Chinesische Google-Konkurrenz plant eigenes Automobil

Seit Wochen kreisen die Gerüchte um Google und die potenziellen Pläne des Internetriesen, ein selbstfahrendes Elektrofahrzeug zu entwickeln und in ferner Zukunft in Serie zu geben. Testreihen in abgelegenen Gebieten der USA laufen bereits heute und prüfen die Vision auf ihre tatsächliche Umsetzbarkeit. Mit Baidu, der grössten Suchmaschine in China und einem der wichtigsten Konkurrenten von Google in der Volksrepublik, hat sich nun ein weiteres Unternehmen mit ähnlichen Plänen gemeldet. Die Umsetzung eines eigenen autonomen Fahrzeugs soll allerdings andere Formen annehmen.

Während das Fahren mit dem Zukunftsauto von Google ohne direkte Kontrolle durch den Fahrer möglich sein soll, geht Baidu in seinen Plänen nicht so weit. Zwar soll das innovative Fahrzeug auf eine grösstmögliche Autonomie in der Steuerung vertrauen, der Fahrer behält jedoch weiterhin das sprichwörtliche Steuer in der Hand. Pedale und Lenkrad gehören anders als beim Fahrzeug von Google weiterhin zum Konzept, allerdings sollen automatische Mechanismen weit über das Niveau heutiger Elektroautos von Tesla & Co. hinausgehen. Dennoch zeigte sich die Fachwelt erstaunt, dass gerade ein weiteres Internetunternehmen grosses Interesse an einer zukunftsweisenden Fahrzeugentwicklung zeigt.

Konkurrenz zu bereits etablierten Assistenzsystemen

Beobachtern der Automobilbranche erscheint die Ankündigung Baidus weniger als direkte Konkurrenz zu Google, sondern als Massnahme gegen etablierte Fahrzeugbauer in Europa und den USA. Während diese bereits heute komplexe Assistenzsysteme oder elektronische Massnahmen zur Internetnutzung und Datensicherheit im Auto in verschiedene Baureihen einbinden, setzt Baidu mit seiner elektronischen Unterstützung am gleichen Punkt an. Der Fahrer soll in all diesen Baureihen weiterhin aktiver Teilnehmer am Strassenverkehr bleiben, sich in Momenten der Gefahr oder beim Wunsch nach Informationen jedoch zusätzlich auf die Fahrzeugelektronik verlassen können. Manche Technologien dieser Art sind bereits heute bei deutschen Autobauern anzutreffen, andere werden in den nächsten Jahren umgesetzt.



Wachsender Datenverkehr in Kraftfahrzeugen

Ähnlich wie beim Konkurrenten Google werden auch beim Konzept von Baidu erste kritische Stimmen laut, die fragen, wie intensiv der Datenaustausch zwischen dem einzelnen Fahrzeug und anderen Empfängern betrieben wird. Neben nützlichen Funktionen, die eine Übertragung der Fahrzeugdaten in Echtzeit notwendig machen und z. B. Staus umgehen lassen, wird der einzelne Fahrer kaum einschätzen können, welche Daten noch bereitgestellt werden. Etablierte Automarken geniessen mit ihren elektronischen Systemen in dieser Hinsicht deutlich grösseres Vertrauen als Unternehmen der Internetbranche. Nicht nur in der Schweiz sind die Bürger über den Datenklau der letzten Jahre sensibilisiert worden.

 

Oberstes Bild: Chinesische Google-Konkurrenz plant eigenes Automobil. (© Gil C / Shutterstock.com)

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