (Pass, Autopapiere, evtl. Zollerklärungen) griffbereit, wird die Abfertigung spürbar beschleunigt. Auch sollte man sich vor der Einreise in ein Land über die geltenden Zollbestimmungen informieren, um Probleme an der Grenze zu vermeiden. Auch an Mautstellen lässt sich der Aufenthalt verkürzen, wenn die Berechtigungskarte bzw. das Kleingeld für die Bezahlung der Maut bereitgehalten wird.

Unfallrisiko Tunnelstau

Das Innere eines Tunnels ist ein denkbar ungeeigneter Platz, um in einen Stau zu geraten. Obwohl einen in dieser Situation meist ein Gefühl der Unsicherheit beschleicht, ist es gerade hier wichtig, kühlen Kopf zu bewahren.

Bei Stau im Tunnel: Sofort Motor abstellen, auf keinen Fall wenden oder rückwärts fahren! Die Anweisungen des Sicherheitspersonals (Lautsprecherdurchsagen) sind strikt zu befolgen. Sollte es im Tunnel zu brennen beginnen, ist dieser unverzüglich über den nächsten Notausgang zu verlassen. Dabei muss das Auto mit steckendem Schlüssel unversperrt zurückgelassen werden. Ist kein Notausgang erreichbar, ist darauf zu achten, dass der eingeschlagene Fluchtweg möglichst in die entgegengesetzte Richtung des Brandherds führt. Auch in dieser Situation ist den Anweisungen der Einsatzkräfte sowie des Aufsichtspersonals unbedingt Folge zu leisten.

 

Oberstes Bild: © Alexandra Gl – Shutterstock.com

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