BMW, Audi und Mercedes: Neuigkeiten bei den Premium-Kompaktmodellen
VON Thomas Schlösser Allgemein Auto
Konkret wird es beim BMW 1er, Audi A3 und der Mercedes A-Klasse Veränderungen geben. Erfahren Sie in diesem Artikel, welche Neuigkeiten die Hersteller kürzlich bestätigt haben und was Sie erwarten wird.
BMW: Fokus auf Vorderradantrieb, Optimierungen für den 2018 erscheinenden BMW 1er
Bisher hat sich der bayrische Automobilkonzern BMW stark auf Hinterrad- und Allradantriebe fokussiert. Doch schon in diesem Jahr wird mit dem BMW 2er Active Tourer ein Fahrzeug mit Vorderradantrieb vorgestellt. Das hat auch Auswirkungen auf das Kompaktmodell BMW 1er, denn hier wird das Fahrzeug zum Marktstart im Herbst 2018 (5-Türer, 3-Türer 2019) ebenfalls auf diesen Antrieb umgestellt. Das ist mit weitreichenden technischen Veränderungen möglich, die jedoch mit zahlreichen Vorteilen verbunden sein sollen.
So soll der Umstieg auf den Vorderradantrieb beim BMW 1er durch den verlängerten Radstand mehr Platzangebot im Fond bieten. Zudem entfällt die Kardanwelle, was zusammen mit anderen Optimierungen eine Gewichtsersparnis von rund 100 Kilogramm erzielen soll. Auch erhält der BMW 1er neue Drei- und Vierzylindermotoren, ein überarbeitetes 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe und eine Optimierung der Fahrwiderstände.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Veröffentlichung eines BMW 1er Hybrid eher unwahrscheinlich, was unter anderem mit Platzgründen zusammenhängt – einen Hybridantrieb wird es aber beim BWM X1 und beim Active Tourer geben. Übrigens entfallen die Reihensechszylinder beim neuen BMW 1er komplett, da der Quereinbau nicht zur Umstellung auf den Vorderradantrieb kompatibel ist.
Audi: Premium-Kompaktmodell A3 erhält 2016 Facelift
Auch aus Ingolstadt gibt es Neuigkeiten aus der Premium-Kompaktklasse. Beim Audi A3 wird es nicht nur ein umfangreiches Facelift geben, sondern es ist auch zu erwarten, dass der Hersteller die Modellpalette überdenkt und neu orientiert. Denn während der Audi A3 Sportback mit guten Verkaufszahlen auf sich aufmerksam macht, sieht das beim dreitürigen Audi A3 anders aus. Hier wird sich der Konzern überlegen müssen, ob diese Option aus wirtschaftlicher Sicht überhaupt noch sinnvoll erscheint.
Der Audi A3 wird 2016 ein umfangreiches Facelift erhalten, so soll der Audi A3 Sportback deutlich sportlicher und edler gestaltet werden. Auch ein Nachfolger des Audi A3 Cabriolets ist denkbar, hier müssen aber noch die Verkaufszahlen des noch jungen Modells abgewartet werden. Keine Unsicherheit wird bei der A3-Limousine herrschen: Hier stimmen die Absatzzahlen nicht nur in Deutschland, auch auf dem chinesischen und amerikanischen Markt erfreut sich das Modell grosser Beliebtheit. Spekulationen über ein A3-Coupé, welches auf Basis der Limousine als viertürige Variante mit Heckklappe umgesetzt werden könnte, sind bislang unbestätigt.
Als sicher gilt, dass der Audi A3 neue Motoren erhalten wird; wahrscheinlich sind stärkere Vierzylindermotoren, die Einführung von Fünfzylindermotoren und Dreizylindermotoren, die in A3-Hybrid-Varianten zum Einsatz kommen werden. Audi wird zudem verstärkt die Entwicklung von Werkstoffkonzepten zur Gewichtsoptimierung vorantreiben. Auch ist es wichtig, dass weiter innovative Technologien entwickelt werden. Es bleibt mit Spannung zu erwarten, ob die Zukunft Audis auf die Weiterentwicklung vorhandener Technologie oder auf eine grundsätzliche Neuausrichtung der Modellpalette ausgerichtet sein wird.
Mercedes: Neue A-Klasse angekündigt – Konzept wird nicht neu erfunden, sondern optimiert
Nicht nur BMW und Audi haben Neuigkeiten zu vermelden, sondern auch Mercedes. Der Stuttgarter Automobilkonzern hat angekündigt, dass es ab 2018 eine neue Generation der A-Klasse geben werde. Allerdings wird nicht versucht, die A-Klasse neu zu erfinden. Denn das ist bereits in der Vergangenheit geschehen – und zwar überaus erfolgreich. Die aktuelle A-Klasse sieht nicht nur deutlich schicker aus als ihr Vorgänger, sondern bietet auch mehr Komfort und bessere Fahreigenschaften sowie ein überzeugendes, sportlicheres Gesamtkonzept mit guten Individualisierungsmöglichkeiten. Mercedes hat erkannt, worauf es bei der A-Klasse ankommt, und wird bei der neuen Generation, die voraussichtlich ab 2018 erhältlich sein wird, sehr wahrscheinlich das vorhandene Konzept optimieren und nicht neu erfinden.
Neben den bisherigen Modellen der A-Klasse werden ab 2018 zusätzlich eine viertürige Limousine und ein dreitüriges Coupé angeboten werden. Auch die Motorenpalette wird optimiert: Neben 1,4-Liter-Benzinern und 1,6-Liter-Dieselmotoren (Vierzylinder) wird es auch stärkere Motoren und einen Plug-in-Hybriden geben, der rund 4250 CHF mehr kosten wird als ein vergleichbar ausgestattetes Modell mit konventioneller Antriebsmethode.
Ansonsten widmet sich Mercedes auch den Faktoren Komfort und Ausstattung: Die Fahrdynamikregelung der Mercedes C-Klasse wird mit der neuen Generation auch in der A-Klasse vorhanden sein, ebenso ein intuitives Multimedia-Bedienkonzept mit Smartphone-Kompatibilität und Touchscreen. Bei der neuen Generation soll mehr Individualität möglich sein, denn die A-Klasse wird mit jeweils zwei Radständen, Hinterachsen und Dämpfersystemen verfügbar sein – das führt je nach Konfiguration zu mehr Platz im Fondbereich.
Auffällig ist die Strategie von Mercedes: In Zukunft sollen die Zyklen zwischen den Veröffentlichungen neuer Modellgenerationen verkürzt werden, dafür entfallen Facelifts. Laut Hersteller liegt dies in den hohen Kosten für die Modellpflege via Facelift begründet, die trotzdem kaum zu steigenden Absatzzahlen nach dem Erscheinen einer neuen Modellgeneration beitragen. Hier scheint es der richtige Weg, diese neue Strategie zu fahren, für die sich Mercedes aber unter den deutschen Automobilkonzernen bislang als einziger Hersteller entschieden hat.
Oberstes Bild: BMW 116i M-Sportpaket (© M 93, Wikimedia, CC)